13.08.2015 08:56:50
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UPDATE/RWE-Gewinn bricht ein - Probleme in Großbritannien
--Bereinigtes Nettoergebnis sinkt um mehr als ein Viertel
--Operativer Gewinn in der Kraftwerkssparte fällt um mehr als die Hälfte
--Nettoergebnis durch Dea-Erlös beflügelt
--RWE senkt Prognose für britisches Vertriebsgeschäft
(NEU: Weitere Details)
Von Jenny Busche
FRANKFURT (Dow Jones)--Die niedrigen Börsenstrompreise machen RWE weiter schwer zu schaffen: Gemessen am bereinigten Nettoergebnis hat der Energiekonzern im ersten Halbjahr knapp 28 Prozent weniger verdient. Auch der operative Gewinn fiel deutlich geringer aus. Probleme hat RWE zudem in Großbritannien: Dort rechnet der Konzern nun für das Gesamtjahr mit einem wesentlich schlechteren Ergebnis als bisher angenommen. Für den Konzern wurden aber die Prognosen bestätigt.
Angesichts der Konkurrenz durch Sonnen- und Windstrom verdient RWE wie andere Energieunternehmen mit seinen konventionellen Kraftwerken immer weniger Geld. Das um Sondereffekte bereinigte Nettoergebnis sank in der Zeit von Januar bis Juni von 749 Millionen auf 543 Millionen Euro. Grund für den deutlichen Rückgang war außer den Problemen im operativen Geschäft eine hohe Steuerquote.
Unter dem Strich verdiente RWE zwar wesentlich mehr als im Vorjahr. Dafür war aber vor allem ein Buchgewinn von rund 1,45 Milliarden Euro aus dem Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea verantwortlich. Der Nettogewinn stieg deshalb im ersten Halbjahr von 1,02 Milliarden Euro auf 1,74 Milliarden Euro.
Die Schwierigkeiten von RWE zeigten sich naturgemäß besonders deutlich in der Kraftwerkssparte. Das Betriebsergebnis des Konzernteils sank im ersten Halbjahr um mehr als die Hälfte auf 276 Millionen Euro. Konzernweit ging das operative Ergebnis um 10,6 Prozent auf 2,03 Milliarden Euro zurück und damit stärker als von Analysten erwartet. Sie hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 2,10 Milliarden Euro gerechnet.
Zu der Verschlechterung trugen auch Probleme in Großbritannien bei: Das operative Ergebnis der britischen Vertriebstochter Npower brach um rund 60 Prozent auf 53 Millionen Euro ein. Das Tochterunternehmen musste seine Ergebnisse aufgrund von Rechenfehlern nach unten korrigieren, wie ein Insider sagte. Im Halbjahresbericht ist von "Prozess- und Systemproblemen bei der Privatkundenabrechnung" die Rede. Sie werden "voraussichtlich Ende kommenden Jahres vollständig behoben sein", heißt es. Vor diesem Hintergrund senkte der Konzern den Ausblick für das britische Vertriebsgeschäft.
Die konzernweite Prognose für das Gesamtjahr bestätigte RWE am Donnerstag dennoch. Der Konzern rechnet weiter mit einem EBITDA von 6,1 bis 6,4 Milliarden Euro. Das wäre ein Rückgang von bis zu 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Betriebsergebnis wird nach den Erwartungen von RWE um bis zu 10 Prozent auf 3,6 bis 3,9 Millionen Euro sinken. Das bereinigte Nettoergebnis soll weiterhin 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro betragen. Noch vor wenigen Tagen hatten informierte Personen gesagt, dass RWE plane, den Ausblick für den ganzen Konzern zu senken.
Den Weg aus der Krise will RWE mit einem Konzernumbau schaffen. Am Montag stimmte der Aufsichtsrat einer Änderung der Struktur zu, die RWE zu mehr Effizienz verhelfen soll. Der Konzern will die Zentrale stärken und die Zahl der Tochtergesellschaften um rund ein Drittel verringern.
So radikal wie bei dem Konkurrenten E.ON, der vor einem Dreivierteljahr eine Abspaltung des konventionellen Geschäfts beschloss, fallen die Pläne bei RWE nicht aus. Allerdings hält sich Vorstandschef Peter Terium mit dem Umbau die Option offen, den Konzern aufzuspalten.
Kontakt zum Autor: jenny.busche@wsj.com
DJG/jen/smh
(END) Dow Jones Newswires
August 13, 2015 02:26 ET (06:26 GMT)
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