16.02.2023 18:59:40

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Lindner und Habeck streiten über den Bundeshaushalt

Zwischen Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ist ein Streit um den Bundeshaushalt entbrannt. Das geht aus einem Briefwechsel beider Minister hervor, in den Dow Jones Newswires Einblick hatte. Habeck erklärte zu den Eckwerten des Bundeshaushaltes 2024 "stellvertretend für die von den Grünen geführten Ministerien", die Regeln zur Einhaltung der Schuldenbremse seien vereinbart und würden nicht in Frage gestellt. "Vereinbart wurden aber ebenfalls andere politische Projekte, die keinesfalls nachrangig zur Einhaltung der Schuldenbremse stehen", betonte er.

US-Erzeugerpreise steigen im Januar stärker als erwartet

Die US-Erzeugerpreise sind im Januar stärker gestiegen als erwartet. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Preise auf der Produzentenebene um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 6,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,4 Prozent prognostiziert.

Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 11. Februar abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 1.000 auf 194.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 200.000 vorhergesagt.

Philly-Fed-Index sinkt im Februar wider Erwarten

Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im Februar spürbar eingetrübt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia sank wider Eerwarten auf minus 24,3 Punkte von minus 8,9 im Januar. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen leichten Anstieg auf minus 7,8 erwartet.

Lane: EZB hat schärfste Straffung ihrer Geschichte unternommen

Der Chefökonom der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, hat hervorgehoben, dass die Notenbank seit Juli 2022 den steilsten Zinserhöhungszyklus in ihrer Geschichte vorgenommen hat. Seitdem wurden die Leitzinsen um kumuliert 300 Basispunkte erhöht. Und für März hat die EZB eine weitere Zinserhöhung um 50 Basispunkte in Aussicht gestellt. Ein Vergleich des aktuellen Erhöhungszyklus mit früheren Zyklen sei allerdings aus drei Gründen schwierig, erläuterte Lane.

EZB-Direktor Panetta für kleinere Zinsschritte

EZB-Direktor Fabio Panetta hat sich angesichts der schon erfolgten geldpolitischen Straffung für kleinere Zinsschritte ausgesprochen. "Da sich die Zinssätze nun in den restriktiven Bereich bewegen, kommt es auf das Ausmaß und die Dauer der geldpolitischen Beschränkung an", sagte Panetta bei einer Rede in London. "Indem wir unsere Leitzinserhöhungen glätten, das heißt in kleinen Schritten vornehmen, können wir sicherstellen, dass wir beide Elemente im Lichte der eingehenden Informationen und unserer Reaktionsfunktion genauer kalibrieren."

Nagel: Brüsseler Reformvorschläge für Stabilitätspakt kein geeigneter Weg

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat den Vorschlägen der Europäischen Kommission zur Reform des Stabilitäts- und Wachstumspaktes eine deutliche Absage erteilt. "Die Kommissionsvorschläge sind kein geeigneter Weg, den gemeinsamen fiskalischen Rahmen hin zu größerer Transparenz und höherer Verbindlichkeit weiterzuentwickeln", sagte Nagel bei der "DIW Europe Lecture" des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin laut seinem Redemanuskript. Stattdessen drohten aufgeweichte Fiskalgrenzen, deren Herleitung kaum nachvollziehbar sei.

Zusage über 770 Millionen Euro für UN-Bildungsfonds bei Geberkonferenz in Genf

Angesichts fehlender Bildungschancen für Kinder in Konfliktgebieten haben die Teilnehmer der ersten internationalen Geberkonferenz am Donnerstag in Genf dem UN-Bildungsfonds Unterstützung in Höhe von 826 Millionen Dollar (umgerechnet rund 772 Millionen Euro) zugesichert. Mit dem Geld sollen nach Angaben des Bundesentwicklungsministeriums 20 Millionen Kinder und Jugendliche erreicht werden, die von einigen der schlimmsten humanitären Krisen der Welt betroffen sind.

Vorwurf des Meineids bei Ermittlungen zu Wahlbeeinflussung in US-Südstaat Georgia

Bei den Ermittlungen zu einer möglichen rechtswidrigen Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahlen 2020 im US-Bundesstaat Georgia durch Donald Trump soll mindestens ein Zeuge einen Meineid abgelegt haben. "Eine Mehrheit der Grand Jury glaubt, dass von einem oder mehreren Zeugen, der vor ihr ausgesagt hat, Meineid abgelegt worden sein könnte", heißt es in einem am Donnerstag teilweise veröffentlichten Bericht des Laiengremiums. Die Grand Jury empfiehlt bei ausreichender Beweislage Anklagen "für solche Verbrechen".

Großstädter ziehen wegen Home Office immer häufiger in den "Speckgürtel"

Infolge der Corona-Pandemie und der stark ausgeweiteten Möglichkeiten, von zuhause aus zu arbeiten, sind viele Großstadtbewohner mittlerweile in Vororte gezogen - den sogenannten Speckgürtel. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Ifo-Instituts und des Immobilienportals Immowelt. Kleinere Städte und der ländliche Raum hingegen sind demnach für diese Menschen kaum attraktiv.

+++ Konjunkturdaten +++

US/Baubeginne Jan -4,5% auf 1,309 Mio (PROGNOSE: -2,3%)

US/Baugenehmigungen Jan +0,1% auf 1,339 Mio Jahresrate

DJG/DJN/AFP/apo/cbr

(END) Dow Jones Newswires

February 16, 2023 13:00 ET (18:00 GMT)

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