04.10.2023 18:59:41
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
ADP: US-Privatsektor schafft weniger Stellen als erwartet
Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im September schwächer gestiegen als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 89.000 Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 160.000 Jobs vorausgesagt. Im August waren unter dem Strich 180.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 3.000 mehr als ursprünglich gemeldet.
Auftragseingang der US-Industrie im August gestiegen
Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im August um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht. Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg von nur 0,2 Prozent gerechnet. Für den Vormonat ergab sich ein Minus von 2,1 Prozent, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte.
S&P Global: US-Dienstleister mit nachlassendem Geschäft im September
Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im September gedämpfter als im Vormonat gezeigt. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex schwächte sich ab auf 50,1 von 50,5 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 50,2 vorhergesagt. Vorläufig war für September ein Wert von 50,2 ermittelt worden.
US-Rohöllagerbestände überraschend gesunken
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 29. September überraschend verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 2,224 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen unveränderten Stand vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 2,169 Millionen Barrel reduziert.
EZB: Länderanteile bei PEPP-Staatsanleihebeständen nahezu unverändert
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Käufe von Staatsanleihen hoch verschuldeter Euro-Länder unter dem PEPP-Programm per Ende September kaum verändert. Der Anteil italienischer Staatsanleihen nahm erstmals seit Jahresbeginn nicht zu. Wie aus von der EZB veröffentlichten Zahlen hervorgeht, lag der Anteil italienischer Staatsanleihen an den insgesamt erworbenen Staatsanleihen Ende September bei 19,4 Prozent. Ende Juli hatte er 19,5 Prozent betragen, Ende Mai 19,4, Ende März 19,1 und Ende Januar 19,0 Prozent. Die EZB kann im Rahmen der Wiederanlage von Tilgungsbeträgen fällig gewordener Anleihen verstärkt Anleihen bestimmter Länder kaufen.
EZB/Herodotou beunruhigt wegen hoher Energiepreise
EZB-Ratsmitglied Constantinos Herodotou hat sich beunruhigt über den jüngsten Anstieg der Energiepreise geäußert. Der Gouverneur der Zentralbank Zyperns sagte zur Eröffnung einer Konferenz seines Hauses: "Es gibt einen Anstieg der Energiepreise, der sich wieder auf den Rest der Volkswirtschaft ausbreiten und einen Aufwärtsdruck auf die Preise ausüben könnte."
EZB/De Guindos: Unterliegender Inflationsdruck weiter stark
EZB-Vizepräsident Luis de Guindos sieht trotz des deutlichen Rückgangs der Teuerungsraten einen weiterhin hohen unterliegenden Inflationsdruck. Bei einer Konferenz der Zentralbank Zyperns sagte De Guindos aber auch, dass der größte Teil der Auswirkungen der bisherigen geldpolitischen Straffung der Europäischen Zentralbank (EZB) wohl noch "in der Pipeline" stecke. Das spreche für eine datenabhängige Geldpolitik.
Bundeskabinett erlaubt Reaktivierung von Kraftwerken bis Ende März 2024
Das Bundeskabinett erlaubt Versorgern befristet bis Ende März 2024 die Reaktivierung von stillgelegten Kohlekraftwerken zur Stromerzeugung, um so Gas in der Stromerzeugung einzusparen. Mit der Änderung dieser sogenannten "Versorgungsreserveabrufverordnung" des Bundeswirtschaftsministeriums wird damit die Versorgungsreserve, die bereits vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. Juni 2023 aktiv war, befristet von Anfang Oktober 2023 an reaktiviert. Die Teilnahme dieser Kraftwerke am Strommarkt ist laut Ministerium an die Geltung der Alarmstufe Gas bzw. der Notfallstufe Gas geknüpft.
FDP will sofortige "Wirtschaftswende"
Das FDP-Präsidium hat fünf "Sofortmaßnahmen für eine Wirtschaftswende" gefordert. "Wir müssen alles unterlassen, was Wachstum bremst, und alles unternehmen, was Wachstum stärkt", erklärte die Partei. "Dafür benötigt Deutschland einen neuen wirtschaftspolitischen Kurs und eine Rückkehr zur Kultur, die Leistung, harte Arbeit und Unternehmertum fördert." Nötig seien bessere Rahmenbedingungen und mehr Wertschätzung. Das Wachstumschancengesetz, das Bürokratieentlastungsgesetz und das Zukunftsfinanzierungsgesetz seien wichtige Bausteine für diesen Kurswechsel.
EU-Staaten einigen sich auf Asylkompromiss
Im Streit um die europäische Asylreform haben sich die EU-Staaten auf einen Kompromiss geeinigt. Die Mitgliedsländer machten nach Angaben der spanischen Ratspräsidentschaft bei der Sitzung der ständigen Vertreter in Brüssel den Weg für die sogenannte Krisenverordnung frei, die als letzter Baustein der Reform gilt. Die Krisenverordnung sieht deutlich verschärfte Maßnahmen vor, wenn durch besonders viele Migranten eine Überlastung der Asylsysteme droht.
DJG/DJN/AFP/apo/kla
(END) Dow Jones Newswires
October 04, 2023 13:00 ET (17:00 GMT)
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