Nach Gewinnbruch 19.11.2019 09:54:42

Tata Steel streicht 3000 Jobs in Europa - Schwache Nachfrage und Überkapazität

Tata Steel streicht 3000 Jobs in Europa - Schwache Nachfrage und Überkapazität

Damit der reagiere der Konzern auf die schwache Nachfrage in Europa und die globalen Überkapazitäten in Verbindung mit Handelskonflikten, teilte das Unternehmen in der Nacht zu Dienstag in Mumbai mit. Deshalb werde der europäische Markt gegenwärtig von überschüssigem Stahl überschwemmt. Im Geschäftshalbjahr zu Ende September hat Tata in Europa einen herben Gewinnbruch wegstecken müssen.

Tata Steel betreibt Fabriken sowohl in den Niederlanden wie auch Großbritannien, wo der Brexit eine zusätzliche Belastung darstellt. Rund zwei Drittel der vom Abbau betroffenen Stellen sollen in der Verwaltung wegfallen. Darüber hinaus will Tata laut Europa-Chef Henrik Adam unter andern die Kosten im Einkauf senken und die Produktion profitabler machen. Adam bezeichnet die Herausforderungen für das Europageschäft von Tata als "beispiellos".

In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres zwischen April und September sank der operative Gewinn (Ebitda) von Tata Steel Europe im Jahresvergleich um 90 Prozent auf 31 Millionen britische Pfund (36,3 Millionen Euro). Mit den bekannt gegebenen Maßnahmen will Tata einen positiven Bargeldzufluss bis Ende März 2021 erreichen. Weiterhin wird eine operative Marge von rund 10 Prozent im Europageschäft angestrebt. Auf Basis der Umsatzzahlen des vergangenen Geschäftsjahres entspräche dies einem Ebitda von rund 750 Millionen Pfund.

Auch die Konkurrenz spürt Preisdruck und Absatzschwäche. thyssenkrupp, dessen Stahlfusion mit Tata Steel die EU-Kommission im Juni gestoppt hatte, steht ebenfalls vor einem Konzernumbau und plant in diesem Zug 6000 Stellen zu streichen. Daneben will der deutsche Traditionskonzern seine Aufzugssparte an die Börse bringen oder verkaufen. Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal meldete zum Ende des dritten Quartals einen Einbruch des operativen Gewinns im globalen Geschäft um 61 Prozent auf etwas mehr als eine Milliarde Euro im Vergleich zum Vorjahr.

/ssc/stk/men

MUMBAI (dpa-AFX)

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Bildquelle: SARIN KUNTHONG / Shutterstock.com

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