ArcelorMittal Aktie
WKN DE: A2DRTZ / ISIN: LU1598757687
Stahlherstellung |
20.06.2025 16:52:39
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thyssenkrupp setzt weiter auf klimafreundlichen Stahl - Aktie reagiert positiv
Der Bau hat bereits begonnen. Das Unternehmen soll insgesamt rund zwei Milliarden Euro Fördergelder vom Bund und vom Land NRW dafür erhalten.
Am Donnerstag hatte der Stahlkonzern ArcelorMittal bekanntgegeben, dass er seine Grünstahlpläne in Deutschland vorerst auf Eis gelegt hat: Der Konzern will seine Pläne zur Dekarbonisierung der Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt nicht weiterverfolgen. Das Unternehmen erklärte, dass es die Investitionen aufgrund der Marktsituation und der fehlenden Wirtschaftlichkeit einer CO2-reduzierten Stahlproduktion nicht weiterführen könne. Für die von ArcelorMittal geplanten Projekte hatte der Staat bereits 1,3 Milliarden Euro Fördermittel genehmigt.
thyssenkrupp: "An Grenze der Wirtschaftlichkeit"
Auch thyssenkrupp steel verwies in seiner Stellungnahme auf die ökonomische Situation: "Wir bewegen uns mit diesem Projekt an der Grenze der Wirtschaftlichkeit", sagte der Sprecher. "Vor allem fehlt derzeit die Aussicht auf genügend bezahlbaren Wasserstoff und auf langfristig wettbewerbsfähige Energiepreise."
Zwar könne die Anlage mit Erdgas betrieben werden. "Aber Sinn und Zweck ist es ja, möglichst viel CO2 zu vermeiden und den Stahl grün zu machen." Auch deshalb sei es wichtig, dass die Bundesregierung mit einer wachstumsorientierten Industriepolitik die großen Themen entschlossen angehe.
Anlage in Duisburg soll zwei Hochöfen ersetzen
Die Anlage zur klimaschonenderen Stahlproduktion soll bis 2030 zwei Hochöfen ersetzen. Sie soll zunächst mit Erdgas, später dann mit Wasserstoff betrieben werden. Würde die Anlage nur mit Wasserstoff betrieben, wären jährlich rund 143.000 Tonnen davon nötig.
Die Anlage soll nach bisherigen Angaben rund drei Milliarden Euro kosten. Der Chef des Anlagenbauers SMS Group, Jochen Burg, hatte Ende März in einem Interview der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" gesagt, dass die Direktreduktionsanlage ab Ende 2027 Schritt für Schritt hochgefahren werden soll.
thyssenkrupp treibt TKMS-Abspaltung voran - Vertrag von Chef Lopez verlängert
Der Aufsichtsrat des Industriekonzerns thyssenkrupp hat den Vertrag von Vorstandschef Miguel López um fünf Jahre verlängert. Er endet jetzt Ende Mai 2031, wie das Unternehmen in Essen mitteilte. Der bisherige Dreijahresvertrag lief bis Ende Mai 2026.
López plant einen tiefgreifenden Umbau des Konzerns in eine Holding mit fünf eigenständigen Unternehmen. Diese sollen für die Beteiligung Dritter offenstehen.
thyssenkrupp gilt mit seinen Sparten Stahl, Marineschiffbau und Werkstoffhandel als führend in Deutschland. Das Unternehmen ist außerdem in den Bereichen Autoteile und grüne Anlagenbau-Technologien tätig. Ende März beschäftigte der Konzern weltweit knapp 95.600 Menschen.
AR-Chef Russwurm lobt López' "enorme Energie"
Der Aufsichtsratsvorsitzende Siegfried Russwurm würdigte die Verdienste von López: "In den vergangenen zwei Jahren hat Miguel López die strategische Neuaufstellung von thyssenkrupp mit enormer Energie sowie klarer Zielsetzung vorangetrieben und dabei wichtige Fortschritte erzielt."
Über das Abstimmungsverhalten der Kapital- und der Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat wurde zunächst nichts bekannt. Im Vorfeld hatte es Hinweise gegeben, dass Vertreter der IG Metall einer Vertragsverlängerung nicht zustimmen wollten. Die Unternehmensführung von López wird von der Gewerkschaft seit geraumer Zeit stark kritisiert. Sie wirft ihm unter anderem vor, die Arbeitnehmervertreter nicht genügend in weitreichende Entscheidungen einzubeziehen.
Marineschiffbausparte TKMS soll an die Börse
Der Aufsichtsrat brachte außerdem die geplante Verselbstständigung der Marineschiffbausparte TKMS (thyssenkrupp Marine Systems) auf den Weg. thyssenkrupp will dabei das Marinegeschäft unter einer neuen Holding-Gesellschaft bündeln. 49 Prozent der TKMS-Aktien sollen dann an die thyssenkrupp-Aktionärinnen und Aktionäre übertragen werden - im Verhältnis ihrer Beteiligung. Sie würden damit zu unmittelbaren Anteilseignern von TKMS. Der Mutterkonzern thyssenkrupp will die Mehrheit von 51 Prozent behalten.
Beschlossen werden soll dies bei einer außerordentlichen Hauptversammlung am 8. August, wie der Aufsichtsrat nun beschloss. Die Aktien sollen anschließend an der Börse notiert werden. Dies soll noch dieses Jahr geschehen.
Der Aufsichtsrat sei davon überzeugt, dass TKMS sein Wachstumspotenzial als Vorreiter der maritimen Verteidigungsindustrie in einer eigenständigen Aufstellung am besten ausschöpfen könne, erklärte Russwurm.
TKMS-Auftragsbestand rund 18 Milliarden Euro
TKMS sei Weltmarktführer für nicht-nuklear betriebene U-Boote, betonte thyssenkrupp. Das Unternehmen zähle zu den führenden Systemanbietern in der maritimen Verteidigungsindustrie. "Mit einem Auftragsbestand auf Rekordniveau von etwa 18 Milliarden Euro sind die Produktionskapazitäten des Unternehmens bis weit ins nächste Jahrzehnt ausgelastet."
Die thyssenkrupp-Aktie gewinnt im XETRA-Handel zeitweise 3,96 Prozent auf 8,87 Euro.
/tob/DP/nas
DUISBURG (dpa-AFX)

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