01.02.2022 19:04:40

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Lösung für KfW-Gebäudeförderung gefunden

Bundeswirtschafts-, Bundesbau- und Bundesfinanzministerium haben sich auf ein gemeinsames Vorgehen zur Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) durch die KfW verständigt. Das gab Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei einem kurzfristig anberaumten Pressestatement bekannt. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) nannte es "fair", dass die KfW-Altanträge für effiziente Gebäude wie geplant bearbeitet würden. Für neue Bauvorhaben komme eine effektivere Förderung.

Heil kündigt Verlängerung des vereinfachten Zugangs zur Kurzarbeit an

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat eine Verlängerung der Regeln zum vereinfachten Zugang zur Kurzarbeit angekündigt. "Wir haben mit der Kurzarbeit Millionen Arbeitsplätze durch die Pandemie gerettet. Corona wirkt sich aber weiterhin negativ aus", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Die besonders hart getroffenen Branchen, etwa im Veranstaltungs- und Gastronomiebereich, sind auf eine Verlängerung der Regelungen zum vereinfachten Zugang der Kurzarbeit angewiesen", erklärte er. "Deshalb verlängern wir diese beschäftigungssichernde Brücke weiter bis zum 30. Juni 2022 und geben den Unternehmen und Beschäftigten somit Planungssicherheit."

Paritätischer und BUND: Abschaffung der EEG-Umlage unverantwortlich

Als "haushaltspolitisch unvernünftig, umweltpolitisch kontraproduktiv und sozial unausgewogen" haben der Paritätische Gesamtverband und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die von der Bundesregierung geplante Abschaffung der EEG-Umlage kritisiert. Beide Verbände forderten stattdessen zielgerichtete Sofortmaßnahmen, um Menschen mit niedrigen Einkommen angesichts der hohen Energiepreise zu unterstützen. Die angekündigte Einführung einer Pro-Kopf-Rückzahlung für hohe Energiekosten in Form eines Klimageldes oder einer Klimaprämie müsse zudem beschleunigt werden.

DZ: Inflation kann Staatsverschuldung deutlich senken

Während hohe Inflationsraten für die Verbraucher eher eine Belastung darstellen, kann sie für Staaten einen angenehmen Nebeneffekt beinhalten. Berechnungen der DZ Bank zufolge auf Basis der makroökonomischen Prognosen des Internationalen Währungsfonds zeigen, dass höhere Inflationsraten auf Sicht von fünf Jahren dabei helfen können, den Schuldenstand deutlich zu reduzieren.

ADAC: Preisrallye an den Zapfsäulen im Januar

Der Januar war für Autofahrer in Deutschland laut ADAC ein außergewöhnlich teurer Monat. Insbesondere der Dieselpreis erreichte nie dagewesene Höhen, am 31. Januar registrierte der ADAC mit 1,637 Euro je Liter ein neues Allzeithoch, wie der Automobilclub mitteilte. Auch der Benzinpreis lag zum Monatsende nur hauchdünn unter seinem Rekordstand aus dem September 2012.

S&P: Umfeld für Italiens Banken positiver als für die Spaniens

Die italienischen Banken arbeiten nach Einschätzung der Ratingagentur Standard & Poor's (S&) derzeit unter besseren wirtschaftliches Rahmenbedingungen als die spanischen. "Wir haben bei Italien einen positiven Trend", sagte die bei S&P für europäische Finanzinstitutionen zuständige Elena Iparraguirre in einer Telefonkonferenz. Italien werde eines der Länder sein, das am stärksten von den Mitteln des EU Recovery Fund profitiere. "Das könnte einen Wandel gegenüber früheren Jahren mit schwachem Wachstum bedeuten."

Barclays: Euroraum-Inflation bleibt im Januar bei 5,0%

Barclays-Volkswirt Iaroslav Shelepko geht nach der Veröffentlichung von Verbraucherpreisdaten aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Belgien nicht mehr davon aus, dass die Inflationsrate im Euroraum im Januar gesunken ist. "Eine Reihe von Aufwärtsüberraschungen führt zu einer Schätzung von plus 0,2 Prozent Monatsrate und plus 5,0 Prozent Jahresrate", schreibt Shelepko in einem Kommentar. Das liege 40 Basispunkte über seiner eigenen früheren Prognose und 60 Basispunkte über der Konsensprognose.

Blinken ruft Moskau in Ukraine-Krise zu sofortigem Truppenabzug auf

US-Außenminister Antony Blinken hat Russland in einem Telefonat mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zu einem sofortigen Abzug der an den Grenzen zur Ukraine aufmarschierten Truppen aufgefordert. Blinken habe auf eine "sofortige russische Deeskalation und den Rückzug von Soldaten und Ausrüstung von den Grenzen zur Ukraine" gepocht, erklärte US-Außenamtssprecher Ned Price am Dienstag nach dem Telefonat.

Putin wirft Westen Ignorieren der russischen Sicherheitsbedenken vor

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den USA und der Nato vorgeworfen, die Sicherheitsbedenken Russlands in der Ukraine-Krise zu ignorieren. "Wir analysieren die schriftlichen Antworten der Vereinigten Staaten und der Nato sorgfältig", sagte Putin nach Gesprächen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban am Dienstag. "Aber es ist bereits klar, dass grundlegende russische Bedenken letztendlich ignoriert wurden." Er warf den USA zudem vor, die Ukraine als "Instrument" zu benutzen.

Russische Medien müssen Berichte zu Nawalny-Enthüllungen löschen

Mehrere russische Medien haben eigenen Angaben zufolge auf Druck der Behörden Berichte über Enthüllungen des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny entfernt. Mindestens neun Medien teilten am Dienstag mit, sie seien von der russischen Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor zur Löschung dutzender Inhalte aufgefordert worden. Es handelte sich demnach unter anderem um Berichte über ein Luxus-Anwesen am Schwarzen Meer, das laut Recherchen von Nawalnys Anti-Korruptions-Stiftung dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gehören soll.

ISM-Index für US-Industrie fällt im Januar

Die Aktivität in der US-Industrie ist im Januar langsamer als zuvor gewachsen. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes sank auf 57,6 (Vormonat: 58,8) Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit 14 Monaten. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 57,4 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert.

Markit: Aktivität in US-Industrie zeigt im Januar nachlassende Tendenz

Die Aktivität in der US-Industrie hat im Januar im Vergleich zum Vormonat abgenommen. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 55,5 von 57,7 Punkten und damit auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2020. Volkswirte hatten einen Stand von 54,8 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 55,0 ermittelt worden.

Fed/Harker bremst Erwartungen an halben Punkt Zinserhöhung im März

Der Präsident der Philadelphia Fed, Patrick Harker, hat Erwartungen an eine Zinserhöhung der US-Notenbank um 50 Basispunkte im März gedämpft. Es bräuchte einen weiteren Inflationsschub, um eine aggressive Zinserhöhung zu rechtfertigen, sagte der Notenbanker. "Ich würde eine Erhöhung um 25 Basispunkte im März unterstützen", sagte Harker in einem Interview mit Bloomberg Television.

+++ Konjunkturdaten +++

US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 4 Wochen Jan +15,2% gg Vorjahr

Kanada Nov BIP +0,6% gg Okt

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/apo/mgo/jhe

(END) Dow Jones Newswires

February 01, 2022 13:05 ET (18:05 GMT)

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!