20.08.2016 14:55:00

Studie: Salzburger Festspiele schaffen 215 Mio. Euro Wertschöpfung

Das Ende der heurigen Saison rückt bei den Salzburger Festspielen langsam näher - und damit wandert der Blick vom Künstlerischen wieder vermehrt in Richtung der Zahlen. Am Samstag präsentierte Präsidentin Helga Rabl-Stadler eine neue Studie, welche mit neuer Analysemethode die ökonomische Bedeutung der Festspiele untermauern soll. Conclusio: 215 Mio. Euro Wertschöpfung österreichweit pro Jahr.

Von diesen 215 Mio. Euro österreichweit entfallen allein 183 Mio. Euro auf Salzburg. Damit würden österreichweit 3.400 Arbeitsplätze gesichert, 2.800 davon in Salzburg (künstlerisch Mitwirkende exklusive). Für die öffentliche Hand ergibt dies laut Untersuchung 77 Mio. Euro Steuern und Abgaben.

Die volkswirtschaftlichen Effekte der Festspiele seien eben nicht nur auf die Umwegrentabilität zu reduzieren, so die Autoren. Die neue Studie der Wirtschaftskammer Salzburg in Zusammenarbeit mit den Festspielen hat deshalb einen breiteren Ansatz gewählt, der unter anderem auch regionale Effekte mitberücksichtigt. Es wurden dabei nicht nur Umsätze addiert, sondern auch Einkommens- und Brancheneffekte sowie Steuern und Sozialabgaben vermehrt bedacht - wenn man so will das gesamte Ökosystem der Festspiele. "Wir sind über die Festspielzeit hinaus ein Wirtschaftsmotor", freute sich Rabl-Stadler über die Studienergebnisse, die nicht auf "Traumbüchlzahlen" beruhten, sondern auf konservativen Schätzungen.

Für diese wurden in den ersten Monaten des Jahres auch 3.067 Festspielbesucher befragt. 41 Prozent der Festspielbesucher stammen demnach aus Deutschland, 38 Prozent aus Österreich. Und 80 Prozent seien mittlerweile Stammgäste und haben zumindest schon sechs Besuche hinter sich - eine Steigerung von 7,5 Prozentpunkten gegenüber der letzten vergleichbaren Befragung 2011. 47 Prozent der Befragten waren sogar mehr als 20 Mal bei den Festspielen zu Gast. Lediglich 5 Prozent waren Festspielneulinge.

95 Prozent gaben dabei an, Salzburg ausschließlich wegen der Festspiele zu besuchen - nach 71 Prozent im Jahr 2011. Im Schnitt sind Festspielgäste laut Studie auch längerfristigere Besucher als der Durchschnitt. Während im Gesamtschnitt Touristen in der Stadt lediglich 1,7 Tage bleiben, sind es bei den Festspielfreunden 6 Tage.

Pro Tag gibt Otto-Normal-Festspielbesucher dabei 319 Euro aus - ein stabiler Wert, vergleicht man diesen mit 2011, als die Angaben bei 317 Euro lagen. Hinzu kommen noch die Festspielkarten, die pro Gast mit rund 550 Euro zu Buche schlagen.

Salzburgs Wirtschaftskammerpräsident Konrad Steindl hob deshalb besonders jene Effekte hervor, die nicht unmittelbar in Zahlen auszudrücken, jedoch zentral für den Standort seien. Etwa sei die hohe Dichte an Sternen- und Haubenrestaurants in der Stadt ebenso in engem Konnex mit den Festspielen zu sehen wie der überdurchschnittlich hohe Anteil an Cateringunternehmen und Eventspezialisten. Aber auch Branchen wie das Taxigewerbe oder das Kongress- und Messewesen seien zu nennen.

(S E R V I C E - http://go.apa.at/idFutgeX)

(Schluss) maf/km

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