06.05.2013 20:17:30

UPDATE: Draghi: EZB bereit zu handeln

   -- Draghi schließt negativen Einlagenzins nicht aus

   -- EZB-Chef fordert Länder zu weiteren Reformen auf

   (NEU: Aussagen zu EZB-Bereitschaft und Einlagensatz)

   Von Giada Zampano

   ROM--EZB-Präsident Mario Draghi hat in seiner Heimatstadt seine Krisenbotschaft erneuert. Seine Zentralbank stehe bereit, noch weiter zu gehen, wenn es die wirtschaftliche Lage erfordert. Die jüngsten Konjunkturdaten in der Eurozone sprechen eine klare Sprache: Die für das zweite Halbjahr angekündigte Erholung scheint sich nach hinten zu verschieben. "Wir werden uns alle neuen Daten in den nächsten Wochen anschauen, und wenn es nötig ist, werden wir weitere Schritte beschließen", sagte Draghi in einer Rede an der Universität für Sozialwissenschaften in Rom.

   Der Vortrag war der erste öffentliche Auftritt des EZB-Chefs nach der Zinssenkung vergangenen Donnerstag. Die Währungshüter senkten den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,50 Prozent. Draghi wiederholte in Rom sein Mantra, dass die Notenbank einen negativen Einlagensatz nicht ausschließe.

   Derzeit bunkern die Banken rund 100 Milliarden Euro bei der EZB, obwohl sie keine Zinsen bekommen. Ein negativer Einlagensatz könnte sie dazu bringen, mehr Geld an die Unternehmen zu verleihen. Allerdings warnen einige Zentralbankexperten auch vor den unkalkulierbaren Folgen eines solchen Schritts. Die Schweiz und Dänemark haben gemischte Erfahrungen mit negativen Zinsen gemacht. Der Euro gab an einem Tag mit dünnem Handel wegen des Feiertags in England nach den Äußerungen des obersten Notenbankers nach.

   In seiner Rede blieb der 55-Jährige in der Debatte um die verschobenen Sparziele für Euro-Sorgenländer unnachgiebig. Die Krisenstaaten können es sich aus seiner Sicht nicht leisten, den einmal eingeschlagenen Spar- und Reformkurs zu verlassen.

   Nur mit einer soliden Haushaltspolitik könnten diese Länder in den Genuss langfristigen Wirtschaftswachstums kommen, so der EZB-Chef. Das wiederum sei eine Bedingung, um aus der Abwärtsspirale der Arbeitslosigkeit herauszukommen.

   Draghi erneuerte seinen Appell für Strukturreformen und eine schlanke Bürokratie, damit die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden kann. "Langfristiges Wachstum ist die unverzichtbare Bedingung, um die Arbeitslosigkeit zu senken, besonders unter jungen Leuten."

   Kontakt zur Autorin: konjunktur.de@dowjones.com

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   May 06, 2013 13:47 ET (17:47 GMT)

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