09.12.2014 23:01:33
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UPDATE: MÄRKTE USA/Optimismus kehrt an Wall Street zurück
(NEU: Tabellen zu Börsenindizes und Devisen)
Die Wall Street hat am Dienstag uneinheitlich geschlossen, doch im Tagesverlauf eine kräftige Wende nach oben vollzogen. Das Gros der Verluste im frühen Geschäft wurde aufgeholt, da sich die Börsianer mit Blick auf die US-Konjunktur optimistisch zeigten. Zuvor war eine ganze Reihe schlechter Nachrichten auf die Anleger niedergeprasselt. Am Schanghaier Markt ging es steil abwärts und in der Eurozone drängt sich mit der Sorge wegen möglicher griechischer Neuwahlen wieder die Schuldenkrise nach vorn.
Vor allem aber drückte wie am Vortag die Angst vor einer baldigen Zinserhöhung durch die US-Notenbank. In jüngster Zeit waren Spekulationen aufgekommen, die Fed könnte schon bald ihre Zusicherung kassieren, die Zinsen noch länger niedrig zu halten. Bryan Novak von Astor Investment Management bleibt bullish für Aktien: "Jede Schwäche am breiten Markt dürfte kurzlebig sein." Es gebe keine neuen Informationen, die diese Sicht veränderten.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,3 Prozent auf 17.801 Punkte. Der S&P-500 schloss unverändert bei 2.060 Punkten und der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Plus von 0,5 Prozent auf 4.766 Punkte. Umgesetzt wurden an der NYSE 0,83 (Montag: 0,81) Milliarden Aktien. Den 1.908 (958) Kursgewinnern standen 1.290 (2.224) -verlierer gegenüber, während 72 (79) Aktien unverändert schlossen.
Auch der niedrige Ölpreis belastete weiter das Sentiment, auch wenn es am Dienstag zu einer Erholung kam. Bei den Anlegern setzt sich immer mehr die Überzeugung durch, dass das Überangebot im Rohöl weit in das kommende Jahr hineinreichen wird. Unterdessen sagten die Analysten von Bank of America-Merrill Lynch, der WTI-Ölpreis könne bis auf 50 Dollar fallen, sich aber Ende kommenden Jahres deutlich erholen. Für ein Fass der US-Sorte WTI mussten 63,82 Dollar bezahlt werden, 1,2 Prozent mehr als am Montag. Im Tagestief ging es bis auf 62,25 Dollar.
Das lange verschmähte Gold setzte seinen Anstieg fort. Der Preis für die Feinunze stieg auf 1.232 Dollar und damit den höchsten Schlusskurs seit dem 22. Oktober. Damit wurde der Goldpreis zu einem Gewinner der neuen Unsicherheit an den Finanzmärkten. "Solange die Marke von 1.183 Dollar nicht unterschritten wird, bleibt die Erholung des Goldpreis in Dollar intakt", so Michael Riesner, Marktanalyst der UBS. Andere "sichere Häfen" wie Anleihen seien bereits stark gestiegen, so dass nun das Edelmetall neuen Glanz erhält, sagte Adam Klopfenstein von Archer Financial.
Dennoch profitierten auch die Anleihen erneut von der Suche der Anleger nach Sicherheit. Hier setzte sich der Anstieg vom Wochenbeginn fort. Die Rendite der zehnjährigen Papiere verlor vier Basispunkte auf 2,22 Prozent.
Am Devisenmarkt kam der Euro von seinem Tageshoch zurück auf 1,2371 Dollar, hielt sich aber gegenüber dem Vortag noch im Plus. Im Handel war von einer Gegenbewegung auf die zuletzt starken Verluste die Rede, die aber an Schwung verliere. Die Anleger warten nun auf die Zuteilung des zweiten zielgerichteten Langfristtenders der EZB am Donnerstag. Beobachter schätzen, dass die Banken 150 Milliarden Euro bei der EZB abfragen werden. Sollte der Betrag kleiner ausfallen, dürfte dies die Spekulationen um ein baldiges Wertpapierkaufprogramm in der Eurozone weiter befeuern. Ein solches würde den Euro belasten.
