30.04.2013 23:31:30
|
UPDATE: MÄRKTE USA/Apple setzt am Aktienmarkt die Akzente
Von Florian Faust Am US-Aktienmarkt hat wieder einmal Apple für Aufregung gesorgt. Die Aktie des Elektronikgiganten kletterte am Dienstag um 2,9 Prozent, nachdem das Unternehmen Einzelheiten seiner Anleihepläne mitgeteilt hatte. Laut Kreisen sollen Schuldtitel im Wert von 17 Milliarden Dollar emittiert werden, das wäre ein neuer Höchstwert für eine Unternehmensanleihe mit guter Bonität. Mit den Mitteln will das Unternehmen die Ausschüttung an die Aktionäre steigern. Im Fahrwasser von Apple zeigten auch andere Technologietitel Stärke: IBM und Microsoft stiegen um 1,7 bzw 1,5 Prozent.
Am Gesamtmarkt taten sich Anleger schwer, sich für eine Richtung zu entscheiden. Schwache Arbeitsmarktdaten aus Europa - die Arbeitslosigkeit in der Eurozone erreichte im März ein Rekordhoch - und Licht und Schatten bei den Konjunkturdaten aus den USA verhinderten lange Zeit eine klare Trendbildung am US-Aktienmarkt. Zudem begann am Abend die zweitägige Offenmarktsitzung der US-Notenbank, die Anleger im Vorfeld vorsichtig agieren ließ. Nach den zuletzt enttäuschenden US-Daten gingen die meisten Beobachter nicht von einer Drosselung der Anleihenkäufe von monatlich 85 Milliarden Dollar aus, mit deren Hilfe Konsum, Investitionen und Arbeitsmarkt angeschoben werden sollen.
Der Dow-Jones-Index pendelte um den Vortagesschluss und gewann letztlich 0,1 Prozent auf 14.840 Punkte. Damit verbuchte der Index den fünften Gewinnmonat in Folge. Gebremst wurde er von Pfizer. Der US-Pharmariese hat zum Jahresauftakt unter dem Verlust von Patenten gelitten, was zu deutlich gesunkenen Erlösen führte. Unter dem Strich sorgten niedrigere Kosten und Sondereffekte für einen Gewinnsprung. Die Erwartungen verfehlte der Konzern jedoch. Die Papiere führten mit einem Minus von 4,5 Prozent die Liste der Dow-Verlierer an. Der marktbreitere S&P-500 gewann 0,2 Prozent und schloss auf Allzeithoch - auf Monatssicht war es zudem die längste Gewinnphase seit 2009. Der technologielastige Nasdaq-Composite stieg um 0,7 Prozent. Das Umsatzvolumen stieg auf 0,89 (Montag: 0,60) Milliarden Aktien. Auf 2.018 (2.253) Kursgewinner kamen 1.02 (807) -verlierer, während 116 (104) Titel unverändert schlossen.
Die US-Daten lieferten Anlegern kaum Entscheidungshilfen: Die Arbeitskosten stiegen im ersten Quartal weniger stark als prognostiziert. Die schwache Wirtschaft bremste den Lohnanstieg für Arbeitnehmer. Ebenfalls wenig Konjunkturoptimismus versprühte das verarbeitende Gewerbe in der Region Chicago, das im April überraschend auf Schrumpfkurs gegangen war und der Erwartungen verfehlte. Ein Lebenszeichen sendete dagegen der Immobilienmarkt aus.
Die Häuserpreise setzten gemessen am Case-Shiller-Hauspreisindex im Februar ihren Aufwärtstrend fort - auf Jahressicht stiegen die Preise schneller als vorhergesagt. Dazu gesellten sich positiv gestimmte US-Verbraucher, deren Vertrauen sich im April stärker als erwartet aufgehellt hatte. "Verfolgt man die Rally der vergangenen vier Monate, wird klar, dass diese nicht von Fundamentaldaten genährt wird. Es handelt sich um eine rein technische Rally, die sich von Fonds-Mittelzuflüssen und Notenbankgeld speist", sagte Marktstratege Steve Bulko von Lombard Odier Investment Managers.
