09.05.2013 23:14:30

UPDATE: MÄRKTE USA/Gute US-Arbeitsmarktdaten reichen Anlegern nicht aus

   (NEU: US-Rentenmarkttabelle)

Von Hans Bielefeld Die erneut guten US-Arbeitsmarktdaten haben die Anleger an der Wall Street offenbar nicht vollkommen überzeugt. Zwar sorgten sie zwischenzeitlich sowohl beim Dow-Jones-Index als auch beim S&P-500 für neue Bestmarken, nachhaltig waren die Gewinne jedoch nicht. Die Indizes drehten im Handelsverlauf mehrfach von der Gewinn- in die Verlustzone und schlossen schließlich mit leichten Verlusten.

   Zwar fielen die vorbörslich mitgeteilten Daten zum Arbeitsmarkt etwas besser aus als erwartet. In der abgelaufenen Woche wurden 323.000 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt, erwartet worden waren 12.000 mehr. Für eine nachhaltige Fortsetzung der Rally reichte das aber nicht aus. Die Anleger seien von den guten Daten bereits verwöhnt, hieß es am Markt. Der positive Trend am US-Arbeitsmarkt sei nach dem überraschend guten Arbeitsmarktbericht vom Freitag bereits eingepreist gewesen.

   Etwas belastend wirkten neue Daten zur chinesischen Teuerung. Die Verbraucherpreise sind im April um 2,4 Prozent und damit etwas stärker gestiegen als erwartet. Die chinesischen Inflationsdaten wurden an den Märkten mit Sorge aufgenommen, weil eine zu starke Teuerung den Spielraum für stimulierende Maßnahmen in der Geldpolitik verkleinert.

   Der Dow-Jones-Index sank um 0,2 Prozent auf 15.083 Punkte, der S&P-500 gab 0,4 Prozent auf 1.627 Punkte ab und der Nasdaq Composite 0,1 Prozent auf 3.409 Punkte. Das Umsatzvolumen sank auf 0,67 (Mittwoch 0,72) Milliarden Aktien. Auf 1.121 (2.037) Kursgewinner kamen 1.986 (1.047) -verlierer, während 123 (139) Titel unverändert schlossen.

   Bei den Einzelwerten waren vor allem die Papiere von Barnes & Noble gefragt. Microsoft erwägt Medienberichten zufolge, Nook Media, ein Joint Venture des Bücherkonzerns mit anderen Investoren, für eine Milliarde US-Dollar zu übernehmen. Die Anteilsscheine kletterten daraufhin um 24,3 Prozent. Die Aktien von Groupon gewannen 11,5 Prozent. Der US-Schnäppchenhändler konnte seinen Verlust im ersten Quartal verringern, nachdem er seinen Umsatz gesteigert und die Marketingkosten deutlich zurückgefahren hatte.

   Noch stärker ging es mit den Titel von Tesla bergauf. Der Hersteller von Elektrofahrzeugen hat in seiner Unternehmensgeschichte erstmals einen Gewinn erzielt. Daraufhin sprangen die Papiere um 24,4 Prozent nach oben. Bei dem Medienkonzern News Corp, zu dem unter anderem auch das Wall Street Journal und diese Nachrichtenagentur gehört, sorgte ein Gewinnsprung im dritten Quartal für Aufschläge von 4,5 Prozent.

   Mit einem Minus von einem Prozent schlossen dagegen die Aktien von General Electric. Der US-Konzern will sein australisches Versicherungsgeschäft offenbar zu Geld machen. Der Verkauf soll dem Unternehmen rund 300 Millionen australische Dollar einbringen, umgerechnet etwa 234 Millionen Euro.

   Gestützt von den guten US-Arbeitsmarktzahlen sprang der US-Dollar das erste Mal seit vier Jahren über die 100-Yen-Marke und kostete zuletzt 100,56 Yen. Damit hat die japanische Währung seit Jahresbeginn 15 Prozent gegenüber dem Greenback eingebüßt. Und auch gegenüber dem Euro machte der Greenback Boden gut. Die Gemeinschaftswährung rutschte deutlich unter die Marke von 1,31 Dollar und kostete zuletzt 1,3036.

   Der Goldpreis sank zum Settlement um 0,4 Prozent auf 1.469 Dollar. Belastend wirkte hier der höher als erwartete Anstieg bei der chinesischen Inflation und die guten US-Arbeitsmarktdaten. Beide Daten könnten zu einer strafferen Geldpolitik führen, hieß es am Markt. Belastet von hohen US-Rohöllagerbeständen sank der Preis für Leichtöl der US-Sorte WTI zum Settlement um 0,2 Prozent auf 96,39 Dollar. Die hohen Bestände würden darauf hindeuten, dass der Markt gut versorgt sei und die Nachfrage auf geringem Niveau verharre, hieß es von Marktteilnehmern.

   Bei den US-Staatsanleihen sorgte der Sprung der US-Währung über die Marke von 100 Yen für fallende Notierungen. Die schwache japanische Währung dürfte am Freitag zu steigenden Kursen am japanischen Aktienmarkt führen und dem US-Anleihehmarkt damit Kapital entziehen, hieß es am Markt. Auch die starke Nachfrage bei der Auktion dreißigjähriger US-Staatsanleihen im Volumen von 16 Milliarden Dollar konnte die Notierungen der US-Bonds nicht stützen. Die Rendite der zehnjährigen Papiere stieg um einen Basispunkt auf 1,82 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.082,62 -0,15 -22,50 S&P-500 1.626,67 -0,37 -6,02 Nasdaq-Comp. 3.409,17 -0,12 -4,10 Nasdaq-100 2.961,12 -0,24 -7,12

KUPON Fälligkeit Kurs Änderung Rendite Änderung 1/8% 2-year 99 26/32 flat 0,224% flat 1/4% 3-Year 99 22/32 flat 0,352% flat 5/8% 5-year 99 12/32 dn 1/32 0,750% +0,8BP 1 1/8% 7-Year 99 17/32 dn 2/32 1,195% +0,9BP 2% 10-year 99 12/32 dn 3/32 1,817% +0,9BP 3 1/8% 30-year 102 11/32 dn 17/32 3,005% +2,7BP

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.50 Mi, 18.05 EUR/USD 1,3036 -0,92% 1,3157 1,3179 EUR/JPY 131,1383 0,96% 129,8964 130,2461 EUR/CHF 1,2362 0,49% 1,2302 1,2315 USD/JPY 100,5645 1,86% 98,7250 98,8480 GBP/USD 1,5445 -0,63% 1,5544 1,5566 === Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com

   DJG/DJN/hhb

   (END) Dow Jones Newswires

   May 09, 2013 16:43 ET (20:43 GMT)

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