31.08.2015 12:17:47

UPDATE/Bertelsmanns Umbau nimmt Konturen an

   -- Bertelsmann steigert Umsatz im 1. Halbjahr

   -- Konzernergebnis wächst überproportional aufgrund geringerer Sondereffekte

   -- Rabe deutet an, für weitere Amtszeit als CEO zur Verfügung zu stehen

   -- Bertelsmann könnte beim JV Penguin Random House aufstocken

   -- Bertelsmann hat kein Interesse am Bildungsgeschäft von News Corp.

   (NEU: Aussagen aus der Telefonkonferenz)

   Von Archibald Preuschat und Matthias Goldschmidt

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Der Medienkonzern Bertelsmann hat im ersten Halbjahr von seinem Expansionskurs und guten Ergebnissen in seinen wichtigsten Unternehmensbereichen profitiert. Den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr bestätigte die Bertelsmann SE & Co KGaA. Der auf mehrere Jahre angelegte Umbau des Medienkonzerns unter der Führung von CEO Thomas Rabe sei auf Kurs und liefere erste Ergebnisse. Rabe selbst deutete in einer Telefonkonferenz am Montag an, für eine Vertragsverlängerung an der Spitze des Konzerns zur Verfügung zu stehen. "Wer mich kennt, weiß, dass ich keine halben Sachen machen", sagte Rabe. Im Lauf des Jahres will das Unternehmen auch einen neuen Finanzvorstand präsentieren. Derzeit führt Rabe den Vorstandsbereich kommissarisch mit.

   Der Umsatz stieg von Januar bis Juni um 2,5 Prozent auf 8 Milliarden Euro. Das war laut Bertelsmann der höchste Wert seit 2007. Hier machte sich neben dem soliden Umsatzbeitrag der RTL Group der Verlag Pengiun Random House positiv bemerkbar. Der Verlag profitierte von Bestsellern und günstigen Wechselkurseffekten. Zwar gingen durch den Rückzug aus bestimmten Bereichen auf Konzernebene Erlöse in Höhe von 300 Millionen Euro verloren, diese wurden jedoch durch die Expansion bei BMG und im Bildungsbereich mehr als ausgeglichen.

   Auch operativ stand Bertelsmann besser da als noch vor einem Jahr. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg auf 1,06 Milliarden Euro von 1,02 Milliarden im Vorjahr und erreichte damit einen Rekordwert. Die Marge verbesserte sich auf 13,2 von 13,0 Prozent.

   Unterm Strich blieben 398 Millionen Euro übrig, satte 55 Prozent mehr als im Vorjahr. Für den überproportionalen Anstieg sorgten eine geringere Belastung aus Sondereffekten sowie ein niedrigerer Steueraufwand.

   Bertelsmann ist seit 2014 auf großer Einkaufstour. Zuletzt wurde der Bereich Bildung weiter gestärkt. Mitte Juli kündigte der Konzern an, sein Bildungsgeschäft in Brasilien mit einem Fonds zu stärken, der in Wachstumsunternehmen der Branche investieren soll. Bertelsmann will langfristig das Bildungsgeschäft als dritte Säule neben Medieninhalten und Dienstleistungen aufbauen. An möglicherweise zum Verkauf stehenden Teilen des Bildungsgeschäftes von News Corp hat Bertelsmann laut Rabe "kein Interesse". News Corp gehört auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur. Im Bildungsbereich wolle man auch nicht nur eine große, sondern mehrere kleine oder mittelgroße Zukäufe tätigen, sagte Rabe.

   Vorstellbar ist für Rabe aber ein Aufstocken der Anteile am Verlag Penguin Random House. Hier hält Bertelsmann mit 53 Prozent der Anteile die Mehrheit, die übrigen 47 Prozent liegen beim britischen Verlag Pearson. Ende des Jahres hat Pearson erstmals die Möglichkeit aus dem Gemeinschaftsunternehmen ganz oder teilweise auszusteigen. "Die Initiative dafür liegt aber bei Pearson", sagte Rabe.

   Für das laufende Jahr erwartet Vorstandschef Thomas Rabe nach wie vor einen höheren Umsatz und ein steigendes bereinigtes EBITDA, sollte sich die weltweite Konjunktur nicht eintrüben. Das Konzernergebnis soll mittelfristig in Richtung 1 Milliarde Euro steigen.

   Das im Familienbesitz befindliche Medienunternehmen konzentriert sich bei seiner Expansion insbesondere auch auf Wachstumsmärkte wie China, Indien und Brasilien. Nachlassendes Wachstum in China nimmt Rabe nicht wahr. "Ich erkenne keine Abkühlung", sagte Rabe und kündigte an, die Investitionen in China weiterführen zu wollen. Durch die breitere internationale Aufstellung sieht sich Rabe auch nicht durch die Zusammenarbeit von Axel Springer und ProSiebenSat.1 im Bereich der Start-up-Förderung tangiert.

   Kontakt zu den Autoren: archibald.preuschat@wsj.com und matthias.goldschmidt@wsj.com

   DJG/mgo/apr/kla

   (END) Dow Jones Newswires

   August 31, 2015 05:47 ET (09:47 GMT)

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