Der laut Analysten "desaströse" Chicago-Einkaufsmanagerindex schickte den Dollar zu Yen und Euro auf Talfahrt, der Euro sprang über die Marke von 1,31 Dollar und kostete im späten US-Handel 1,3169 Dollar. "Eine Drosselung der Anleihekäufe durch die Fed ist nach den Daten vom Tisch", sagte ein Marktbeobachter. Das sahen Anleger am US-Rentenmarkt offenbar ähnlich, die Notierungen der US-Staatsanleihemarkt zogen zunächst an, kamen dann aber zurück. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um einen Basispunkt auf 1,67 Prozent. Zwischenzeitlich war die Rendite bis auf den Jahrestiefstwert von 1,636 Prozent gesunken. Die US-Anleihen profitierten zum Monatsende hin vor allem von Fondsverwaltern, die den vermeintlich sicheren Hafen des US-Rentenmarktes ansteuerten. Diesen Nimbus schien Gold verloren zu haben. Denn der Goldpreis stagnierte im späten US-Handel bei 1.477 Dollar je Feinunze.
Auch am Ölmarkt überwog der Konjunkturpessimismus: Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich - trotz Dollarschwäche - zum Settlement um 1,1 Prozent oder 1,04 Dollar auf 93,46 Dollar. Der Preis für ein Fass der europäischen Referenzsorte Brent sank um 1,4 Prozent bzw 1,44 Dollar auf 102,37 Dollar. Zur Begründung wurde hier auch auf Gewinnmitnahmen nach dem deutlichen Plus zum Wochenbeginn verwiesen - ausgelöst unter anderem durch den schwachen Arbeitsmarkt in Europa.
In der zweiten Reihe des Aktienmarktes schossen Best Buy um 7,4 Prozent nach oben, der Elektronikeinzelhändler verkauft seine 50-prozentige Beteiligung an Carphone Warehouse. Die Papiere des Kosmetikkonzerns Avon legten um 4,1 Prozent zu, nachdem das Unternehmen mit positiven Ergebnissen überrascht hatte. Die Aktien des Maildienstleisters Pitney Bowes stürzten nach einem Ergebniseinbruch um 15,6 Prozent ab. Herbalife-Titel stiegen um 2,4 Prozent, der Vertreiber von Diätprodukten hatte den Ausblick angehoben.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.839,80 0,14 21,05 S&P-500 1.597,57 0,25 3,96 Nasdaq-Comp. 3.328,79 0,66 21,77 Nasdaq-100 2.887,44 0,71 20,50DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.21 Uhr Mo, 17.48 EUR/USD 1,3170 1,11% 1,3025 1,3098 EUR/JPY 128,3082 -0,18% 128,5442 128,4862 EUR/CHF 1,2243 -0,41% 1,2294 1,2271 USD/JPY 97,4300 -1,33% 98,7450 98,1170 GBP/USD 1,5533 0,52% 1,5453 1,5497
KUPON Fälligkeit Kurs Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-jähr. 99 26/32 unv. 0,211% unv. 3/8% 3-jähr. 99 24/32 + 0/32 0,308% -0,6 BP 3/4% 5-jähr. 99 24/32 + 0/32 0,674% -0,4 BP 1 1/4% 7-jähr. 100 3/32 - 1/32 1,106% +0,4 BP 2% 10-jähr. 102 31/32 unv. 1,668% unv. 3 1/8% 30-jähr. 105 0/32 unv. 2,874% unv. === Kontakt zum Autor: florian.faust@dowjones.com DJG/DJN/flf (END) Dow Jones Newswires
April 30, 2013 16:59 ET (20:59 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 59 PM EDT 04-30-13
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!