10.09.2013 19:32:58
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Südwest Presse: KOMMENTAR zu SYRIEN Ausgabe vom 11.09.2013
Ausgabe vom 11.09.2013 Eines wird immer klarer: Der Giftgasangriff bei Damaskus, die weltweite Empörung und die amerikanischen Drohungen haben die fest gefügten Reihen des Assad-Regimes tiefer erschüttert, als Sanktionen und diplomatische Besucher es vermochten. Obgleich das Schlussgutachten der UN-Inspektoren noch aussteht: Die Beweise gegen das Assad-Regime sind so erdrückend, dass sogar seine engsten Verbündeten auf Distanz gehen. Irans Bevölkerung hat im Krieg gegen Saddam Hussein schwere Chemiewaffenangriffe am eigenen Leibe erfahren. Seine neue Führung weiß, dass sich angesichts der Bilder hunderter Giftgasopfer in Syrien die jahrelange Nibelungentreue zu Assad nicht mehr ungerührt fortsetzen lässt. Selbst ein kaltschnäuziger Machtmensch wie Wladimir Putin möchte nicht als gewissenloser Komplize eines Giftgas-Massenmörders dastehen. Zudem scheint Assads militärische Lage in Damaskus deutlich prekärer zu sein, als seine Propagandamaschine nach außen glauben machen will. Konzentrierte US-Angriffe auf Kasernen rund um die Hauptstadt könnten Assad empfindlich treffen. Trotzdem: Selbst eine mögliche Herausgabe der Chemiewaffen bringt noch keine Lösung. Das Morden lässt sich nur stoppen, wenn beide Lager endlich verhandeln - über Waffenstillstand, Übergangsführung und Wiederaufbau. Das allein kann Syrien vor der kompletten Selbstvernichtung retten.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218

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