06.05.2013 20:32:58

Südwest Presse: Kommentar zum Saatgut

Ulm (ots) - Nein, an Nutzpflanzen fehlt es noch nicht. Es gibt noch tausende Arten von Kulturpflanzen und hunderttausende Sorten. Die Grundlage für unsere Ernährung beruht aber auf nur zwei Dutzend Saaten. Grund genug, dass Landwirte, Saatgutzüchter und Hobbygärtner unter ihre Lupe legen, was die EU-Kommission an Regeln vorschlägt. Sicher ist richtig und wichtig, dass neues Saatgut staatlich geprüft wird. Den Firmen dies selbst zu überlassen, hätte die Konzentration auf diesem Markt massiv erhöht. Daran kann den Landwirten nicht gelegen sein. Sie würden noch mehr gezwungen, sich in die Abhängigkeit weniger großer Konzerne zu begeben. Aber auch die Verbraucher können daran kein Interesse haben. Vielfalt an Obst, Gemüse, Brot oder Öl erhöht nicht nur den Gaumengenuss. Sie sichert langfristig die Versorgung mit gesunden Nahrungsmitteln. An diesen Kriterien sollten sich EU-Parlament und EU-Regierungen halten, wenn sie die Pläne überarbeiten. Das Ziel: Die Vielfalt der Pflanzenzucht erhalten. Auflagen für Kleinstzüchter dürfen nur bestehen bleiben, wenn sie zu Gefährdungen für Anbauer und Konsumenten führen. Einer EU-Oberprüfbehörde bedarf es so wenig wie dem allzu strengen Gebot der Einheitlichkeit von Nutzpflanzen. Nur auf die Steigerung des Ertrags zu setzen, hat sich längst als so nachteilig für Böden, Pflanzen und ihre Umwelt erwiesen, dass andere Ziele zumindest gleichen Stellenwert genießen müssen.

Originaltext: Südwest Presse Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218

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