11.04.2014 19:53:00

Telekom - Betrugsverdacht gegen Huber in eigenem Ermittlungsverfahren

Im Telekom-V-Prozess rund um den Kauf einer Telekom-Immobile am Wiener Schillerplatz durch den damaligen ÖBB-Chef Martin Huber und dessen Ehefrau sind am Freitagabend zwar beide von der Beitragstäterschaft zur Untreue freigesprochen worden, für Huber ist die Angelegenheit aber noch nicht ganz ausgestanden. Gegen ihn läuft ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachtes des schweren Betruges.

Staatsanwalt Michael Radasztics wirft Huber vor, in seiner Funktion als damaliger ÖBB-Konzernvorstand dem Aufsichtsrat verschwiegen zu haben, dass er - über einen Treuhänder verdeckt - mit 75 Prozent an der Schillerplatz 4 Projektentwicklungs GmbH beteiligt und dort faktischer Geschäftsführer war. Dadurch sei es ihm gelungen, sich sein Ausscheiden von der Staatsbahn mit 820.000 Euro versüßen zu lassen - bei einer eventuellen Entlassung wegen Falschinformation des Aufsichtsgremiums wäre dieses Zuckerl weggefallen.

Huber hat die falsche Angabe zu seinem Beteiligungsverhältnis bereits in der Einvernahme durch die Behörden eingestanden. "An der Schillerplatz 4 GmbH war ich mit 75 Prozent beteiligt. Auch der Druck der ÖBB und (ÖBB-Aufsichtsratschef Horst, Anm.) Pöchhacker trug dazu bei, dass ich damals angab dass K. der dritte Beteiligte war", so Huber zu den Ermittlungsbehörden.

Nachdem sich die ÖBB geweigert hatten einen Teil der Abfertigung zu zahlen, zog Huber vor Gericht, im Jahr 2009 wurde dann ein Vergleich erzielt. Huber hatte rund 836.000 Euro eingeklagt, bekommen hat er rund 306.000 Euro. Mitsamt weiteren Ansprüchen erhielt Huber unterm Strich 820.000 Euro, war aus den ÖBB zu erfahren.

Auf APA-Anfrage teilte die Bahn mit, dass sich die ÖBB als Privatbeteiligte einem eventuellen Prozess anschließen würden - wenn der Verdacht bestehe dass ein Schaden für die Bahn eingetreten ist.

(Schluss) stf/gru/ggr

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