Rechtsstreit 18.09.2024 22:11:00

TMTG-Aktie nach kräftigen Vortagesverlusten höher: Trump Media soll Aktionärsvertrag verletzt haben

TMTG-Aktie nach kräftigen Vortagesverlusten höher: Trump Media soll Aktionärsvertrag verletzt haben

• Trump hat wohl gegen Vertrag mit ARC Global verstoßen
• ARC Global könnte TMTG-Papiere massiv verkaufen
• TMTG-Anleger nehmen Reißaus - Talfahrt ohne Ende?

Wird Donald Trump seine Trump Media & Technology Group (TMTG)-Anteile verkaufen? Die Frage treibt die Aktionäre der Trump Media-Gesellschaft schon seit Wochen um. Angesichts des hohen Anteils der Trump-Beteiligung an dem Unternehmen ist dies nachvollziehbar - eine massive Verkaufswelle des Ex-Präsidenten könnte die Talfahrt der TMTG-Papiere nochmal beschleunigen.

So hält Trump nach "CNBC"-Informationen 114.750.000 Papiere, die fast 57 Prozent des gesamten Kapitals von TMTG ausmachen. In den vergangenen Tagen betrug der Wert dieses Aktienpakets fast zwei Milliarden US-Dollar, was wiederum fast der Hälfte des von "Forbes" errechneten Gesamtvermögens Trumps entspricht. Kürzlich trat hier jedoch eine offenbar entscheidende Wende ein. So scheint es, dass Donald Trump die Papiere entgegen der Befürchtungen der TMTG-Aktionäre doch nicht auf den Markt werfen wird - auch wenn Experten "MarketWatch" zufolge Aktienverkäufe von Trump weiterhin als möglich einschätzen.

So oder so: Es droht nun auch an einer weiteren Front massives Ungemach.

TMTG muss Großinvestor mehr Aktien geben

Ein Gericht in Delaware hat entschieden, dass Trump Media gegen eine Vereinbarung mit ARC Global verstoßen hat, einem der Investoren, die eine Schlüsselrolle beim Börsengang des Unternehmens gespielt haben. Digital World Acquisition (DWAC) - die Special Purpose Acquisition Company (SPAC), die den IPO von Trump Media begleitete - hatte die Aktien, die ARC Global nach der Transaktion zustanden, unterschätzt. In ihrer Entscheidung ordnete Vizekanzlerin Lori Will an, dass ARC mehr Aktien erhalten sollte, und stellte fest, dass das korrekte Umtauschverhältnis 1,4911 zu 1 beträgt, ein Mittelweg zwischen dem von ARC beantragten Verhältnis von 1,8178 zu 1 und dem von DWAC vorgeschlagenen Verhältnis von 1,3481 zu 1. "ARC hat Anspruch auf 8.186.345 Aktien der Klasse A als Gegenleistung für seine 5.490.000 Aktien der Klasse B", schrieb Will laut "CNBC" und wies beide Parteien an, die Freigabe der Aktien mit einem Treuhänder abzuschließen.

Ende der Sperrfrist naht: Hoher Verkaufsdruck droht

Das Gerichtsurteil kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für Trump Media, da die Sperrfrist, die Donald Trump und andere Insider daran hindert, ihre Aktien zu verkaufen, bald abläuft. Sollten ARC Global und andere beschließen, große Bestände ihrer Anteile zu verkaufen, könnte dies zu einem starken Vertrauensverlust bei den Anlegern führen und den Aktienwert von Trump Media in den Keller treiben. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens liegt nach wie vor bei über 3,3 Milliarden Dollar, aber der jüngste Quartalsbericht zeigt erhebliche finanzielle Probleme mit Nettoverlusten in Höhe von mehreren Millionen Dollar und minimalen Einnahmen. Analysten haben denn auch beobachtet, dass eine Investition in Trump Media zu einem "Stellvertreter für die Unterstützung des republikanischen Präsidentschaftskandidaten" geworden ist, was der Aktienentwicklung des Unternehmens eine politische Dimension verleiht.

Anleger reagieren negativ auf rechtliche Herausforderungen

Die Anleger nahmen am Dienstag bei der TMTG-Aktie Reißaus: Den NASDAQ-Handel schlossen die Anteilsscheine mit Einbußen in Höhe von 6,6 Prozent auf 16,14 US-Dollar ab. Damit setzte sich der Sinkflug der TMTG-Aktien fort - in den letzten drei Monaten stehen Verluste von 53,51 Prozent zu Buche. Am Mittwoch ging es letztlich um weitere 3,22 Prozent auf 15,62 US-Dollar bergab.

Trump Media sieht sich weiterhin mit zahlreichen rechtlichen Herausforderungen konfrontiert, darunter laufende Rechtsstreitigkeiten mit ARC Global und dessen Gründer Patrick Orlando. In einem separaten Verfahren in Florida hat Trump Media Bedenken wegen eines "bevorstehenden Verkaufs" von mehr als 18 Millionen Aktien durch ARC und eine andere Investmentgruppe, United Atlantic Ventures, geäußert, sobald die Sperrfrist abgelaufen ist. Das Unternehmen hat eine Dringlichkeitsanhörung bei Gericht beantragt, was seine rechtliche und finanzielle Situation weiter verkompliziert. Entsprechend vorsichtig zeigen sich die Anleger und nehmen lieber ihr Geld vom Tisch.

Redaktion finanzen.net

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