11.05.2007 12:51:00
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UPDATE: 10.000 Telekom-Mitarbeiter streiken
DÜSSELDORF (AP)--Rund 10.000 Telekom-Beschäftigte haben nach Angaben der Gewerkschaft ver.di zu Beginn des ersten großen Streiks in der Konzerngeschichte die Arbeit niedergelegt. Ein Gewerkschaftssprecher sagte am Freitag in Berlin, die Aktionen hätten bundesweit mit Ausnahme von Baden-Württemberg mit den jeweiligen Frühschichten ab 6.00 Uhr begonnen. Die Telekom bemühte sich, durch Einsatz von Beamten und Prämien für arbeitswillige Beschäftigte die Auswirkungen gering zu halten.
Inwieweit Kunden Auswirkungen des Streiks zu spüren bekamen, war zunächst unklar. Ver.di-Sprecher Jan Jurczyk sagte, darüber könne man in den ersten Stunden des Arbeitskampfes nur spekulieren.
Die Gewerkschaft bestreikt die Callcenter und den Service der Festnetzsparte T-Com. Sie stellt sich damit gegen die Pläne des Telekom-Vorstands, die 50.000 Arbeitsplätze in diesem Bereich in eigenständige Tochtergesellschaften unter der Dachbezeichnung T-Service auszulagern. Die Beschäftigten sollen dort nach dem Willen des Konzerns 9% weniger verdienen und 38 statt 34 Stunden pro Woche arbeiten.
In einer Urabstimmung hatten die über 20.000 gewerkschaftlich organisierten Tarifbeschäftigten mit 96,5% für den Streik gestimmt. In dem künftigen T-Service-Bereich arbeiten außerdem rund 25.000 Beamte, die wegen dieses Status nicht streiken dürfen.
Schwerpunkt des ersten Streiktags war mit etwa 3.000 Beteiligten Nordrhein-Westfalen, wo der Ausstand rund 50 Städte erfasste. Auch für Niedersachsen/Bremen und Hessen mit jeweils rund 1.400 Streikenden hatte die Gewerkschaft größere Aktionen angesetzt. Sprecher Jurczyk sagte, zwar sei der Streik unbefristet, es würden aber nicht die ganze Zeit dieselben Leute im Ausstand bleiben.
Nach einem "kräftigen Auftakt" solle in den nächsten Tagen die Zahl der Streikenden variieren. Man könne in der Disposition des Arbeitgebers auch "gewisse Überraschungen auslösen", wenn sich unerwartet 500 Beschäftigte wieder zur Arbeit meldeten, meinte er.
Zu den Streikenden gehören nach Gewerkschaftsangaben auch die Techniker, die die Netze bauen, pflegen und reparieren. Damit und durch die unter Umständen nur mühsame Erreichbarkeit der Call-Center könnten Verzögerungen bei der Beseitigung von Störungen und bei der Annahme und Bearbeitung von Aufträgen eintreten.
Die Telekom hält am Plan fest, die 50.000 Arbeitsplätze zum 1. Juli in die T-Service-Gesellschaften auszulagern. Sie will durch Senkung der Kosten ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Der Konzern-Vorstand argumentiert, bei den Konkurrenten werden für gleichwertige Tätigkeit deutlich weniger gezahlt, was die Gewerkschaft freilich bestreitet.
Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick sagte dem Bayerischen Rundfunk, er hoffe nicht, dass der Streik bis zum 1. Juli dauere. "Ausschließen kann man es aber auch nicht." Telekom-Sprecherin Corinna Kielwein sagte, der Betrieb werde so weit möglich auch durch die nicht streikberechtigten Beamten aufrecht erhalten.
Sie bestätigte außerdem, dass arbeitswilligen Tarifbeschäftigten für Mehrarbeit während des Streiks Prämien gezahlt würden. Die von ver.di-Verhandlungsführer Lothar Schröder genannte Zahlung von 300 EUR pro Tag an Streikbrecher wollte die Sprecherin nicht bestätigen. Es stehe ein Budget zur Verfügung, aus dem entsprechend der Leistung der Mitarbeiter bezahlt werde, sagte sie.
Webseiten: http://www.telekom3.de
http://www.verdi.de
DJG/brb/cbr
(END) Dow Jones Newswires
May 11, 2007 06:49 ET (10:49 GMT)
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