27.01.2023 13:29:45

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

EZB: Kreditvergabe an Unternehmen wächst im Dezember langsamer

Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat sich im Dezember deutlich verlangsamt. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Buchkreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen mit einer Jahresrate von nur noch 6,3 (November: 8,3) Prozent. Das Volumen der an private Haushalte ausgereichten Kredite wuchs um 3,8 (4,1) Prozent, darunter das der Kredite für den Hauskauf um 4,4 (4,6) Prozent und das der Konsumentenkredite um 3,1 (3,0) Prozent.

Deutsche Bank: Lagarde bestätigt Zins-Guidance

Die Analysten der Deutschen Bank rechnen damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) in der nächsten Woche die Zinsen erneut um 50 Basispunkte anheben wird. Sie erwarten ferner, dass EZB-Präsidentin Christine Lagarde für März einen ebenso großen Schritt signalisieren wird, indem sie weitere "signifikante und stetige" Zinserhöhungen ankündigt, und zugleich die Datenabhängigkeit der EZB betont. Das käme nach Aussage der Analysten einer konditionierten Zins-Guidance gleich. Das Zinshoch sehen die Analysten bei 3,25 Prozent, mit leichtem Risiko nach oben.

Citi: EZB erhöht bis 3,50 Prozent - Reinvestition stoppt im Juli

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Geldpolitik nach Meinung der Analysten der Citigroup etwas aggressiver straffen, als die meisten Experten das erwarten. "Wir bleiben vorerst bei unserer Prognose von zwei Anhebungen des Leitzinses um 50 Basispunkte bei den nächsten beiden Sitzungen, gefolgt von zwei Erhöhungen um 25 Basispunkte bis zum Sommer", urteilen sie in ihrem Ausblick auf die EZB-Ratssitzung in der nächsten Woche. Der Einlagensatz würde demnach auf 3,50 Prozent steigen, während der Konsens bei 3,25 Prozent liegt.

IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt zum dritten Mal in Folge

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt im Januar zum dritten Mal in Serie und liegt mit einem Anstieg um 1,6 Punkte bei 102,9 Punkten. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) rangiert damit deutlich über der neutralen Marke von 100 und weist auf eine positive Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt hin. Diese ist stärker als in Europa, auch wenn sich hier ebenfalls eine Trendwende zeigt: Mit einem Anstieg von 0,8 auf 100,5 Punkte überschreitet das europäische Barometer die neutrale Schwelle von 100.

Spaniens Wirtschaft wächst im vierten Quartal um 0,2 Prozent

Die spanische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2022 stärker gewachsen als erwartet. Allerdings mehren sich die Anzeichen, dass die immer noch hohe Inflation und die steigenden Zinsen trotz staatlicher Unterstützung und niedrigerer Energiepreise zum Jahresende ihren Tribut forderten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde INE in einer ersten Schätzung meldete. Dies ist die gleiche Wachstumsrate wie im dritten Quartal, das von einem ursprünglich geschätzten Zuwachs von 0,1 Prozent nach oben korrigiert wurde. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten für das vierte Quartal ein BIP-Wachstum von 0,1 Prozent erwartet.

RWI: Belebung des Containerumschlags erreicht Europa

Die Belebung des Containerumschlags erreicht nach neuen Berechnungen des RWI - Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Europa. Der Containerumschlag-Index des RWI und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) sei nach der aktuellen Schnellschätzung im Dezember gegenüber dem Vormonat deutlich auf saisonbereinigt 124,3 Punkte von revidierten 121,9 gestiegen, teilte das Institut mit. "Die Erholung nach dem kräftigen Rückgang des globalen Containerumschlags im Oktober hat sich damit verstärkt", hieß es.

Ministerium: 65,5 Prozent an Grundsteuererklärungen eingereicht

Kurz vor Ende der Abgabefrist für die neuen Grundsteuererklärungen sind laut Bundesfinanzministerium erst 65,5 Prozent der erwarteten Anträge eingegangen. "Bis zum 26. Januar wurden 56,9 Prozent der insgesamt erwarteten Erklärungen elektronisch übermittelt", sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums bei einer Pressekonferenz. Weitere 8,6 Prozent an Anträgen seien auf Papier eingereicht worden. "Das macht dann insgesamt eine Quote von 65,5 Prozent", sagte die Sprecherin.

Baerbock-Vorschlag für Ukraine-Tribunal stößt in EU auf Widerstand

Der Vorschlag von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) für ein Ukraine-Sondertribunal stößt in der Europäischen Union auf Ablehnung. Beim Treffen der EU-Justizminister in Stockholm unterstützte kein Land explizit den Vorstoß der Grünen-Politikerin, das Gericht auf der Grundlage des ukrainischen Rechts einzurichten. Das Argument der Baerbock-Kritiker: Präsident Wladimir Putin und sein engstes Umfeld könnten dann nicht zur Verantwortung gezogen werden. Baerbock will das Gericht nach ukrainischem Recht einrichten, weil sie fürchtet, bei den Vereinten Nationen die nötigen Mehrheiten für ein internationales Tribunal zu verfehlen.

Deutschland und Australien starten Wasserstoffallianz

Deutschland und Australien wollen mit vier Wasserstoffprojekten den Markthochlauf von grünem Wasserstoff beschleunigen. Das hat Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) bei einer Pressekonferenz mit dem australischen Energieminister Chris Bowen und dem Vorstandsvorsitzenden von Siemens Energy, Christian Bruch, zur Vorstellung der Projekte des Wettbewerbs HyGate angekündigt. "Mein Ziel ist, dass spätestens 2030 die erste Lieferung wirklich in Deutschland ankommt", sagte Stark-Watzinger.

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

January 27, 2023 07:30 ET (12:30 GMT)

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