17.12.2013 19:00:31
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UPDATE: TUI zahlt erste Dividende seit 2007
-- Reisekonzern will 15 Cent je Anteil ausschütten
-- Strategieprogramm oneTUI entwickelt sich positiv
-- Etappensieg für neuen TUI-Chef Joussen
(NEU: Details, Hintergrund)
Von Markus Klausen
TUI-Chef Friedrich Joussen hat einen ersten Erfolg im neuen Job eingefahren. Der Reisekonzern wird schon für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende an die Aktionäre zahlen, die seit dem Jahr 2007 immer wieder leer ausgegangen waren. Für Joussen ist das ein wichtiger Etappensieg.
Die Anteilseigner sollen für das per Ende September abgelaufene Geschäftsjahr 15 Cent je Aktie erhalten. Damit nimmt TUI die Dividendenzahlung wesentlich eher auf als bisher in Aussicht gestellt. Joussen hatte bislang angedeutet, in zwei Jahren wieder eine Ausschüttung vornehmen zu können.
Europas größter Reisekonzern ächzte lange Zeit unter hohen Aufwendungen aus der Beteiligung an der Reederei Hapag-Lloyd. Zudem kosten TUI die komplexen Strukturen mit der Reisetochter in Großbritannien viel Geld. Das TUI-Urgestein Michael Frenzel, der 19 Jahre lang in Hannover auf dem Chefsessel saß, musste sich wegen der ausbleibenden Dividende immer wieder herbe Kritik der Aktionäre anhören.
Joussen kam Anfang dieses Jahres an die Spitze und wurde von Investoren mit Vorschusslorbeeren überschüttet. Viele Beobachter trauten dem ehemaligen Vodafone-Manager von Anfang an zu, TUI erfolgreich umzubauen und den Reiseriesen wieder auf Kurs zu bringen. Joussen stimmte die mehr als 70.000 TUI-Mitarbeiter auf unruhige Zeiten ein, die Aktionäre vertröstete er mit einer Dividende damals noch auf das Geschäftsjahr 2014/15.
TUI begründet die nun früher als geplante Dividende mit der "positiven Entwicklung" des Strategieprogramms oneTUI. Joussen hatte das Programm aufgelegt, um die Kosten zu senken und den Konzern zu verschlanken. Im nächsten Geschäftsjahr, das Ende September 2015 endet, soll das bereinigte operative Ergebnis auf rund 1 Milliarde Euro steigen. Bis es soweit ist, muss gespart werden: An externen Beratern, beim Sponsoring, aber eben auch beim Personal. Statt knapp 200 Mitarbeitern sollen in der Konzern-Zentrale künftig nur noch die Hälfte arbeiten.
Mit der Dividendenzahlung wird Joussen bei den Aktionären punkten, besonders bei den Großaktionären aus Norwegen und Russland, John Fredriksen und Alexej Mordaschow. Im Gegensatz zu diesen beiden hatten viele Anteilseigner dem Reiseriesen in den vergangenen Jahren nach der langen Durststrecke den Rücken gekehrt. Die im MDAX gelistete Aktie stürzte bis auf 3,11 Euro im November 2011 ab. Seitdem läuft aber die Erholung; aktuell handelt die TUI-Aktie mit 11,29 Euro sogar nahe dem Jahreshoch von 11,47 Euro.
Ob es für die Aktie und Joussen weiter aufwärts geht, hängt vor allem von diesen zwei Faktoren ab: Gelingt TUI der Ausstieg aus der Reederei Hapag-Lloyd, und kommt Joussen beim Umbau des Reiskonzerns mit seinen Doppelstrukturen so schnell voran wie angepeilt. In das Thema Hapag-Lloyd war jüngst wieder Bewegung gekommen - die Hamburger Reederei verhandelt derzeit mit dem chilenischen Rivalen CSAV über eine Fusion.
Möglicherweise gibt es schon am Mittwoch Neuigkeiten: TUI wird auf der Bilanzpressekonferenz die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorlegen. Analysten gehen davon aus, dass das bereinigte Betriebsergebnis bei etwas höheren Umsätzen zwar leicht gestiegen ist. Nach Steuern geht die Mehrheit der Beobachter aber davon aus, dass TUI in den roten Zahlen geblieben ist. Vielleicht überrascht Joussen nach der Dividende aber auch an dieser Stelle.
Mitarbeit: Archibald Preuschat und Kirsten Bienk
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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December 17, 2013 12:27 ET (17:27 GMT)
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