19.05.2014 11:51:32

UPDATE: Kabel Deutschland spürt Telekom-Vectoring noch nicht

   -- Kabel Deutschland wächst kräftig bei Diensten, Umsatz, operativem Ergebnis

   -- Investitions-Peak im laufenden Geschäftsjahr

   -- Kabel Deutschland mit Nettoverlust als Folge der Übernahme durch Vodafone

   (NEU: Aussagen des Finanzvorstands)

   Von Archibald Preuschat

   Der von Vodafone übernommene Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland spürt die Vectoring-Initative der Deutschen Telekom noch nicht. "Auch das erste Quartal unseres laufenden Geschäftsjahres ist ganz gut gelaufen", sagte Kabel Deutschland-Finanzvorstand Andreas Siemen am Montag anlässlich der Vorlage der Jahreszahlen. Details nannte er aber nicht.

   In Sachen Bandbreite sind Kabelnetze den Telefonnetzen überlegen, denn letztere bestehen auf den letzten Metern zwischen Verteilerkasten und Haus meist noch aus Kupfer, was die Geschwindigkeit drosselt. Die Telekom investiert zur Zeit Milliarden, um mit der sogenannten Vectoring-Technologie ihren Kunden Download-Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde zur Verfügung zu stellen. Kabel Deutschland kann dieses Tempo bereits fast flächendeckend anbieten, Wettbewerber Unitymedia bietet bereits höhere Geschwindigkeiten.

   Um mithalten zu können, will Kabel Deutschland auch weiterhin investieren, sagte Siemen. Das seit April laufende Geschäftsjahr werde aber einen Höhepunkt bei den Investitionen darstellen und das bisherige Rekordinvestitionsniveau aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr von 575 Millionen Euro einstellen.

   Das zahlt sich aus, denn Kabel Deutschland zählte per 31. März dank "ungebremst starker Nachfrage" nach Breitband-Internet-Anschlüssen und Telefonie über das TV-Kabel Kunden für insgesamt 14,9 Millionen Dienste, wobei jeder Kunde bis zu drei Dienste (TV, Internet und Festnetztelefonie) buchen kann.

   Dementsprechend legte im abgelaufenen Geschäftsjahr auch der Umsatz um 3,8 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro zu, während das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) um 5,5 Prozent auf 910 Millionen Euro wuchs, was einer Marge von 47,9 Prozent entspricht.

   Vodafone hat für Kabel Deutschland im vergangenen Jahr rund 10 Milliarden Euro gezahlt und mittlerweile einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag geschlossen. Kabel Deutschland gab daher keine Ergebnisprognose für das neue Geschäftsjahr ab.

   Vodafone-Chef Jens Schulte Bockum sagte aber vor kurzem, dass beide Unternehmen gemeinsam im laufenden Jahr 1 Million neue Kunden gewinnen wollen. Er ließ aber offen, wie stark die um Kündigungen saldierte Kundenzahl wachsen soll.

   Die Übernahme durch Vodafone hat Kabel Deutschland im abgelaufenen Geschäftsjahr wie angekündigt in die roten Zahlen rutschen lassen. So betrug der Nettoverlust 68,25 Millionen Euro, ein Jahr zuvor hatte Kabel Deutschland noch einen Gewinn von 247 Millionen Euro erzielt. Hauptgrund für den Rutsch in die roten Zahlen war ein Steuereffekt. Verlustvorträge, die Kabel Deutschland bereits aktiviert hatte, wurden durch den Eigentümerwechsel eliminiert.

   Die verbleibenden Minderheitsaktionäre erhalten für das abgelaufene Geschäftsjahr dann auch keine Dividende. Ab 2015 soll dann jeweils eine steuerpflichtige Ausgleichszahlung von 3,77 Euro je Aktie erfolgen.

   Vodafone hat für Kabel Deutschland im vergangenen Jahr rund 10 Milliarden Euro gezahlt und mittlerweile einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag geschlossen. Die deutsche Tochter des britischen Telekommunikationsunternehmens hält knapp mehr als drei Viertel der Anteile von Kabel Deutschland.

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com

   DJG/apr/jhe

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   May 19, 2014 05:18 ET (09:18 GMT)

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