10.03.2023 18:59:41

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

US-Stellenwachstum übertrifft Prognose im Februar

Das US-Jobwachstum hat im Februar die Erwartungen übertroffen. Allerdings stieg die Arbeitslosenquote, während der Stellenzuwachs für die beiden Vormonate nach unten revidiert wurde. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 311.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Zuwachs um 225.000 erwartet. Die Angaben für die beiden Vormonate wurden kumuliert um 34.000 Jobs nach unten revidiert:

VP Bank: US-Arbeitsmarkt unbeeindruckt von Zinserhöhungen

Der unerwartet deutliche Stellenzuwachs im Februar zeigt nach Ansicht von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, dass der US-Arbeitsmarkt bisher unbeeindruckt von den Zinserhöhungen der US-Notenbank ist. "Ob das heutige Zahlenwerk allerdings bereits schon ausreicht, um auf der März-Sitzung der Fed eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte zur Konsensmeinung unter den Notenbankmitgliedern werden zu lassen, bleibt fraglich", schreibt Gitzel in einem Kommentar.

LBBW: Jobdaten sprechen für Zinsschritt von 25 Basispunkten

Die US-Konjunktur erweist sich vor dem Hintergrund der zurückliegenden Leitzinserhöhungen als erstaunlich robust, befindet LBBW-Ökonom Dirk Chlench. "Daher wird die US-Notenbank nach unserer Ansicht im weiteren Verlauf des ersten Halbjahres 2023 ihren Leitzins weiter heraufschleusen", schreibt Chlench in einem Kommentar. Der Arbeitsmarktbericht liefere jedoch zwei Argumente dafür, dass die US-Währungshüter weiterhin zu Straffungen um jeweils 25 Basispunkte neigten. Zum Ersten sei die Arbeitslosenquote leicht gestiegen. Zum Zweiten hätten die durchschnittlichen Stundenlöhne im Februar lediglich um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat zugelegt.

Scholz reist zu ersten deutsch-japanischen Konsultationen nach Tokio

Das Bundeskabinett hält am Wochenende erstmals offizielle Regierungskonsultationen mit Japan ab. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) werde am Freitagnachmittag zu den ersten deutsch-japanischen Regierungskonsultationen nach Tokio reisen, gab die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann bekannt. Am Samstag werde der Bundeskanzler mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida zu einem Gespräch zusammenkommen. Parallel dazu würden sich die teilnehmenden deutschen Ministerinnen und Minister mit ihren japanischen Amtskollegen in Tokio treffen.

Scholz sieht Deutschland vor Phase möglichen großen Wachstums

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Deutschland starke Wachstumsmöglichkeiten vorhergesagt. "Zunächst einmal gehe ich davon aus, dass Deutschland vor einer Phase großen Wachstums (steht), die uns möglich ist", erklärte der Kanzler bei einer Pressekonferenz nach dem Spitzengespräch der deutschen Wirtschaft in München. "Ich bin zuversichtlich, dass wir gute Zeiten vor uns haben. Wir sollten die Gelegenheit nutzen", sagte er. "Wir haben allen Grund, optimistischer in die Zukunft zu blicken als noch vor einem Jahr." Es gelte, "die Dynamik des Aufbruchs, der jetzt möglich ist, auch tatsächlich sich entfalten" zu lassen.

Wohnungswirtschaft sieht Bauziel in weiter Ferne

Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW sieht angesichts der jüngsten Zahlen zu den Baugenehmigungen das Wohnungsbauziel der Regierung "in immer weitere Ferne" gerückt. "Die einbrechenden Neubauzahlen bedeuten leider, dass bezahlbares Wohnen in Deutschland auf absehbare Zeit Mangelware bleiben wird", sagte Verbandspräsident Axel Gedaschko. "Wenn nur etwas über 350.000 Wohnungen genehmigt werden, sind wir von dem Ziel von 400.000 neuen Wohnungen jährlich weit entfernt." Denn hinzu komme, "dass genehmigt noch lange nicht gebaut ist". Mittelfristig würden nur etwa 200.000 Wohnungen pro Jahr entstehen können, wenn sich nicht schnell etwas ändere.

Auch Belgien verbietet Tiktok auf Handys von Regierungsmitarbeitern

Belgien folgt Ländern wie Kanada und den USA und verbietet seinen Regierungsmitarbeitern die Nutzung der Video-App Tiktok auf ihren Diensthandys. "Wir sollten nicht naiv sein: Tiktok ist ein chinesisches Unternehmen, das derzeit zur Zusammenarbeit mit den chinesischen Geheimdiensten gezwungen ist", sagte Regierungschef Alexander De Croo. "Das ist die Realität."

Netanjahu: Israel will Gasexport nach Italien steigern

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will nach eigenen Angaben die Gasexporte seines Landes nach Italien "steigern". Israel wolle zu dem Zweck die Zusammenarbeit mit dem italienischen Mineralöl- und Energiekonzern Eni ausbauen, sagte Netanjahu dem italienischen Minister für Unternehmen, Adolfo Urso, bei einem Treffen mit Wirtschaftsvertretern des Landes in Rom.

Iran und Saudi-Arabien nehmen diplomatische Beziehungen wieder auf

Die rivalisierenden Regionalmächte Iran und Saudi-Arabien haben eine Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen vereinbart. Bei Gesprächen in China sei beschlossen worden, die Botschaften und Vertretungen "binnen zwei Monaten wieder zu eröffnen", berichteten die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna und die saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA unter Berufung auf eine gemeinsame Erklärung.

Erdogan bestätigt Wahltermin in der Türkei am 14. Mai

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den für den 14. Mai angesetzten Termin für die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen bestätigt und damit den Wahlkampf offiziell eröffnet. Ein entsprechendes Dekret unterzeichnete er am Freitag in Ankara. Die Türkei habe "keine Zeit zu verlieren" und dürfe sich "nicht ablenken lassen oder ihre Energie sinnlos verbrauchen", begründete Erdogan die Beibehaltung des Wahltermins trotz der Auswirkungen des verheerenden Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet Anfang Februar mit mehr als 46.000 Toten allein in der Türkei.

USA wirft Russland Destabilisierung der Republik Moldau vor

Die USA haben Russland den Versuch einer Destabilisierung der Republik Moldau unter anderem durch künstlich angeheizte Proteste vorgeworfen. Russland wolle die Regierung des Landes "schwächen", wahrscheinlich "mit dem Ziel, eine Russland-freundlichere Regierung zu sehen", sagte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Freitag zu Journalisten. "Russische Akteure, einige mit Verbindungen zu russischen Geheimdiensten, wollen Proteste in Moldau inszenieren und nutzen, um einen Aufstand gegen die Regierung Moldaus zu schüren."

DJG/DJN/AFP/apo/sha/err

(END) Dow Jones Newswires

March 10, 2023 13:00 ET (18:00 GMT)

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