07.12.2022 10:23:43
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Tausende Zantac-Klagen in den USA abgeschmettert
Josh Nathan-Kazis
NEW YORK (Dow Jones)--In den USA sind tausende Schadensersatzklagen wegen angeblicher Krebsrisiken des Medikaments Zantac gescheitert. Das Mittel war seit Jahrzehnten gegen Sodbrennen verordnet worden, bevor die US-Gesundheitsbehörde FDA 2020 alle Varianten faktisch vom Markt zurückzog, weil der Wirkstoff Ranitidin mit potenziell krebserregenden N-Nitrosodimethylamin verunreinigt war.
Daraufhin hatten tausende Nutzer die verschiedenen Pharmaunternehmen verklagt. Richterin Robin Rosenberg kam am Bundesgericht für Süd-Florida zu dem Schluss, die Behauptung, das Medikament wäre krebserregend, sei wissenschaftlich nicht haltbar. "Es gibt keinen Wissenschaftler außerhalb dieses Rechtsstreits, der zu dem Schluss gekommen ist, dass Ranitidin Krebs verursacht", schrieb sie in ihrer mehr als 300-seitigen Entscheidung vom Dienstag.
Für GSK, Sanofi und Haleon ist das eine gute Nachricht, auch wenn es in vielen Fällen zu Berufungsverfahren kommen dürfte. Laut Reuters sagten Klägeranwälte, sie erwarteten dabei dann eine positive Entscheidung. Die Aktie des britischen Pharmakonzerns GSK startete am Mittwoch mit einem Aufschlag von 14 Prozent in den Handel, das Papier des französischen Wettbewerbers Sanofi kletterte um 8,2 Prozent. SVB-Securities-Analyst David Risinger schrieb von einem "vorzeitigen Weihnachten" für die beklagten Konzerne.
Bei Richterin Rosenberg waren die seit 2020 aufgelaufenen Klagen an verschiedenen Gerichten im Rahmen eines sogenannten Multidistriktsverfahrens gebündelt worden. Anleger hatten dem Rechtsstreit um Zantac bis August wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Nachdem ein UBS-Analyst die vielen Fälle dann in einem Research erwähnte, waren die Aktien von Sanofi, GSK und Haleon in den folgenden Tagen abgestürzt. Auch die Pfizer-Aktie fiel, wenn auch nicht so stark.
GSK begrüßte die jetzige Entscheidung in einer ersten Erklärung. "Wir prüfen die Entscheidung des Gerichts in vollem Umfang und werden so bald wie möglich ausführlicher dazu Stellung nehmen", hieß es dort.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/rio/kla
(END) Dow Jones Newswires
December 07, 2022 04:24 ET (09:24 GMT)
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