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31.07.2014 19:47:32

UPDATE: T-Mobile US erhält Übernahmegebot von Iliad

   - Iliad will 56,6 Prozent an T-Mobile US

   - Franzosen bieten 15 Milliarden Dollar

   (NEU: Bestätigung)

   Von Ruth Bender, Dana Mattioli und Dana Cimilluca

   Der noch junge Telekomdienstleister Iliad lässt sich auf einen Übernahmekampf in den USA ein. Die Franzosen legten für die Telekom-Tochter T-Mobile US ein Übernahmeangebot vor und kommen damit dem US-Konzern Sprint in die Quere, der den viertgrößten Mobilfunkanbieter der USA ebenfalls gerne kaufen möchte. Iliad bestätigte das Übernahmeinteresse am Donnerstagabend, nachdem das Wall Street Journal kurz zuvor von dem Gebot erfahren hatte.

   Die Franzosen wollen 15 Milliarden US-Dollar in bar in die Hand nehmen, um damit einen Anteil von 56,6 Prozent an der amerikanischen Telekom-Tochter zu übernehmen. Je Aktie bieten sie damit 33 Dollar. Die restlichen Aktien sollen dann laut Iliad mit je 40,50 Dollar bewertet werden. Damit sollen die Aktionäre von T-Mobile US an den Synergien eines Zusammenschlusses beteiligt werden, die Iliad mit 10 Milliarden Dollar beziffert.

   Die Bewertung der Telekom-Tochter durch die Franzosen ist damit im zweiten Teil der Offerte höher als die von Sprint. Der US-Konzern will nach bisherigem Stand rund 40 Dollar bieten. Im Schnitt spricht Iliad davon, T-Mobile US mit 36,20 Dollar zu bewerten. Das wäre weniger als das Sprint-Gebot. Unklar blieb zunächst, wie die Offerte genau strukturiert und wem welcher Preis geboten werden soll.

   Ihr Gebot stellten die Franzosen vor weniger als einer Woche dem Führungsgremium von T-Mobile US vor. Darüber hatten zuerst mehrere Informanten berichtet. T-Mobile US hat offenbar noch keine Meinung zu dem Vorstoß der Franzosen. Iliad sprach davon, dass es "keine Sicherheit" gebe, dass der Board der Telekom-Tochter die Offerte annehme.

   Die Deutsche Telekom wollte keinen Kommentar abgeben.

   Die börsennotierte T-Mobile US hatte bis zur Veröffentlichung der Offerte eine Marktkapitalisierung von 24,8 Milliarden Dollar, umgerechnet 18,5 Milliarden Euro. Iliad bringt dagegen an der Börse nur 12 Milliarden Euro auf die Waage. Finanzieren wollen die Franzosen den Deal durch neue Kredite und eine Kapitalerhöhung. Letztere soll 2 Milliarden Euro schwer sein. Iliad-Gründer und Mehrheitseigentümer Xavier Niel kündigte bereits an, sich an der Kapitalmaßnahme beteiligen zu wollen.

   Iliad hat in Frankreich mit Billigangeboten den Markt aufgemischt. Die Übernahme von T-Mobile US ist aus Sicht des Unternehmens "die einmalige Chance zum Eintritt in den weltweit größten Telekommarkt".

   Sprint und T-Mobile US arbeiten seit Monaten an einer Fusion. Beide Seiten haben sich auch schon grob auf die Rahmenbedingungen verständigt. Eine Transaktion würde die Telekom-Tochter mit mehr als 30 Milliarden Dollar bewerten, hatten mehrere Personen mit entsprechenden Kenntnissen berichtet. Allerdings droht der Übernahme Gegenwind von der amerikanischen Kartellbehörde. Sprint gehört mehrheitlich zum japanischen Softbank-Konzern, der in den USA große Pläne auf dem Telekommarkt hat. Sprint ist der drittgrößte Anbieter in den USA.

   Iliad glaubt, im Gegensatz zu Sprint beim Kauf der Telekom-Tochter keine Probleme mit der US-Kartellaufsicht zu haben. Die Franzosen sind derzeit noch nicht auf dem US-Markt vertreten.

   Das Gebot für T-Mobile ist der bisher kühnste Schachzug von Iliad-Gründer Niel. Er hat sich innerhalb eines Jahrzehnts vom kleinen Internetunternehmer zum Telekommilliardär hochgearbeitet. Aufgewachsen in einer Arbeiterfamilie in den Vororten von Paris ist Niel einer der wenigen Selfmade-Unternehmer Frankreichs. Die Wirtschaftselite des Landes schottet sich gerne gegen Emporkömmlinge ab. Niel steht auf Platz 128 der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt. Sein Vermögen wird auf 10 Milliarden US-Dollar geschätzt.

   Der 46-Jährige führte den Internetprovider Iliad mit einer konsequenten Billigstrategie in den Mobilfunkmarkt. Dadurch löste er einen Preiskrieg aus, der die Gewinne der Konkurrenten Orange, SFR und Bouygues Telecom empfindlich drückte.

   Niel hat sein Vermögen auch außerhalb von Frankreich investiert. Er ist der größte Aktionär der israelischen Telekomfirma Golan Telecom und kaufte kürzlich Monaco Telecom für etwa 322 Millionen Euro. Insider hatten schon früher berichtet, dass Niel nach weiteren Möglichkeiten sucht, international zu expandieren.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/jhe/bam

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   July 31, 2014 13:18 ET (17:18 GMT)

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