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13.10.2022 16:01:00
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TUI-Aktie in Verlustzone: TUI sieht große Nachfrage nach Langzeiturlauben und 'Workation'
Im Schnitt entschieden sich die Kunden für knapp 25, in der Spitze für bis zu 63 Nächte am Stück. Dabei spiele zunehmend "Workation" eine Rolle - also die Kombination von Arbeit und Urlaub oder das flexible Arbeiten von Ferienorten aus dank digitaler Vernetzung. Manche Hotels halten dafür inzwischen Zimmer mit Büroausstattung und Druckern bereit. Zielgruppe in der Zeit von Anfang November bis Ende April sind laut TUIaußerdem Menschen, die "dem deutschen Winterwetter und steigenden Energiekosten entfliehen" wollen.
Insgesamt dürften sich Buchungen für Langzeiturlaube und "Workation" noch ausweiten, schätzt TUI-Deutschland-Chef Stefan Baumert: "Alles in allem könnte das Segment bei uns schon bald die Schwelle von 100 000 überschreiten - das Potenzial ist im Sommer wie Winter da. Mit den neuen Möglichkeiten des Homeoffice und flexiblen Arbeitszeitmodellen hat der Trend eine neue Klientel geschaffen." Gefragt seien besonders die Türkei, Nordafrika mit Ägypten und Tunesien sowie Kanarische Inseln wie Teneriffa oder Fuerteventura.
Der Deutsche Reiseverband (DRV) erwartet in der Summe nach der sehr schwierigen Corona-Phase mit großen Umsatzeinbrüchen ein wieder anziehendes Geschäft. "Der bevorstehende Reisewinter wird im Vergleich zur Wintersaison vor einem Jahr aller Voraussicht nach deutlich besser werden", sagte DRV-Chef Norbert Fiebig anlässlich der Jahrestagung der Branche in Berlin. Die meisten Reiseländer hätten keine Einreisebeschränkungen oder nur noch geringe Auflagen.
Im Vergleich zum Vor-Corona-Winterhalbjahr 2018/2019 lag der Buchungsumsatz mit Stand Ende August allerdings um ein Drittel im Rückstand. Mit Blick auf 2023 sorgen sich einige Veranstalter zudem wegen der Folgen der historisch hohen Inflation für die Reisenachfrage. In der bevorstehenden Wintersaison profitierten Kunden aber noch von langfristig abgeschlossenen Verträgen, wie Fiebig erklärte.
Berenberg bleibt pessimistisch
Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Tui Pence von 180 Pence auf 100 Pence gesenkt und die Einstufung auf "Sell" belassen. Die bilanzielle Lage des Reiseanbieters gebe weiterhin Anlass zur Sorge, schrieb Analyst Stuart Gordon in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Angesichts der bestehenden Unsicherheiten gebe es weiter Abwärtsrisiken.
Die TUI-Aktie verliert im XETRA-Handel zwischenzeitlich 1,31 Prozent auf 1,28 Euro.
HANNOVER/BERLIN (dpa-AFX)
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