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23.11.2015 23:27:49

UPDATE/MÄRKTE USA/Wall Street im Gefolge des Ölpreises knapp behauptet

   (NEU: US-Rentenmarkttabelle)

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Der Ölpreis hat am Montag an der Wall Street als Schrittmacher fungiert. Aufgrund letztlich doch gesunkener Preise für US-Öl brachen Anleger mit der "Tradition" steigender Aktienkurse in der Woche vor Thanksgiving. Die schwächelnden Rohstoffpreise hielten die Sorge um die Weltkonjunktur wach. Dank einer saudischen Initiative hatten die Ölpreise temporär ins Plus gedreht und den Aktienmarkt mitgezogen. Zudem brachten Fusionen Fantasie in den Markt. Doch mit dem erneuten Vorzeichenwechsel bei Öl war es mit den Aufschlägen am Aktienmarkt vorbei. Der Dow-Jones-Index verlor 0,2 Prozent auf 17.793 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite reduzierten sich um 0,1 Prozent bzw. 2 Punkte. Umgesetzt wurden 864 (Freitag: 976) Millionen Aktien. Dabei standen an der NYSE 1.621 (1.865) Kursgewinnern 1.519 (1.282) -verlierer gegenüber, 109 (99) Titel schlossen unverändert.

   Die Konjunkturdaten offenbarten Licht und etwas mehr Schatten, halfen bei der Trendfindung aber kaum. Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im Oktober verbessert. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) stieg. Der aussagekräftigere gleitende Dreimonatsdurchschnitt verschlechterte sich allerdings. Der vom Markit-Institut veröffentlichte Einkaufsmanagerindex fiel derweil im November auf den niedrigsten Stand seit 25 Monaten und verfehlte die Marktschätzungen. Auch die Verkäufe bestehender Häuser fielen schlechter als vorhergesagt aus - wenn auch nur sehr knapp.

   Die anstehende Zinswende ließ Marktteilnehmer indes nicht los. "Vor dem Jahresende gehört die meiste Aufmerksamkeit der Fed. Es sind nur noch wenige Wochen, allerdings ist eine Leitzinserhöhung eingepreist. Jeder weiß, sie wird kommen", sagte Händler Michael Antonelli von Robert W. Baird. Doch so ganz sicher konnten sich Anleger doch nicht sein. Zwar hatten Aussagen des Präsidenten der Fed-Filiale von San Francisco, John Williams, einmal mehr die Erwartung bekräftigt, dass es Mitte Dezember Ernst mit der Zinswende wird. Vor allem am Devisenmarkt sorgte dies für Bewegung. Doch Fed-Governeur Daniel Tarullo streute Zweifel. Die Inflation in den USA befinde sich nicht in der Nähe der Zielvorgabe, die als eine der Voraussetzungen für eine Anhebung der Zinsen gelte. Daher sollte die Fed mit einem solchen Schritt besser abwarten, empfahl Tarullo. Auch die Konjunkturdaten des Tages wirkten "in der Tendenz dämpfend" auf die Erwartungen steigender Zinsen, ergänzte ein Aktienhändler.

   Am Devisenmarkt ließen sich Investoren nicht beirren. Der Euro war zeitweise unter die Marke von 1,06 Dollar gefallen, im späten US-Handel kostete er mit 1,0627 Dollar etwas mehr. Der Kurs von 1,06 war die niedrigste Bewertung der Gemeinschaftswährung seit sieben Monaten. Während die Erwartung bald steigender US-Zinsen den Greenback stützte, geriet der Euro zusätzlich unter Druck, weil an den Märkten immer stärker eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Dezember eingepreist wurde. Am Euro-Geldmarkt bröckelten die Zinssätze seit Wochen auf immer neue Tiefststände ab.

   Der Ölpreis für US-Leichtöl der Sorte WTI zeigte sich hoch volatil und schloss letztlich 0,4 Prozent niedriger bei 41,75 Dollar je Barrel. Auch der am Freitag berichtete Rückgang der aktiven US-Förderanlagen konnte die Sorge wegen der Angebotsschwemme kaum besänftigen. Doch die Ankündigung Saudi-Arabiens, zusammen mit Mitgliedern der Opec, aber auch mit Nichtmitgliedern des Erdölkartells, den Ölmarkt stabil halten zu wollen, stützte die Preise und trieb selbige zwischenzeitlich ins Plus. Marktbeobachter werteten die Kommentare der Saudis als Signal für eine mögliche Fördersenkung. Der Iran meldete allerdings Zweifel an der Ernsthaftigkeit der saudischen Initiative an. Der Preis für die globaler gehandelte Ölsorte Brent hielt sich im Plus und legte um 0,4 Prozent auf 44,83 Dollar zu.

