12.12.2012 19:49:34

UPDATE: Fed setzt Lockerung mit aller Konsequenz fort

   --Fed weitet Bilanz über neue Staatsanleihekäufe aus

   --Fed kauft nach Ende von "Twist" monatlich Treasuries für 45 Milliarden US-Dollar

   --Käufe von Hypothekenanleihen und Wiederanlage werden fortgeführt

   --Fed hält Zinsen sehr niedrig, so lange Arbeitslosenquote über 6,5 Prozent

   (NEU: Details aus dem geldpolitischen Statement des FOMC)

   Von Hans Bentzien

   Die US-Notenbank setzt ihre Politik der geldpolitischen Lockerung mit aller Konsequenz fort. Der Offenmarktausschuss (FOMC) beschloss eine weitere Ausweitung der Fed-Bilanz ab 2013 und eine neue Kommunikationspolitik: Die Zinsen sollen jetzt so lange außergewöhnlich niedrig bleiben, wie die Arbeitslosenquote höher als 6,5 Prozent ist und die auf Sicht von zwei Jahren erwartete Inflation niedriger als 2,5 Prozent. Bisher hatte die Fed eine Niedrigzinszusage für den Zeitraum bis Mitte 2015 gegeben. Dollar und US-Staatsanleihen reagierten auf diese Nachricht mit Verlusten, Aktien legten zu.

   Als Ersatz für ein zum Jahresende auslaufendes Programm, bei dem kürzer laufende Papiere zu Gunsten länger laufender verkauft werden (Operation Twist), beschloss der FOMC ein zusätzliches Programm zum Kauf von Staatsanleihen für monatlich 45 Milliarden Dollar. Im Gegensatz zu "Twist" erhöhen die neuen Staatsanleihekäufe jedoch die Größe der Fed-Bilanz, die in der vergangenen Woche ein Volumen von 2.861 Milliarden Dollar hatte. Da die Fed die Anleihen mit "frisch gedrucktem" Geld kauft, nimmt die Liquidität im Bankensystem weiter zu.

   Erst im September hatte die Fed QE3 auf den Weg gebracht, ein Programm für den Kauf von Hypothekenanleihen. Im Rahmen von QE3 kauft die Fed monatlich für 40 Milliarden Dollar mit Immobilien besicherte Anleihen der staatlichen Hypothekenfinanzierer. Das Programm war zeitlich nicht begrenzt worden. Zusammen mit den Käufen im Rahmen von "Twist" und der Wiederanlage von Erlösen aus fällig gewordenen Anleihen erhöhten sich die langfristigen Wertpapierbestände der Fed auf diese Weise monatlich um 85 Milliarden Dollar.

   Die Wiederanlage von Erlösen will die Fed ebenso fortführen wie den Kauf von Hypothekenanleihen für monatlich 40 Milliarden Dollar. Nach Mitteilung der New Yorker Fed, des operativen Arms der US-Notenbank, sollen die neuen Staatsanleihekäufe so ausgestaltet werden, dass sie den gleichen Effekt wie "Twist" haben. Angesteuert werde eine Restlaufzeit der Staatsanleihen von neun Jahren. Bei der Bestimmung ihrer Geldpolitik will sich die US-Notenbank allerdings nicht ausschließlich an Arbeitslosenquote und Inflationserwartungen, sondern auch an anderen, zum Beispiel finanziellen Entwicklungen orientieren.

   Mit diesen Maßnahmen, so teilte das Gremium mit, dürften die langfristigen Zinsen weiter niedrig gehalten werden. Die kurzfristigen liegen ohnehin bei nahezu Null: Den Zielsatz Tagesgeld beließ der FOMC bei 0,00 bis 0,25 Prozent.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   (Mitarbeit: Kristina Peterson and Jon Hilsenrath)

   DJG/hab/bam

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   December 12, 2012 13:19 ET (18:19 GMT)

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