29.11.2012 21:59:30
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UPDATE: Schäuble verteidigt Regierungskurs zu Griechenland
- Finanzminister erwartet breite Mehrheit bei Bundestagsabstimmung
- Schäuble: Entscheidung wird sich nicht leicht gemacht
- Lob für die Reformmaßnahmen der griechischen Regierung
(NEU: Weitere Schäuble-Aussagen zu Griechenland)
Von Christian Grimm und Susann Kreutzmann BERLIN--Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat den Kurs der Bundesregierung zur Rettung des Krisenlandes Griechenland verteidigt. "Wir versuchen, die Kosten und Risiken so gering wie möglich zu halten", sagte der CDU-Minister in der ARD-Sendung "Beckmann", die am Donnerstag um 22.45 Uhr ausgestrahlt wird. "Es geht nur um den alten Grundsatz: Zug um Zug", fügte Schäuble hinzu. Bei der Bundestagsabstimmung am Freitag über weitere Milliardenhilfen für Griechenland rechnet er mit einer breiten Mehrheit. "Die Abweichler sind in der Minderheit. Fünf oder zehn Abweichler bekommen eine mediale Aufmerksamkeit, die umgekehrt ist zu ihrer Bedeutung", sagte der Finanzminister. "Die große Mehrheit macht sich die Entscheidung nicht leichter als die, die anderer Meinung sind. Jeder Einzelne von uns ist bei der Entscheidung stark gefordert."
Schäuble betonte, Griechenland befinde sich in einer "schweren Anpassungskrise". Trotzdem müsse Athen auch künftig Reformmaßnahmen umsetzen. "Würden wir nicht darauf bestehen, würde das griechische Parlament sagen: Wir brauchen das nicht zu machen, die zahlen auf jeden Fall", sagte Schäuble. Zugleich würdigte der Finanzminister die Anstrengungen der griechischen Regierung. "Es ist in den letzten Monaten besser geworden. Die neue Regierung hat endlich die notwendigen Maßnahmen ergriffen - mit großer Ernsthaftigkeit", sagte Schäuble. "Deswegen sind auch die Proteste in Griechenland so stark."
In der am Abend ausgestrahlten "Beckmann"-Ausgabe betont Schäuble die Bedeutung eines gemeinsamen Europas für Deutschland. "In der Debatte muss man sagen: Von der wirtschaftlichen Integration hat Deutschland einen unglaublichen Vorteil - den größten Vorteil von allen. Wir haben vergangenes Jahr etwa 75 Prozent unserer Automobilproduktion exportiert, und dazu brauchen wir eine gemeinsame Währung". Hätte Deutschland diese nicht, "ginge es uns wirtschaftlich wesentlich schlechter", sagte der Finanzminister weiter.
Kontakt zu den Autoren: Christian.Grimm@dowjones.com und Susann.Kreutzmann@dowjones.com DJG/chg/suk/flf (END) Dow Jones NewswiresNovember 29, 2012 15:29 ET (20:29 GMT)
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