27.11.2017 18:59:45
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ÜBERBLICK am Abend /Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Merkel kündigt "ernsthafte" Gespräche mit der SPD an
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will nach eigenen Worten die Bildung einer "stabilen Regierung" in Deutschland vorantreiben. "Deshalb sind wir bereit, Gespräche mit der SPD aufzunehmen", sagte Merkel in Berlin nach Vorstands-Beratungen ihrer Partei. Die Gespräche sollten "ernsthaft, engagiert, redlich" geführt werden und einen erfolgreichen Abschlusses im Blick haben, kündigte die CDU-Chefin an. Sie nehme die Gespräche mit der SPD "genau so ernst, wie wir in die Sondierungen mit den anderen Partnern gegangen sind".
Schulz schließt Eintritt in ein Kabinett Merkel nicht mehr aus
SPD-Chef Martin Schulz kann sich offenbar doch vorstellen, unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU) als Minister zu dienen. "Wir sind in einem Prozess der Meinungsfindung", wich Schulz auf eine entsprechende Frage bei einer Pressekonferenz im Willy-Brandt-Haus aus. Im Wahlkampf hatte er noch kategorisch ausgeschlossen, unter einer Kanzlerin Merkel in das Kabinett einzutreten. Zuvor hatte der SPD-Parteivorstand bestätigt, dass Schulz der Bitte von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Gesprächen zur Lösung der politischen Blockade folgen soll.
SPD-Fraktion bereit für Sondierung mit der Union
Nach der Parteiführung hat auch die Fraktionsspitze der SPD ihre Bereitschaft zu Gesprächen mit der Union über eine erneute Auflage der Großen Koalition bekundet. Die SPD wolle an konstruktiven Lösungen mitarbeiten, sagte die Fraktionsvorsitzende Andrea Nahles am Montag in Berlin. Klar müsse aber auch sein, dass man sich derzeit weder in Sondierungsgesprächen noch in Koalitionsverhandlungen befinde. Was es jetzt brauche, sei "Geduld, Zeit und Spucke", sagte Nahles.
EU verlängert mit deutscher Hilfe Glyphosat-Zulassung
Schwarz-roter Eklat um Glyphosat: Eine Mehrheit der Mitgliedstaaten hat am Montag in Brüssel überraschend dafür gestimmt, die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters um fünf Jahre zu verlängern. Zünglein an der Waage war Deutschland, das anders als bisher für die Verlängerung votierte. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) warf CSU-Agrarminister Christian Schmidt nach der Entscheidung vor, sich nicht an Absprachen gehalten zu haben.
Nahles wirft Union wegen Glyphosat-Eklat Vertrauensbruch vor
Die regierungsintern offenbar nicht abgestimmte Zustimmung Deutschlands zur Verlängerung der Glyphosat-Zulassung um weitere fünf Jahre sorgt für Streit zwischen Union und SPD. Die SPD-Fraktionsvorsitzende Andrea Nahles wertete den Vorgang am Montag in Berlin als "schweren Vertrauensbruch in der geschäftsführenden Regierung". Zuvor hatte Deutschland in Brüssel überraschend dafür gestimmt, die EU-weite Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters um fünf Jahre zu verlängern. Dies geschah gegen den Willen der SPD.
Beim Dieselgipfel wollen Kommunen endlich Geld sehen
Städte und Gemeinden drängen die Bundesregierung vor dem Dieselgipfel am Dienstag auf die Auszahlung der versprochenen Gelder. Der Städtetag mahnte gleichzeitig zur Eile, mit der Verbesserung der Luftqualität in den Städten nun ernst zu machen. "Mir fehlt einmal eine Förderrichtlinie. Wir wissen bisher nicht, wie wir an das Geld kommen", beklagte der Chef des Städtetages, Helmut Dedy. Außerdem sei bislang unklar, welche Maßnahmen für saubere Luft überhaupt mit Unterstützung aus der Bundeskasse bezahlt werden dürften.
BdB: Vergleichbarkeit von Banken könnte unter IFRS 9 leiden
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) befürchtet, dass die Bilanzergebnisse von Banken mit Einführung des Rechnungslegungsstandards 0 (IFRS 9) schlechter vergleichbar und schwankungsanfälliger werden. Grund ist, dass die Banken ab 2018 bei der Wertberichtigung von Krediten auch eigene makroökonomische Prognosen abgeben müssen. "Es gibt die Sorge, dass es wegen der Subjektivität dieser Annahmen zu einer höheren Volatilität kommt", sagte der beim BdB für Bankenaufsicht und Bilanzierung zuständige Dirk Jäger. Auch die Vergleichbarkeit der Ergebnisse, könnte sich verschlechtern. "Wir befürchten, dass das schlimmer wird", sagte Jäger.
EZB: Eurosystem hält wöchentliche Anleihekäufe stabil
Die Zentralbanken des Euroraums haben ihre Käufe von Anleihen in der Woche zum 24. November 2017 fast konstant gehalten. Das gesamte Kaufvolumen belief sich auf 15,028 (Vorwoche: 15,135) Milliarden Euro, wie die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem wöchentlichen Bericht mitteilte. Die Wochendaten sind von der wechselnden Marktliquidität beeinflusst, der sich die Zentralbanken mit ihren Ankäufen anpassen.
Peking kündigt milliardenschwere Investitionshilfen für Mittel- und Osteuropa an
Mit Milliardenhilfen weitet China seinen Einfluss in Mittel- und Osteuropa aus. Der chinesische Regierungschef Li Keqiang kündigte in Budapest die Bereitstellung von fast 3 Milliarden Euro für Projekte in 16 mittel- und osteuropäischen Staaten (CEEC) an. Die Chinesische Entwicklungsbank werde sich mit 2 Milliarden Euro an einem neu gegründeten Bankenverband für die Region beteiligen. Darüber hinaus werde 1 Milliarde Euro in einen Investmentfonds fließen.
US-Neubauverkäufe steigen im Oktober überraschend
Die Zahl der US-Neubauverkäufe ist im Oktober überraschend gestiegen. Wie das US-Handelsministerium mitteilte, legte die Zahl der verkauften Einfamilienhäuser gegenüber dem Vormonat um 6,2 Prozent auf einen saisonbereinigten Jahreswert von 685.000 zu. Ökonomen hatten dagegen mit einem Rückgang von 6,4 Prozent gerechnet. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres sind die Verkäufe um 8,9 Prozent gestiegen. Der Medianpreis für ein Eigenheim lag im Oktober bei 312.800 Dollar nach 302.800 Dollar im Vorjahr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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November 27, 2017 13:00 ET (18:00 GMT)
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