17.04.2015 16:47:46
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UPDATE/US-Inflationsdaten ändern Zinsausblick nicht
--Kernteuerung steigt im März auf 1,8 Prozent, Gesamtinflation minus 0,1 Prozent
--Fallende Energiepreise drücken Teuerungsrate wieder ins Minus
--Volkswirte sehen kein Signal für anderen Zinskurs
(NEU: Hintergrund, Reaktionen von Bankvolkswirten)
Von Hans Bentzien und Andreas Plecko
FRANKFURT/WASHINGTON (Dow Jones)--Die Verbraucherpreisentwicklung in den USA hat im März keinen klaren Kurs gezeigt. Während sich die Kerninflationsrate weiter der Marke von 2 Prozent näherte, fiel die Gesamtinflation wieder in den negativen Bereich zurück. Nach Meinung von Volkswirten ändern die aktuellen Daten nichts an den Erwartungen der Finanzmärkte hinsichtlich des Zinskurses der Notenbank.
Wie das Arbeitsministerium mitteilte, lagen die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent unter dem Niveau von März 2014, was vor allem an einem Rückgang der Energiepreise um 18,3 Prozent lag. Im Februar hatte die Jahresteuerung bei 0,0 Prozent gelegen und im Januar bei minus 0,7 Prozent. Die Kerninflationsrate (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) stieg dagegen auf 1,8 Prozent. Im Februar hatte sie bei 1,7 Prozent gelegen und im Januar bei 1,6 Prozent.
Volkswirte hatten Raten von 0,0 bzw 1,7 Prozent prognostiziert. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 0,2 (Prognose: 0,3) Prozent und die Kernverbraucherpreise um 0,2 (0,1) Prozent. Die Energiepreise erhöhten sich binnen Monatsfrist um 1,1 Prozent, während die Nahrungsmittelpreise um 0,2 Prozent nachgaben.
"Der Inflationsdruck bleibt ungeachtet der monatlichen Anstiege gedämpft. Deshalb werden Zinserhöhungsfantasien nicht geschürt", urteilte Helaba-Volkswirt Ralf Umlauf in einer ersten Reaktion. Allerdings, so fügte er hinzu, seien die Zinserhöhungsfantasien ohnehin nur schwach ausgeprägt, so dass an den Märkten auch nichts ausgepreist werden brauche.
BayernLB-Volkswirtin Christiane von Berg bewertet die Daten als "als positives Signal für die unterliegende Inflationsentwicklung". Allerdings dürfte dieses Signal nicht ausreichen, um die Fed "ausreichend zuversichtlich" zu stimmen, dass ihr Inflationsziel in der mittleren Frist erreichbar ist, fügte sie hinzu. Die Fed strebt eine Jahresteuerung von 2 Prozent an, gemessen allerdings am Deflator der privaten Konsumausgaben.
Der Preisdruck in den USA hat sich seit Sommer letzten Jahres, als die Ölpreise zu fallen begannen, signifikant abgeschwächt. Auch der starke Dollar trug zu der Dämpfung der Inflation bei, weil er importierte Güter billiger machte. Die Jahresrate der Konsumentenpreise liegt seit dem Jahresbeginn in der Nähe der Nullmarke. Experten sehen keine Anzeichen für einen schnellen Richtungswechsel zu positiven Jahresraten.
Die Fed bereitet derzeit eher zaghaft ihre erste Zinserhöhung seit fast zehn Jahren vor. Die meisten Fed-Mitglieder rechnen damit, dass die Zinsen im Jahresverlauf steigen werden. Mit der schwachen Inflation könnte die Fed zwar einen ersten symbolischen Schritt setzen, danach dürfte der Zinspfad aber ziemlich flach verlaufen. Ökonomen rechnen nach zuletzt eher schwachen Konjunkturdaten überwiegend mit einer ersten Zinserhöhung im September.
(Mitarbeit: Kate Davidson)
Kontakt zu den Autoren: konjunktur.de@dowjones.com
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April 17, 2015 10:17 ET (14:17 GMT)
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