Steinmeier erwartet nach Brexit-Votum keinen Dominoeffekt in Europa

   BERLIN (AFP)--Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) erwartet nicht, dass nach dem Brexit-Votum weitere EU-Mitglieder einen Austritt anstreben. Es werde nun sicherlich in vielen Ländern Europas den Ruf nach Referenden geben, sagte Steinmeier am Freitag in der ZDF-Sendung "Was nun?". Aber er kenne "keinen europäischen Staat, der diesen Weg gehen will, den die Briten gegangen sind."

   Die Briten hatten am Donnerstag in einem historischen Referendum für den Austritt aus der EU gestimmt. Der Brexit bedeute nicht den Anfang vom Ende Europas, sagte Steinmeier. "Aber das ist einer der bittersten Tage, die ich in Europa erlebt habe." Eine Volksabstimmung in Deutschland über den EU-Verbleib lehnte Steinmeier ab. Er sei nie ein Freund von Volksabstimmungen auf Bundesebene gewesen.

   Steinmeier kritisierte den britischen Premier David Cameron, der das Referendum auf Druck europakritischer Vertreter seiner eigenen Partei auf den Weg gebracht hatte und nun selber wegen des Ausgangs von seinem Amt zurücktreten wird. Alles habe mit einer innerparteilichen Auseinandersetzung begonnen, die dann zu einem innenpolitischen Thema geworden sei, sagte der Bundesaußenminister. "Wenn man so will, hat die Regierung mit dem europäischen Schicksal gespielt und hat verloren."

   DJG/sha

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   June 24, 2016 12:04 ET (16:04 GMT)- - 12 04 PM EDT 06-24-16