13.02.2014 19:46:31

UPDATE: Italienischer Regierungschef Letta kündigt Rücktritt an

   -- Letta unterliegt im parteiinternen Machtkampf mit Renzi

   -- Regierung Lettas nach gerade mal zehn Monaten am Ende

   (NEU: Details, Hintergrund)

   Von Giada Zampano und Deborah Ball

   ROM--Der italienische Ministerpräsident Enrico Letta hat die Konsequenzen aus dem Machtkampf mit dem Vorsitzenden seiner eigenen Partei gezogen. Der Regierungschef kündigte am Donnerstagabend an, am Freitag sein Rücktrittsgesuch bei Staatspräsident Giorgio Napolitano einzureichen. Damit ist die Regierung Lettas nach gerade mal zehn Monaten am Ende.

   Sofern Präsident Napolitano das Rücktrittsgesuch Lettas annimmt, würde er als nächsten Schritt die wichtigsten Parteiführer zu Konsultationen einladen und Renzi mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragen.

   Zuvor hatte Matteo Renzi, Chef der größten Partei des Landes, die Bildung einer neuen Regierung gefordert und damit dem Kabinett Lettas die Unterstützung entzogen. Renzi, Bürgermeister von Florenz, hatte bei einer Rede vor Mitgliedern seiner Demokratischen Partei gesagt, Italien müsse in "eine neue Phase mit einer neuen Regierung" eintreten.

   Der 39-jährige Renzi genießt in Italien große Popularität und hat im Dezember mit großem Vorsprung die Wahl zum Chef der Demokratischen Partei gewonnen, der auch Letta angehört. Nach einem Rücktritt Lettas würde der Weg für Renzi frei werden, der nächste Ministerpräsident Italiens zu werden.

   Letta war in den vergangenen Wochen immer mehr unter den Druck geraten. Renzi wirft Letta fehlende Entschlossenheit und zögerliche Reformen vor. Eine vorgezogene Wahl hatte Renzi in seiner Rede allerdings abgelehnt. Das sei ein nicht gangbarer Weg. Die gegenwärtige Legislaturperiode endet erst im Jahr 2018.

   Renzi hat seine Ambitionen auf das Amt des Ministerpräsidenten nie versteckt. Wegen der allgemeinen Enttäuschung über das langsame Reformtempo gibt es immer lautere Rufe aus der Demokratischen Partei und dem führenden Wirtschaftsverband Confindustria, dass Renzi an die Spitze rücken und die direkte Verantwortung übernehmen soll.

   Italiens Wirtschaft ist seit 2008 um rund zehn Prozent geschrumpft und Politiker in ganz Europa sind besorgt, dass das langsame Reformtempo in der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone die Stabilität des gesamten Währungsraums gefährdet.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/brb/apo/raz

   -0-

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

   February 13, 2014 13:16 ET (18:16 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 01 16 PM EST 02-13-14

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!