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26.11.2016 12:07:42

Syrische Regierungstruppen rücken weiter auf Rebellengebiete Aleppos vor

   ALEPPO (AFP)--Begleitet von neuen Luftangriffen sind die syrischen Regierungstruppen am Freitag weiter auf den von Aufständischen kontrollierten Ostteil Aleppos vorgerückt. Bei Luftangriffen auf mehrere Stadtviertel im Osten der umkämpften nordsyrischen Großstadt seien mindestens acht Zivilisten getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Schwere Kämpfe gab es demnach im Stadtteil Masaken Hanano, den die Regierungstruppen inzwischen zu mehr als der Hälfte eingenommen haben.

   Aleppo ist seit dem Sommer 2012 zwischen Regierung und Rebellen geteilt. Seit Monaten versuchen die Truppen von Machthaber Baschar al-Assad mit Unterstützung der russischen Luftwaffe, die Stadt wieder vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen. Am 15. November starteten sie eine neue Offensive.

   Seitdem wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle 196 Zivilisten im Ostteil Aleppos getötet, darunter mindestens 27 Kinder. Im gleichen Zeitraum wurden durch Beschuss der Rebellen im Westteil der Stadt mindestens 18 Zivilisten getötet, darunter zehn Kinder. Bei Luftangriffen auf den Ostteil Aleppos waren allein am Donnerstag 32 Zivilisten getötet worden, darunter fünf Kinder.

   Bei weiteren Luftangriffen auf zwei Dörfer westlich von Aleppo wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle am Freitag mindestens 15 Zivilisten getötet. Mindestens zwei weitere Tote gab es den Angaben zufolge bei Luftangriffen in Duma nahe der Hauptstadt Damaskus.

   In der nördlichen Provinz Idlib wurde laut der Beobachtungsstelle eine Entbindungsklinik bombardiert. Ein Zivilist wurde getötet, die Klinik ist nun außer Betrieb. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein breites Netzwerk von Informanten vor Ort, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

   Im Norden Syriens wurden unterdessen ein weiterer türkischer Soldat getötet. Der Mann sei am Freitag bei Kämpfen gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) getötet worden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die türkische Armee. Damit wurden seit Beginn einer türkischen Offensive im Norden Syriens Ende August bereits 17 türkische Soldaten getötet.

   Allein am Donnerstag waren vier türkische Soldaten bei einem Luftangriff im Norden Syriens getötet worden. Der Luftangriff wurde nach türkischen Armeeangaben von der syrischen Luftwaffe geflogen. Es war das erste Mal seit dem Beginn der türkischen Offensive, dass Ankara syrische Regierungstruppen für einen tödlichen Angriff auf türkische Soldaten verantwortlich machte.

   Am Freitag sprach der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in einem Telefonat mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin über den Vorfall, wie aus Erdogans Umfeld verlautete. Die Präsidenten sprachen demnach auch über die humanitäre Krise in Aleppo, die türkische Offensive in Nordsyrien und die Normalisierung der Beziehungen zwischen Russland und der Türkei.

   Die Beziehungen waren im November 2015 durch den Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs durch die türkische Luftwaffe an der türkisch-syrischen Grenze in eine tiefe Krise geraten. Erst im Sommer normalisierten Putin und Erdogan das Verhältnis. Im Syrien-Konflikt bestehen jedoch weiterhin grundlegende Differenzen, weil beide Länder entgegengesetzte Seiten unterstützen. Während die Türkei an der Seite syrischer Rebellen gegen Kurden und den IS kämpft, unterstützt Russland die Regierungstruppen.

   DJG/AFP/mpt

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   November 26, 2016 05:36 ET (10:36 GMT)- - 05 36 AM EST 11-26-16

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