07.03.2015 09:03:00
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Thüringische Landeszeitung: Ein erster Ansatz - Frauenquote muss weiterentwickelt werden / Leitartikel von Axel Zacharias zum im Bundestag beschlossenen Gesetz über die Frauenquote in großen Unternehm
Die jetzt im Bundestag gefundene Lösung zur Frauenquote ist ein Ansatz, mehr nicht. Denn wie beschrieben handelt es sich eher um ein "Reförmchen". Erfasst das Gesetz doch nur die Vorstände in den großen DAX-Unternehmen. Die Breitenwirkung lässt arg zu wünschen übrig. Man kann dazu auch "Symbolpolitik" sagen. Ein politischer Meilenstein jedenfalls sieht anders aus.
Trotzdem: Das Umdenken hat offensichtlich begonnen. Die Männer-Netzwerke, die dafür sorgen, dass Geschlechtsgenossen in die Entscheider-Positionen nachrücken, werden in ihrer Wirkung ein wenig beschnitten. Wenn man das neue Gesetz über die Frauenquote als Auftakt für künftige weiterreichende Regelungen begreift, kann man es sogar in Ordnung finden. Rom wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut.
Allerdings hat das vorliegende Gesetz einen Pferdefuß, wie auch weiterreichende Vorhaben in dieser Richtung, die möglicherweise in Planung sind. Sie führen immer zu dem Eindruck, dass Frauen ihren Aufstieg nicht der eigenen Leistung zu verdanken hätten. Solcherart in Rang und Würden gelangte Frauen sind und bleiben damit "Quotenfrauen". Das wird nicht jede der Betroffenen wirklich wollen. Ihnen geht es darum, sich ausschließlich mit ihrer Leistung die erstrebte Position erobert zu haben.
Das gibt es von Fall zu Fall durchaus schon, ist aber noch lange nicht allgemeiner Konsens - allen Lippenbekenntnissen einflussreicher Männer zum Trotz. Erst wenn es gesamtgesellschaftlich akzeptiert ist, dass Frauen, die ja auch noch als Mütter oft eine Doppelbelastung zu meistern haben, gleich behandelt werden, ist wirklich alles in Ordnung.
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