08.11.2023 13:29:46

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

EZB: Inflationserwartungen von Konsumenten steigen im September

Die Inflationserwartungen von Konsumenten im Euroraum sind im September spürbar gestiegen und lagen weiterhin deutlich oberhalb des Inflationsziels der EZB von 2 Prozent. Wie aus der jüngsten Konsumentenumfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht, erwarteten die Konsumenten, dass die Verbraucherpreise in den nächsten zwölf Monaten um 4,0 (August: 3,5) Prozent steigen werden. Auf Sicht von drei Jahren sahen sie die Inflation jedoch weiter bei 2,5 Prozent.

EZB/Nagel: "Letzte Meile" vor Inflationziel ist die härteste

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach den Worten von Ratsmitglied Joachim Nagel ihren Kurs bei der Inflationsbekämpfung halten. "Angesichts der sichtbaren Konjunkturabschwächung könnte die 'letzte Meile', bevor wir unser Inflationsziel erreichen, die härteste sein", sagte der Bundesbankpräsident bei einer Rede in London. "In dieser Situation ist es hilfreich, sich an die Abfolge der geldpolitischen Übertragung zu erinnern."

IMK: Deutsche Inflation ist auf dem Rückzug

Die deutsche Inflation ist nach Ansicht des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung klar auf dem Rückzug. Angesichts der Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung und der aktuellen fragilen konjunkturellen Situation sollte die Europäische Zentralbank (EZB) daher nach der jüngsten Zinspause nun den Zinserhöhungszyklus endgültig beenden, wie das Institut forderte.

Scholz: Wollen 2024 wieder Wachstum sehen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich optimistisch für einen Konjunkturaufschwung im kommenden Jahr gezeigt und unter anderem die mit den Ländern vereinbarten Verfahrensbeschleunigungen als wichtigen Punkt hervorgehoben. "Wir müssen dafür sorgen, dass wir jetzt wieder auf die Spur kommen und die Wachstumsprozesse voranbringen", sagte Scholz bei der Übergabe des Jahresgutachtens des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) an ihn. "Deshalb sind wir auch zuversichtlich", hob der Kanzler hervor. "Es geht um zukünftiges Wachstum, und das wollen wir 2024 wieder sehen."

Versicherer sehen Fortschritte bei Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategien

Die Versicherungswirtschaft setzt nach eigener Aussage Nachhaltigkeitsstrategien in ihrer ganzen Breite um und hat die Transformation aktiv angenommen. Zu dem Ergebnis kommt der dritte Nachhaltigkeitsbericht des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Dabei geht es um den Beitrag der Versicherer zu den Pariser Klimazielen und den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen.

Verbände und Nutzfahrzeughersteller fordern politische Kurskorrektur

Spitzenvertreter der deutschen Logistikbranche haben eine sofortige Kurskorrektur in der Verkehrs- und Klimapolitik gefordert. "Wenn die Ampel-Regierung die Rahmenbedingungen nicht umgehend grundlegend ändert, schafft sie die Antriebswende zum klimafreundlichen Straßengüterverkehr bis 2030 nicht mehr und reißt die Klimaziele", warnte der Vorstandssprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt, bei einer Pressekonferenz mit dem Bundesverband Spedition und Logistik und den beiden Nutzfahrzeugherstellern MAN Truck & Bus und Daimler Truck.

ZVEI: Weniger Aufträge für Elektro- und Digitalindustrie

Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat laut ihrem Branchenverband ZVEI im September einen Auftragsrückgang von 5,3 Prozent gegenüber Vorjahr verzeichnet. "Unter Berücksichtigung einer nachträglichen deutlichen Abwärtsrevision der August-Daten durch Destatis war dies der dritte Bestellrückgang in Folge", sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. Die Inlandsaufträge gaben im September demnach um 4,5 Prozent gegenüber Vorjahr nach. Ausländische Kunden orderten 5,9 Prozent weniger.

Studie: Finanzmärkte verschärfen Wohnungskrise in Deutschland

Einer Studie zufolge haben börsennotierte Wohnungsunternehmen und die Logik der Finanzmärkte die Krise auf dem Immobilienmarkt in Deutschland befeuert. Statt sich auf den Neubau bezahlbaren Wohnraums zu konzentrieren, stehen die Gewinne im Fokus dieser Firmen, erklärten die Forschenden von Finanzwende Recherche, einer Teilorganisation der Bürgerbewegung Finanzwende, in Berlin. Schneller steigende Preise und ein zunehmend instabiler Wohnungsmarkt seien die Folge.

Künftig keine Extrakosten bei Sofort-Überweisungen in Euro

Sofort-Überweisungen sollen im Euroraum künftig nicht mehr extra kosten. Darauf einigten sich die EU-Staaten und das Europaparlament grundsätzlich in Brüssel, wie der Rat als Vertretung der Mitgliedsländer mitteilte. Bisher verlangen viele Banken von ihren Kunden Gebühren für solche Überweisungen, die nur zehn Sekunden dauern. Dafür können je nach Institut teils mehrere Euro fällig werden.

EU-Kommission empfiehlt Beitrittsgespräche mit der Ukraine und Moldau

Die EU-Kommission hat den Mitgliedsländern die Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit der Ukraine und dem Nachbarland Moldau empfohlen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach in Brüssel von einem "historischen Tag". Sie schlug zudem vor, Georgien zum Beitrittskandidaten zu machen, knüpfte dies aber an eine Reihe von Reformschritten.

Baerbock: Nach Krieg darf es keine Besetzung des Gazastreifens geben

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich mit Blick auf die Zukunft des Gazastreifens gegen eine erneute Besetzung des Palästinensergebiets durch Israel ausgesprochen. Trotz des anhaltenden Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas müsse schon jetzt über die Zukunft des Küstengebiets nachgedacht werden, sagte Baerbock nach einem Treffen der G7-Außenminister in Tokio. Ein entscheidender Punkt sei, "dass es keine Besetzung von Gaza geben darf, sondern bestmöglich einen internationalen Schutz".

G7-Außenminister befürworten "humanitäre Pausen" im Gazastreifen

Die G7-Staaten haben sich angesichts der Notlage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen für "humanitäre Pausen" im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas ausgesprochen. Humanitäre "Pausen und Korridore" seien nötig, um die Lieferung von Hilfsgütern und die Freilassung von Geiseln zu ermöglichen, hieß es in dem Abschlussdokument eines zweitägigen G7-Außenministertreffens in Tokio. Die G7-Staaten riefen "alle Parteien" auf, humanitären Helfern Zugang zu gewähren und die Versorgung der Zivilbevölkerung mit Lebensmitteln, Wasser und Medizin zuzulassen.

+++ Konjunkturdaten +++

Eurozone/Einzelhandelsumsatz Sep -0,3% gg Vm, -2,9% gg Vj

Eurozone/Einzelhandelsumsatz Aug rev -0,7% gg Vm, -1,8% gg Vj

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

November 08, 2023 07:30 ET (12:30 GMT)

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