17.12.2013 20:09:31
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Ukraine erhält Milliardenhilfe von Russland
Von Lukas I. Alpert
MOSKAU--Russland hat der Ukraine einen Hilfskredit in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar und Preissenkungen bei Erdgas zugesagt. Ziel des Abkommens ist, das krisengeschüttelte Nachbarland vor dem finanziellen Kollaps zu bewahren. In Kiew gehen derweil die Massenproteste gegen die Abkehr von einem Handelsabkommen mit der Europäischen Union weiter.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, 15 Milliarden Dollar aus dem nationalen Sozialfonds in ukrainische Staatsanleihen zu investieren, um die Finanznot "angesichts der schwierigen Wirtschaftslage in der Ukraine" zu lindern.
Seit Wochen demonstrieren tausende Ukrainer gegen die Regierung von Präsident Viktor Janukowitsch und deren antieuropäischen Kurs. Der Druck auf Staatsanleihen und Währung des Landes stieg in der Folge.
Die Proteste entzündeten sich an der Entscheidung von Janukowitsch, einem Handelsabkommen mit der Europäischen Union eine Absage zu erteilen und sich stattdessen Finanzhilfe von Russland zu besorgen. Janukowitsch selbst spricht nach der Unterzeichnung des Abkommens mit Russland davon, keine andere Wahl gehabt zu haben. "Die Handelsbeziehungen zwischen der Ukraine und Russland machen es uns unmöglich, anders zu handeln", sagte er. "Es gibt keine Alternative".
Der staatliche Gasriese OAO Gazprom hat zudem zugesagt, die Gaspreise für die Ukraine von 400 auf 268,50 Dollar pro tausend Kubikmeter zu senken, was die ukrainische Wirtschaft weiter entlasten würde. Darüber hinaus hat Russland die Ukraine dazu aufgefordert, einer Zollunion mit anderen Ex-Sowjetstaaten beizutreten. Allerdings sei dies nicht Gegenstand der Treffen am Dienstag in Moskau gewesen, wie Putin sagte.
In den vergangenen Monaten hatte Russland ukrainische Importe beschränkt und so den Druck auf das Nachbarland erhöht, als es den Anschein hatte, dass die Ukraine bereit sei, ein Abkommen mit der EU zu schließen. Am Dienstag haben die beiden Länder nun ein Abkommen zur Normalisierung der Handelsbeziehungen unterzeichnet.
Westliche Staats- und Regierungschefs hatten zuvor die Ukraine dazu bewegen wollen, Hilfe vom Internationalen Währungsfonds zu beantragen und ein Handels- und Assoziierungsabkommen mit der EU zu schließen. Doch die Bedingungen seien für das ukrainische Volk nicht tragbar, argumentierte Janukowitsch und wendete sich hilfesuchend an Russland.
Die ukrainische Wirtschaft kämpft seit langem mit einer verschleppten Rezession. Anfang Dezember hatte der erste stellvertretende Ministerpräsident Serhij Arbusow mitgeteilt, dass Kiew mindestens 10 Milliarden Dollar benötige, um die strauchelnde Wirtschaft zu schützen. In den vergangenen zwei Jahren haben sich die Gold- und Devisenreserven auf weniger als 19 Milliarden Dollar im November halbiert.
Laut Wirtschaftsexperten ist eine Staatspleite unwahrscheinlich. Dazu müssten die Reserven der Ukraine weiter schrumpfen und die externe Finanzhilfe - sei es von Russland oder dem IWF - ausbleiben. Bis 2014 muss die Ukraine 9 Milliarden Dollar an Staatsschulden begleichen.
Die ukrainische Notenbank hat indessen ihre Reserven angezapft, um den Wechselkurs der Landeswährung zu stützen. Ein weiterer Abbau der Reserven erhöht das Risiko einer Abwertung der Währung, was die politischen Unruhen im Land weiter befeuern könnte.
(Den vollständigen Bericht und weitere tiefergehende Meldungen und Analysen zu aktuellen Wirtschafts- und Finanzthemen finden Sie auf WSJ.de, dem deutschsprachigen Online-Angebot des Wall Street Journal.)
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December 17, 2013 13:37 ET (18:37 GMT)
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