19.07.2016 20:46:47
|
UPDATE/Bayer lässt bei Monsanto nach erneuter Absage nicht locker
-- Bayer enttäuscht über ablehnende Haltung von Monsanto
-- Bayer sieht einer Fortsetzung des Dialogs unter Vertraulichkeitsvereinbarung entgegen
-- Synergiepotenzial laut Monsanto offenbar zu gering beziffert
(NEU: Weitere Details, Kreise, Kontext)
Von Markus Klausen und Heide Oberhauser
FRANKFURT (Dow Jones)--Bayer setzt bei dem Milliardendeal für Monsanto trotz der erneuten Ablehnung aus den USA weiter auf kooperative Gespräche mit dem Saatgutriesen. Der DAX-Konzern, der den Rivalen für rund 65 Milliarden US-Dollar übernehmen will, könnte dabei einen wichtigen Schritt voran kommen: Bayer will weiter verhandeln und scheint auf einem guten Weg für einen Blick in die Bücher bei Monsanto zu sein.
"Bayer sieht einer Fortsetzung des Dialogs mit Monsanto unter einer angemessenen Vertraulichkeitsvereinbarung entgegen, die den Zugang zu weiteren Informationen ermöglicht", heißt es in der Mitteilung der Leverkusener. Ein Sprecher des Unternehmens wollte sich nicht weiter dazu äußern.
Monsanto lehnt ab, ist aber weiter gesprächsbereit Die Leverkusener hatten zuletzt das Angebot um 3 Dollar je Anteil auf 125 US-Dollar je Aktie in bar angehoben. Monsanto hatte das aber erneut zurückgewiesen. Man sei aber weiterhin offen für konstruktive Gespräche mit Bayer und anderen Parteien, hieß es von dem US-Konzern. "Bayer ist enttäuscht über die Entscheidung von Monsanto", so der deutsche Konzern am Dienstag.
Einem Informanten zufolge argumentiert Monsanto bei der Ablehnung der aufgebesserten Offerte vor allem mit dem seiner Einschätzung nach zu gering bezifferten Synergiepotenzial. Monsanto habe nicht den Eindruck, dass die Bayer-Seite die Synergien, die sich aus einer Kombination der beiden Unternehmen ergeben würden, voll erfasst, erkannt und für sich auch bewertet habe. Hier sehe das US-Unternehmen noch Spielraum, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person zu Dow Jones Newswires.
Buchprüfung der mögliche nächste Schritt Bayer erwartet bislang durch den Zusammenschluss Synergien von rund 1,5 Milliarden Dollar nach drei Jahren. Monsanto gehe aber von deutlich höheren Synergien, etwa durch wachsende Vertriebsmöglichkeiten, eine Marktexpansion und Kostenersparnissen in der Entwicklung aus und halte den angebotenen Preis daher für unzureichend, hieß es. Der Ball sei aber weiter im Spiel, erklärte die Person weiter. Die Tür zur Due-Dilligence-Prüfung sei nicht zu, erklärte der Informant weiter. Denn um zu einer richtigen Einschätzung der Synergien zu kommen, könnte ein Blick in die Bücher von Monsanto hilfreich sein.
Monsanto hat sich in seinem Statement nicht für oder gegen eine Due-Dilligence-Prüfung ausgesprochen. Unbestätigten Medienberichten zufolge sollen die Leverkusener aber mit Monsanto angeblich bereits über eine Verschwiegenheitsvereinbarung sprechen, die den Weg zur Buchprüfung frei machen würde.
Bayer umwirbt den weltgrößten Saatguthersteller seit Mai. Mit Monsanto würde der Konzern im Agrargeschäft zur globalen Nummer 1 aufsteigen. Die geplante Übernahme ist aber nicht unumstritten. Kritiker hatten den hohen Preis und das schlechte Image des US-Konzerns angeführt.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/kla/ros
(END) Dow Jones Newswires
July 19, 2016 14:15 ET (18:15 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 02 15 PM EDT 07-19-16
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Monsanto Co.mehr Nachrichten
Keine Nachrichten verfügbar. |
Analysen zu Monsanto Co.mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Bayer AG (spons. ADRs) | 4,88 | 2,95% |