06.05.2020 19:31:43

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Bund und Länder beschließen Öffnung aller Läden unter Auflagen

Bund und Länder haben weitere Lockerungen von den Kontaktbeschränkungen in Deutschland beschlossen. Grundsätzlich werden sie bis zum 5. Juni verlängert, wie Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin sagte. Allerdings dürfen sich erstmals bundesweit auch Angehörige von zwei Haushalten treffen. Zudem sollen alle Geschäfte unter Auflagen wieder öffnen können. Damit fällt die bisherige Beschränkung, die nur Läden mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern den Betrieb ermöglichte.

BDI: Corona-Krise trifft Wirtschaft mit voller Wucht

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat sich alarmiert über die jüngsten Daten zum Auftragseingang gezeigt. "Die Corona-Krise trifft die Wirtschaft mit voller Wucht", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. "Die Daten für den Auftragseingang in der Industrie im März bestätigen die schlimmsten Befürchtungen." Die Industrie breche so stark ein wie noch nie seit Bestehen des wiedervereinigten Deutschlands, und eine Erholung hin zum Niveau der wirtschaftlichen Aktivität vor der Krise werde "gesamtwirtschaftlich definitiv erst im übernächsten Jahr machbar sein".

Kretschmann drängt Bund zu Einführung von Corona-App

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) drängt den Bund zur raschen Einführung der geplanten Corona-App. "Wir haben da schon viel Zeit verloren", kritisierte Kretschmann am Mittwoch im Landtag in Stuttgart. Für die weitere Bekämpfung der Verbreitung des Coronavirus werde es aber "entscheidend" sein, dass große Teile der Bevölkerung die App nutzen. Aufgabe der App soll sein, Bürger schnellstmöglich zu informieren, wenn sie Kontakt mit einem Corona-Infizierten hatten.

Bund begibt 7,5-Milliarden-Langläufer im syndizierten Verfahren

Deutschland hat am Mittwoch im syndizierten Verfahren eine Anleihe mit einer Laufzeit von 15 Jahren im Volumen von 7,5 Milliarden Euro begeben. Der ungewöhnliche Schritt erfolgte im Zug des erhöhten Finanzierungsbedarfs wegen der Corona-Pandemie. Eine Tranche im Volumen von 500 Millionen Euro behielt der Bund ein.

EZB/Weidmann: Rechtzeitig aus Krisenhilfen aussteigen

EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann hat ein rechtzeitiges Ende der Krisenhilfen gefordert. "Die Notenbanken müssen in einer Krise dieser Dimension ihren Beitrag zur Stabilisierung der Wirtschaft leisten. Es ist aber genauso wichtig, den Krisenmodus zu verlassen, wenn es wirtschaftlich wieder aufwärtsgeht", sagte Weidmann der Wochenzeitung Die Zeit und fügte hinzu: "Man wird uns am Ende daran messen, ob das gelingt."

EU-Gipfel mit Westbalkan-Staaten tagt zu Corona-Krise

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben die Beratungen mit ihren Kollegen aus sechs Staaten des westlichen Balkans über die künftigen Beziehungen und die Unterstützung in der Corona-Krise aufgenommen. Wie ein Sprecher von EU-Ratspräsident Charles Michel mitteilte, begann der Gipfel mit Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien per Video-Konferenz am Mittwochnachmittag.

ADP: US-Privatwirtschaft büßt 20,2 Millionen Jobs im April ein

Die US-Unternehmen haben im April in einem nie dagewesenen Ausmaß ihre Beschäftigung abgebaut, weil die Pandemie große Teile der Wirtschaft lähmte. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, gingen gegenüber dem Vormonat 20,2 Millionen Stellen verloren. Analysten hatten ein Minus von 22,0 Millionen Jobs vorausgesagt. Im März waren unter dem Strich 149.000 Arbeitsplätze abgebaut worden, und damit 122.000 mehr als ursprünglich gemeldet.

Finanzministerium plant "zeitnahe" Maßnahmen nach Karlsruher Urteil

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Anleihekäufen der Europäischen Zentralbank (EZB) hat das Bundesfinanzministerium "zeitnahe" Maßnahmen angekündigt, um den Vorgaben der Karlsruher Richter nachzukommen. "Wir gucken uns jetzt das Urteil an, wir nehmen unsere Integrationsverantwortung wahr und werden alle notwendigen Schritte, die sich aus diesem Urteil ergeben, auch zeitnah umsetzen", sagte Ministeriumssprecher Dennis Kolberg bei einer Pressekonferenz in Berlin.

US-Gericht ordnet Abhaltung von Demokraten-Vorwahlen in New York an

Die eigentlich abgesagten Präsidentschaftsvorwahlen der US-Demokraten im Bundesstaat New York sollen nun doch abgehalten werden. Ein Bundesgericht ordnete am Dienstag an, die Wahlen durchzuziehen. Diese seien im "öffentlichen Interesse".

US-Rohöllagerbestände deutlich aber langsamer gestiegen

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 1. Mai wie bereits in den Vorwochen deutlich, aber mit verringertem Tempo ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 4,59 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um 7,4 Millionen Barrel vorhergesagt.

Trump will Coronavirus-Taskforce nun doch nicht auflösen

US-Präsident Donald Trump will die Coronavirus-Taskforce des Weißen Hauses nun doch nicht auflösen. Trump schrieb am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst Twitter, das Gremium werde seine Arbeit "auf unbestimmte Zeit" fortsetzen. Der Fokus werde auf "Sicherheit und der Wiedereröffnung unseres Landes" liegen, außerdem auf Impfstoffen und Behandlungsmethoden. Möglicherweise würden aber einzelne Mitglieder der Taskforce ausgetauscht, schrieb Trump. Noch am Vortag hatte Vizepräsident Mike Pence angekündigt, das Gremium solle in den kommenden Wochen aufgelöst werden.

DJG/DJN/AFP/cbr

(END) Dow Jones Newswires

May 06, 2020 13:31 ET (17:31 GMT)

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