Am Aktienmarkt drehten Amazon ins Plus und stiegen 1,9 Prozent. Der US-Onlinehändler hat sich über fehlende Genehmigungen für Tests seiner Paket-Drohnen in den USA beschwert und droht damit, die Entwicklung dieser Geräte in ein anderes Land zu verlagern.
Die Aktie von Verizon Communications war mit minus 4,1 Prozent der schwächste Wert im Dow-Jones-Index. Der Konzern hat am späten Montag eine Gewinnwarnung abgegeben. Die Analysten von Baird senken daraufhin die Aktie auf "Neutral" von "Outperform". Mit der Gewinnwarnung hat sich die Sorge der Analysten gegenüber der Branche der Mobilfunkanbieter verfestigt.
Ebenfalls kräftig abwärts ging es mit der Merck-Aktie. Sie verlor 3 Prozent. Am Tag nach der Mitteilung der Übernahme von Cubist monieren Analysten, der Kauf sei möglicherweise zu teuer. Der Pharmakonzern will für das Biotech-Unternehmen einschließlich Schuldenübernahme 9,5 Milliarden Dollar hinblättern.
Auch einige Bankenwerte tendierten leichter. Die Bank of America ist mit ihrem Handelsgeschäft bislang nur schlecht durch das vierte Quartal gekommen. Die Handelsumsätze fielen sowohl niedriger als im Vorjahreszeitraum als auch geringer als im Vorquartal aus, sagte der Chef des Geldhauses, Brian Moynihan, auf einer Branchenkonferenz. Für die Aktie ging es 0,5 Prozent nach unten.
Goldman-Sachs-Papiere erholten sich von Verlusten und gewannen schließlich 0,1 Prozent. Die Investmentbank hat im laufenden Jahr weltweit Fusionen und Akquisitionen im Umfang von einer stolzen Billion Dollar betreut. Es ist das erste Mal seit 2007, dass eine Bank diese Marke erreicht.
Die Citigroup hat offenbar einen Käufer für ihr japanisches Privatkunden-Geschäft gefunden. Die US-Großbank spreche gegenwärtig mit Japans zweitgrößtem Kreditinstitut, der Sumitomo Mitsui Banking Corp, über einen Verkauf, sagten mit den Verhandlungen vertraute Personen. Den Verkaufspreis taxieren sie auf rund 333 Millionen US-Dollar. Laut den Informanten könnte der Deal bereits Anfang nächster Woche verkündet werden. Die Citigroup-Aktie verlor 0,9 Prozent.
Kräftig aufwärts ging es dagegen mit Abercrombie & Fitch. Mike Jeffries, der Chef des Modekonzerns, ist überraschend zurückgetreten. Dem Rücktritt des CEO vorausgegangen war eine enttäuschende Umsatzentwicklung und zunehmender Druck der Aktionäre auf das Modeunternehmen. Nun gewann die Aktie 8 Prozent, nachdem sie im Laufe des Jahres bereits 20 Prozent an Wert eingebüßt hatte.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.801,20 -0,29 -51,28 S&P-500 2.059,82 -0,02 -0,49 Nasdaq-Comp. 4.766,47 0,54 25,77 Nasdaq-100 4.294,67 0,38 16,33Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-jähr. 99 24/32 +1/32 0,620% -1,6Bp 7/8% 3-jähr. 99 17/32 +3/32 1,032% -3,6Bp 1 1/2% 5-jähr. 99 14/32 +7/32 1,620% -4,4Bp 1 7/8% 7-jähr. 99 12/32 +10/32 1,969% -5,1Bp 2 1/4% 10-jähr. 100 9/32 +11/32 2,220% -4,2Bp 3% 30-jähr. 102 18/32 +19/32 2,873% -2,9Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Di. 8.50 Uhr Mo, 17.37 Uhr EUR/USD 1,2371 0,31% 1,2334 1,2299 EUR/JPY 147,94 0,01% 147,93 148,58 EUR/CHF 1,2021 0,00% 1,2021 1,2020 USD/JPY 119,60 -0,26% 119,91 120,81 GBP/USD 1,5667 0,01% 1,5667 1,5637 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com
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December 09, 2014 16:30 ET (21:30 GMT)
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