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15.11.2015 18:02:38

Stuttgarter Zeitung: Porsche-Betriebsrat erkämpft Mitbestimmung bei Werkverträgen

Stuttgart (ots) - Vorstand und Betriebsrat des Stuttgarter Sportwagenherstellers Porsche haben sich auf eine Lösung zu den umstrittenen Werkverträgen verständigt. Die Arbeitnehmervertreter haben der Porsche-Führung eine Vereinbarung zur "sachbezogenen Mitbestimmung" abgerungen und dürfen künftig bei jeder Fremdvergabe mitreden. Das Abkommen werde den Umgang mit Werkverträgen "enorm verändern", sagte der Gesamtbetriebsratschef Uwe Hück der "Stuttgarter Zeitung" (Montag-Ausgabe). Er sei nicht gegen Fremdvergaben. "Aber wir wollen anständige Verträge haben - die Mitbestimmung darf nicht umgangen, und Menschen dürfen nicht von Subunternehmen ausgebeutet werden."

Aus Sicht von Hück hat die Vereinbarung "Vorbildcharakter" in der Metall- und Elektroindustrie. In der IG Metall sei die sachbezogene Mitbestimmung auf "hohe Zustimmung" gestoßen. Auch der Gesamtbetriebsratschef von Volkswagen, Bernd Osterloh, wolle Vergleichbares einführen, werde es aber anders umsetzen. "Es wird einen Kulturwandel in Deutschland geben", sagte Hück. "Viele Betriebsräte wollen das haben - jetzt brauchen wir nur die Arbeitgeber, die das genauso sehen."

Die Vereinbarung gilt für die Standorte Stuttgart-Zuffenhausen und Weissach. Auf den Standort Leipzig soll das Modell im ersten Halbjahr 2016 "eins zu eins" übertragen werden, wie Hück sagte. "Es wird einen Kulturschock geben - die Führungskräfte werden sich enorm verändern müssen." Vorgesehen ist für Leipzig ein zweigleisiges Verfahren: Mit der IG Metall und dem Arbeitgeber sei ein Dienstleistungs-Tarifvertrag in der Planung. Was heute fremdvergeben werde wie Instandhaltung oder Teile der Logistik, will der Betriebsrat in den Tarifvertrag holen. "Was wir nicht reinholen können, werden wir über sachbezogene Mitbestimmung einfangen", so Hück.

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