03.01.2017 18:18:40
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UPDATE/Britischer EU-Botschafter Rogers zurückgetreten
--Rogers hätte eigentlich erst im Oktober zurücktreten sollen
--Rücktritt ermöglicht Ernennung eines Nachfolgers vor Beginn der Brexit-Verhandlung
(NEU: Bestätigung, Details)
Von Jason Douglas und Valentina Pop
LONDON (AFP/Dow Jones)--Der britische Botschafter bei der Europäischen Union, Ivan Rogers, ist am Dienstag zurückgetreten. Eigentlich habe Rogers erst im Oktober seinen Abschied nehmen sollen, teilte ein Sprecher der britischen Regierung mit. Der Diplomat habe sich aber für ein früheres Ausscheiden entschieden, damit noch vor dem geplanten Beginn des Brexit-Verfahrens ein Nachfolger ernannt werden könne. Rogers war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Die britische Premierministerin Theresa May will die Austrittserklärung Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) bis Ende März abgeben.
Rogers hat den Posten seit November 2013 inne, zuvor war er EU-Berater des ehemaligen Premierministers David Cameron. Es war erwartet worden, dass Rogers bei dem Brexit eine zentrale Rolle spielen würde. Mit seinem Rücktritt gehe May auch seine große Erfahrung verloren, wenn sie die Austrittsverhandlungen aufnehme, sagte Charles Grant, Direktor des Centre for European Reform. Die Londoner Denkfabrik ist im Allgemeinen für die EU, tritt aber für Reformen ein. Mays Aufgabe, einen guten Deal für Großbritannien zu erzielen, werde dadurch "erheblich schwerer", so Grant weiter. Die Downing Street wollte sich dazu nicht äußern.
Offenbar Differenzen zwischen Rogers und Kabinettsmitgliedern Britische Medien berichteten über Differenzen zwischen Rogers und mehreren Kabinettsmitgliedern, die beim Brexit demnach andere Ansichten vertraten.
Der Rundfunksender BBC hatte im Dezember berichtet, dass die Verhandlungen über ein Handelsabkommen mit Großbritannien zehn Jahre dauern könnten. Rogers hatte die britische Regierung demnach über eine entsprechende Einschätzung der EU-Staaten informiert. Ein Sprecher von Premierministerin Theresa May wies den Bericht zurück.
Die Briten hatten in einer Volksabstimmung am 23. Juni mehrheitlich für einen Austritt aus der EU gestimmt. Der auf zwei Jahre angelegte Austrittsprozess kann erst beginnen, wenn London das Ausscheiden aus der EU nach Artikel 50 des EU-Vertrags beantragt hat.
Arron Banks, Chairman der pro-Brexit-Lobbygruppe Leave.EU, sagte am Dienstag, der Rücktritt von Rogers habe den Weg für die Ernennung eines Botschafters freigemacht, "der optimistisch über die Zukunft ist, die vor dem Brexit-Britannien liegt." Ein Sprecher der Europäischen Kommission lehnte eine Stellungnahme ab.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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January 03, 2017 11:48 ET (16:48 GMT)
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