12.10.2015 17:13:48
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UPDATE/ÜBERBLICK/Analysten zum Atom-Stresstest bei E.ON und RWE
(NEU: Weitere Analystenmeinungen)
Die Aktien der beiden im Dax gelisteten Versorger E.ON und RWE legen am Montag massiv zu. E.ON steigen um gut 12 Prozent, RWE sogar um knapp 14 Prozent. Anlass sind Aussagen des Wirtschaftsministeriums, dem zufolge die Rücklagen der Konzerne für den Rückbau der Kernkraftwerke ausreichen. "Die betroffenen Unternehmen haben bei der Rückstellungsbildung die Kosten vollständig abgebildet", erklärte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel am Samstag anlässlich der mit Spannung erwarteten Vorstellung eines entsprechenden Stresstests. Zweifel daran hatten die Talfahrt der Kurse im September deutlich beschleunigt. Geprüft wurden die Rückstellungen von E.ON, RWE, Vattenfall Deutschland, EnBW und SWM.
Credit Suisse: Kursziele leicht gesenkt - Beide Aktien weiterhin Neutral "Nach dem bestandenen Stresstest dürften sich die Aktien der deutschen Versorger rasch wieder ihrem fairen Wert nähern."
"Die jüngste Kursschwäche ist vor allem der Ungewissheit um das Ergebnis des Stresstests und Zweifeln daran geschuldet gewesen, ob die Rückstellungen genügen werden."
"Die Erholungsbewegung der RWE-Aktie wird deutlicher ausfallen, weil sie den höchsten Abschlag zu ihrem fairen Wert aufweist. Bei E.ON ist dieser Malus geringer; die Aktie hat ein mögliches Worst-Case-Szenario nicht ganz so stark eingepreist wie RWE. Vermutlich haben Anleger hier auf die positiven Aspekte der bevorstehenden Aufspaltung gesetzt."
Deutsche Bank: Kursziele leicht erhöht - Beide Aktien weiter Hold "Die begleitende Presseerklärung der Bundesregierung liest sich ermutigend."
"Das Testergebnis verringert die Gefahr, dass die Versorger ihre Verbindlichkeiten mit renditeschwachen Investitionen finanzieren müssen."
"Einen Schlussstrich unter das Thema können E.ON und RWE gleichwohl noch nicht ziehen. Überdies bestünden Risiken mit Blick auf die Strompreise und die Bilanzstruktur."
Societe Generale: RWE erhöht auf Buy von Hold - E.ON weiter Buy "Das von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel am Wochenende mitgeteilte Ergebnis bedeutet ein Ende der Unsicherheit."
"Der Bericht liest sich aber nicht so optimistisch wie die Pressemitteilungen der vier AKW-Betreiber und des Wirtschaftsministeriums, da darin durchaus die Gefahr von Defiziten benannt wird."
"Aus Sicht der Bundesregierung gibt es keinen Bedarf an zusätzlichen Rückstellungen und darauf kommt es an."
equinet: E.ON erhöht auf Accumulate - Kursziel leicht erhöht "Der ehemals große Risikofaktor, dass sich die Energiewende ungünstig auf E.ON als Anbieter von Atomenergie auswirken kann, ist damit aus dem Weg geräumt."
"Das Chance-Risiko-Profil fällt attraktiver aus."
"E.ON ist RWE vorzuziehen. RWE kämpft derzeit mit ungünstigen Marktbedingungen für den Energie-Großhandel und einer von Schulden geprägten Bilanz."
WGZ: Beide Werte erhöht auf Kaufen von Verkaufen "Das Ergebnis des Stresstests ist mit Blick sowohl auf E.ON als auch auf RWE überraschend positiv. Damit besteht nun signifikant mehr Klarheit über den wichtigsten Belastungsfaktor der vergangenen Monate."
"Auch andere Belastungsfaktoren wie Kapitalerhöhung und Ratingherabstufung für beide Unternehmen, bei RWE zusätzlich der drohende Abstieg aus dem DAX, dürften sich jetzt deutlich abschwächen."
