17.07.2020 18:59:41

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Stimmung der US-Verbraucher trübt sich stärker als erwartet ein

Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Juli deutlicher als erwartet eingetrübt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA fiel bei der Umfrage zur Monatsmitte auf 73,2 (Ende Juni: 78,1) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 77,8 erwartet. Der Index für die Erwartungen belief sich auf 66,2 (72,3), der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage wurde mit 84,2 (87,1) angegeben.

US-Baubeginne im Juni kräftig gestiegen

Die Neubautätigkeit in den USA hat sich im Juni deutlich ausgeweitet. Die Zahl der ersten Spatenstiche erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 17,3 Prozent auf einen hochgerechneten Jahreswert von 1,186 Millionen. Volkswirte hatten eine Zunahme um 18,1 Prozent prognostiziert. Die zunächst für den Vormonat gemeldete Veränderung von plus 4,3 Prozent wurde auf plus 8,2 Prozent revidiert. Die Zahl der erteilten Baugenehmigungen kletterte im Juni gegenüber dem Vormonat um 2,1 Prozent auf eine Jahresrate von 1,241 Millionen. Prognostiziert worden war ein Plus von 4,9 Prozent. Im Vormonat betrug der revidierte Anstieg 14,1 Prozent auf einen hochgerechneten Jahreswert von 1,216 Millionen.

Streit um Maskenpflicht in Georgia und Schulöffnungen in Florida

Streit um Maskenpflicht in Georgia und Schulöffnungen in Florida: Der Präsidentschaftswahlkampf beeinflusst zunehmend den Kampf gegen die Corona-Pandemie in den USA. Der republikanische Gouverneur des US-Bundesstaats Georgia reichte am Donnerstag eine Klage gegen die demokratische Bürgermeisterin von Atlanta wegen einer von ihr angeordneten Maskenpflicht ein. Der Bundesstaat Florida, das neue Pandemie-Epizentrum der USA, sorgt unterdessen mit seinen Plänen zu einer vollständigen Schulöffnung im August für Diskussionen.

EZB vereinbart Repo-Linien mit Serbien und Albanien

Die Europäischen Zentralbank (EZB) hat Repo-Vereinbarungen mit den Zentralbanken Serbiens und Albaniens getroffen. Wie sie am Freitag mitteilte, gelten beide bis Juni 2021. Die Repo-Linie mit Serbien hat ein Volumen von 1 Milliarde Euro, die mit Albanien 400 Millionen Euro. Die Maßnahme soll eine mögliche Verknappung von Euro-Liquidität in den beiden Ländern verhindern helfen. Banken beider Länder erhalten Euro-Liquidität für maximal drei Monate gegen angemessene und auf Euro lautende Sicherheiten.

Karliczek dämpft Hoffnungen auf schnelles Ergebnis bei Suche nach Impfstoff

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat Hoffnungen auf ein schnelles Ergebnis bei der Suche nach einem wirksamen Impfstoff gegen das Coronavirus gedämpft. "Einige Forscher und Firmen sind offenbar auf einem guten Weg. Aber der Erfolg ist längst nicht garantiert", sagte Karliczek den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

BDI fordert "deutliche diplomatische Reaktionen" zu Nordstream 2

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die angekündigten US-Sanktionen im Zusammenhang mit der Ostseepipeline Nordstream 2 als "ernsthafte Belastung der transatlantischen Beziehungen" zurückgewiesen. "Die deutsche Industrie kritisiert die völkerrechtswidrige extraterritoriale Anwendung von US-Sanktionen", erklärte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. "Sie erwartet von der EU und den betroffenen Mitgliedstaaten deutliche diplomatische Reaktionen."

Offener Vollzug für Vertreter von Kataloniens Unabhängigkeitsbewegung

Knapp zwei Jahre nach ihrer Verurteilung zu langen Haftstrafen hat für neun prominente Vertreter der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung ein offener Vollzug begonnen. Die Verurteilten, darunter der frühere katalanische Vizepräsident Oriol Junqueras, dürften von nun an die Wochenenden zu Hause verbringen, hieß es am Freitag aus der Regionalregierung in Barcelona.