   Der Goldpreis gab gegenüber dem Wochenschluss im späten US-Geschäft weitere 8 Dollar auf 1.069 je Feinunze ab. Der Settlementpreis in den USA war der niedrigste seit Anfang 2010. "Das Augenmerk liegt auf Dollar und US-Zinserwartung", begründete Marktanalyst Chintan Karnani von Insignia Consultants den Preisverfall des Edelmetalls. "Investoren handeln das Momentum und veräußern bei jedem Anstieg." US-Anleihen waren trotz des künftigen Leitzinsumfeld gefragt - gestützt von den mäßigen Konjunkturdaten. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gab im späten Handel einen Basispunkt auf 2,25 Prozent ab.

   Am Aktienmarkt stand eine Megafusion im Blick, die größte des an Fusionen nicht gerade armen Jahres 2015. Die beiden Pharmariesen Pfizer und Allergan wollen zusammengehen. Das Gesamtvolumen der Transaktion liegt bei 155 Milliarden Dollar. Im Zuge des Zusammenschlusses entsteht der weltgrößte Pharmakonzern mit 60 Milliarden Dollar Jahresumsatz. Rund um den Globus müssen die Wettbewerbshüter noch zustimmen. Börsianer sind offenbar noch skeptisch: Die Pfizer-Aktie gab 2,6 Prozent nach, Allergan fielen um 3,4 Prozent.

   Wesentlich bescheidener war das Volumen einer weiteren Fusion: die amerikanische Diebold übernimmt die deutsche Wincor Nixdorf und bietet 1,7 Milliarden Euro in Aktien und Bargeld. Immerhin entsteht dadurch nach NCR die Nummer zwei bei Geldautomaten. Die Diebold-Aktie büßte 6,7 Prozent ein. Die Aktie von General Electric (GE) notierte 0,2 Prozent im Minus. Der Konzern kam mit der Verkleinerung seines Finanzierungsgeschäfts einen weiteren Schritt voran. GE wird nahezu seine gesamten Wohnbauimmobilienkredite in Großbritannien an eine Gruppe von Investoren verkaufen. Das Volumen belief sich den Angaben zufolge auf 5,9 Milliarden US-Dollar.

   Der aktivistische Investor Carl Icahn verstärkte den Druck auf den US-Versicherer American International Group (AIG). Er warb nun bei Aktionären für seine Forderung, das Unternehmen aufzuspalten. Der Kurs legte um 0,9 Prozent zu. GameStop ermäßigten sich um 4,2 Prozent ein. Die Gesellschaft verfehlte die Ergebnis- und Erlöserwartungen. Das Biotechnologieunternehmen Mallinckrodt schnitt dagegen besser als erwartet ab, die Titel legten um 8,4 Prozent zu. Trotz eines Betriebsergebnisses unter Markterwartungen zogen Tyson Foods um 10,2 Prozent an. Das Unternehmen versöhnte Anleger mit einer erhöhten Quartalsdividende und Aktienrückkäufen. KaloBios Pharmaceuticals schnellten um weitere 116,4 Prozent nach oben, nachdem Martin Shkreli zum neuen CEO ernannt worden war. Zuvor hatte seine Investorengruppe 70 Prozent am Pharmaunternehmen übernommen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.792,68 -0,17 -31,13 S&P-500 2.086,59 -0,12 -2,58 Nasdaq-Comp. 5.102,48 -0,05 -2,44 Nasdaq-100 4.674,79 -0,25 -11,57

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-jähr. 99 21/32 -01/32 0,926% +1,4BP 1 1/4% 3-jähr. 100 glatt -02/32 1,245% +1,2BP 1 3/8% 5-jähr. 98 18/32 +01/32 1,676% -1,0BP 1 7/8% 7-jähr. 99 03/32 +04/32 2,021% -1,4BP 2 1/4% 10-jähr. 100 01/32 +05/32 2,245% -1,9BP 3% 30-jähr. 100 glatt +15/32 3,000% -2,0BP

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.35 Fr, 17.45 Uhr EUR/USD 1,0631 0,09% 1,0621 1,0655 EUR/JPY 130,63 -0,16% 130,85 130,87 EUR/CHF 1,0835 0,02% 1,0833 1,0851 USD/JPY 122,90 -0,24% 123,20 122,82 GBP/USD 1,5111 -0,21% 1,5143 1,5200 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf

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   November 23, 2015 16:57 ET (21:57 GMT)

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