Bryan Garnier: Stresstest bringt Versorgern mehr Planungssicherheit "Nach dem Stresstest lässt sich besser absehen, wie viel Geld die Unternehmen für den Rückbau von Atomkraftwerken zur Seite legen müssten"
"Die Aussage des Wirtschaftsministeriums, wonach die Unternehmen die zu erwartenden Kosten voll gedeckt hätten, ist positiv. Sie bestätigt, dass die Bundesregierung die Spannungen im Verhältnis zu den Versorgern abbauen will."
DZ: RWE gesenkt auf Halten - Kursziel leicht erhöht "Nach dem Stresstest ist RWE in einer besseren Verhandlungsposition gegenüber der Politik. RWE kann sich nun konstruktiv in mögliche Lösungsansätze, wie etwa eine Fondslösung oder eine Atomstiftung, einbringen".
"Nach der jüngst deutlichen Kurserholung sinkt das Anlageurteil aber auf Halten. Außerdem istdas gesamte Umfeld unverändert schlecht ein. Die deutschen Stromfutures notieren auf Rekordtiefs, das dürfte sich negativ auf die Ergebnisse in den nächsten Jahren auswirken."
RESEARCH/DZ erhöht E.ON-Ziel auf 8,50 (7,00) EUR - Verkaufen Nach dem Bestehen der Stresstests für deutsche Versorger betont die DZ Bank besonders für E.ON mehrere positive Aspekte: so sei weder die Bilanzierung des Energieriesen beanstandet worden noch ließen sich aus dem Ausgang akute Rückstellungserhöhungen ableiten, heißt es. Auch die Verhandlungsposition gegenüber Kommission und Politik habe sich verbessert. Der Energiekonzern könne "sich nun konstruktiv in mögliche Lösungsansätze, wie etwa eine Fondslösung oder eine Atomstiftung, einbringen".
Dass die Atomaktivitäten als Folge des "Nachhaftungsgesetzes" jedoch auch nach der geplanten Aufspaltung bei E.ON verblieben, bewerten die Analysten klar negativ. Ferner sei das Umfeld innerhalb der konventionellen Stromerzeugung in Deutschland mit Stromfutures auf Rekordtiefs unverändert schlecht. Zudem dürften die Aktivitäten in der Türkei und Russland unter der dortigen angeschlagenen wirtschaftlichen Entwicklung weiterhin leiden.
Morgan Stanley: Stresstest-Ergebnisse dürften Versorgeraktien stützen "Es ist beruhigend, dass die Rückstellungen für ausreichend befunden worden sind."
"Interessant ist besonders, dass nach Einschätzung der Prüfer die Rückstellungen durch Sparmaßnahmen insgesamt sogar um 6 Milliarden Euro sinken könnten."
"Das Ergebnis des Stresstests lässt hoffen, dass eine vernünftige und konstruktive Lösung gefunden wird."
UBS: E.ON neutral - RWE under review (Sell) "Das Risiko eskalierender Kosten bleibt im Hintergrund zwar bestehen, doch das 'atomare Black-Sky-Szenario' ist gebannt. Nun stellt sich die Frage, wie hoch die Kosten der Versorger für Abrisse und Atommüll-Lagerung genau sein werden, und bis wann diese fällig werden."
"Die Aktienkurse von E.ON und RWE haben trotz des jüngsten Anstiegs einen Abschlag für eine mögliche Kapitalaufnahme entsprechend etwa 20 bis 25 Prozent ihrer Marktkapitalisierung eingepreist. Dieses Szenario ist nun unwahrscheinlicher geworden, so dass es für die Kurse von E.ON und RWE rasch deutlich nach oben gehen kann."
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Aktien in diesem Artikel
E.ON sp. ADRs | 11,90 | -0,83% |
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RWE AG (spons. ADRs) | 29,60 | 0,00% |
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