27.01.2016 21:23:45

UPDATE/Fed hält sich alle Optionen offen

   --Fed besorgt über globale Turbulenzen

   --Leitzins bleibt bei 0,25 bis 0,50 Prozent

   --Fokus richtet sich auf März-Sitzung

   (NEU: Analysten, Marktreaktionen)

   Von Jon Hilsenrath und Andreas Plecko

   WASHINGTON (Dow Jones)--Die Federal Reserve hält sich alle Optionen für die nächste Zinssitzung im März offen. Die Geldpolitiker mit Fed-Chefin Janet Yellen an der Spitze äußerten sich besorgt über die Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten und die flaue Weltkonjunktur, schlossen aber eine weitere Zinserhöhung im März nicht aus. Bei der Ratssitzung am Mittwoch beließen die US-Währungshüter den Leitzins in der Bandbreite von 0,25 bis 0,50 Prozent.

   Dieser einstimmige Beschluss war von Ökonomen und Börsianern allgemein erwartet worden, nachdem die Fed im Dezember den Leitzins um 25 Basispunkte erhöht und damit die sieben Jahre währende Nullzinspolitik beendet hatte.

   "Die Fed beobachtet sehr aufmerksam die globalen Wirtschafts- und Finanzentwicklungen und erwägt deren Konsequenzen für den Arbeitsmarkt und die Inflation in den USA", heißt es im Begleittext zur Zinsentscheidung.

   Die US-Notenbank räumte ein, dass sich das Wachstum der US-Wirtschaft "zu Jahresende verlangsamt hat". Auch wurde die Einschätzung für das Wachstum von Konsum und Investitionen von "stark" auf "moderat" zurückgenommen.

   Das Jahr 2016 hat mit heftigen Turbulenzen an den Finanzmärkten begonnen. Damit ist auch das Finanzierungsumfeld für die Unternehmen deutlich schwieriger geworden. Zugleich gibt es weiterhin wenig Anzeichen für einen höheren Inflationsdruck, obwohl sich der Arbeitsmarkt in den USA blendend entwickelt.

Fokus richtet sich auf März-Sitzung Da die Inflation niedrig ist und die Wirtschaftsdynamik etwas nachgelassen hat, wollen die Geldpolitiker die Zinsen nur behutsam weiter erhöhen. Unwägbarkeiten könnten sie dazu veranlassen, einen Zinsschritt aufzuschieben, bis sie die Situation besser einschätzen können. Die Zinsentscheidungen hängen letztendlich vor allem von der Entwicklung am Arbeitsmarkt und von der Inflation ab.

   Damit richtet sich der Fokus auf die Fed-Sitzung am 17. und 18. März, bei der auch neue Projektionen zu Wachstum und Inflation anstehen. Nach den bisher vorliegenden Projektionen planen die Fed-Notenbanker für 2016 vier Zinsschritte von je 25 Basispunkten, jedoch wollen sie nachbessern, falls die Wirtschaftsdaten diesen Plan nicht mehr rechtfertigen.

   Da die Fed die Tür für eine Zinserhöhung im März offen hielt, gaben die Fed-Funds-Futures nur leicht nach. Die Marktpreise implizieren nun eine Wahrscheinlichkeit von 32 Prozent für einen Zinsschritt um 25 Basispunkte. Vor der Fed-Erklärung lag die Chance bei 34 Prozent, und vor einem Monat bei 52 Prozent.

   "Die Tür für eine Zinserhöhung ist zwar offen geblieben, aber die Wahrscheinlichkeit ist niedrig", sagte Ian Lyngen von CRT Capital. "Ich glaube, die Fed wird bis Juni oder noch später warten, bevor sie wieder an der Zinsschraube dreht."

   Analyst Ward McCarthy von Jefferies nannte die Fed-Erklärung ein "gut ausbalanciertes Statement", das keinen Kurswechsel andeutete. "Insgesamt hat die Erklärung unsere Erwartungen erfüllt. Es gab wenig Änderungen und keine Festlegung oder Hinweise auf die nächsten Schritte in der Geldpolitik."

   Die Aktienkurse an der Wall Street gerieten nach der Entscheidung der US-Notenbank etwas unter Druck. Der Goldpreis legte moderat zu, ebenso die US-Staatsanleihen, der Dollar schwächte sich leicht ab, der Euro kletterte zeitweise über die Marke von 1,09 Dollar.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   January 27, 2016 14:53 ET (19:53 GMT)

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