OECD verschiebt Pisa-Studien wegen Corona-Pandemie um ein Jahr

Wegen der Corona-Pandemie verschiebt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre nächsten beiden Pisa-Studien. Die nächste Erhebung werde 2022 statt 2021 stattfinden, teilte die OECD am Freitag in Berlin mit. Die darauffolgende Studie werde ebenfalls um ein Jahr verschoben.

Maas fordert im UN-Sicherheitsrat mehr Einsatz gegen sexuelle Gewalt in Konflikten

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat vor dem UN-Sicherheitsrat mehr Einsatz gegen sexuelle Gewalt in Konflikten gefordert. Nach wie vor würden Vergewaltigung, Zwangsprostitution und sexuelle Versklavung in Konflikten weltweit als Waffen eingesetzt, beklagte Maas laut Redemanuskript bei der Debatte per Videokonferenz am Freitag. Er kritisierte, auch 20 Jahre nach Verabschiedung der Resolution 1325 und mehr als ein Jahr nach Verabschiedung der Resolution 2467 seien "Fortschritte kaum erkennbar".

Russland will im Grenzkonflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan vermitteln

Russland hat sich als Vermittler im bewaffneten Konflikt zwischen den ehemaligen Sowjet-Staaten Armenien und Aserbaidschan angeboten. Der russische Präsident Wladimir Putin und die Mitglieder des russischen Sicherheitsrates seien "sehr besorgt" über das Wiederaufflammen der Kämpfe im Süden des Kaukasus, teilte ein Kreml-Sprecher am Freitag mit. Am Freitag meldeten Baku und Eriwan, dass sich die Situation vorerst beruhigt habe. Die Konfliktparteien müssten sich dringend auf einen Waffenstillstand einigen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Russland sei bereit, die beiden Seiten dabei zu unterstützen. Russland hat bereits in früheren Auseinandersetzungen zwischen Eriwan und Baku vermittelt.

Fed/Kaplan ist offen für Überschreiten des Inflationszieles

Der Präsident der Dallas Fed, Robert Kaplan, ist offen für die von der US-Notenbank erwogenen Änderung ihres politischen Entscheidungsrahmens. Dies würde der Federal Reserve ermöglichen, ihre Zinsen länger niedrig zu halten, indem sie die Inflation für einige Zeit leicht über ihr Ziel von 2 Prozent steigen ließe. Kaplan würde es jedoch vorziehen, noch einige Wochen abzuwarten, um die Entwicklung der Coronavirus-Pandemie und der US-Wirtschaft zu bewerten, ehe die politische Linie der Notenbank geändert werde, wie er in einem Interview mit dem Wall Street Journal sagte. Der zinsgebenden Ausschusses der Fed trifft sich das nächste Mal am 28. und 29. Juli. "Ich werde unvoreingenommen im Hinblick darauf sein, ob wir mehr tun müssen, aber ich bin mir auch bewusst, dass die möglichen Szenarien sehr unterschiedlich sind", sagte Kaplan. "Ich verstehe, dass wir selbst im positivsten Fall das Jahr mit einer Arbeitslosigkeit beenden werden, die weit über dem liegt, womit wir das Jahr begannen haben."

EU-Gipfel in großer Runde für Sondierungen unterbrochen

Nach fast acht Stunden ist der EU-Gipfel in großer Runde unterbrochen worden, um Gespräche mit kleineren Gruppen von Staats- und Regierungschefs zu führen. Die Pause solle bis zum Abendessen um 20.00 Uhr dauern, teilte ein Sprecher von EU-Ratspräsident Charles Michel am Freitag auf Twitter mit. Michel werde nun "Konsultationen in kleineren Formaten" führen.

+++ Konjunkturdaten +++

USA

Uni Michigan 1-j Inflationserwartung Juli +3,1%

Uni Michigan 5-j Inflationserwartung Juli +2,7%

DJG/DJN/AFP/hab

(END) Dow Jones Newswires

July 17, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)

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