Cashberg steigt 11.05.2020 23:06:00

Starinvestor bleibt an Seitenlinie: Erwartet Warren Buffett einen weiteren Markteinbruch?

Starinvestor bleibt an Seitenlinie: Erwartet Warren Buffett einen weiteren Markteinbruch?

• Berkshire Hathaway hat seinen Cashberg noch vergrößert
• Kein Einstieg trotz günstigerer Kurse am Aktienmarkt
• Hofft Buffett auf einen tieferen Fall?


Auch wenn die Investmentholding Berkshire Hathaway ihren Betriebsgewinn im ersten Quartal um rund sechs Prozent auf 5,9 Milliarden US-Dollar steigern konnte, blieb unter dem Strich ein Rekordminus von 50 Milliarden US-Dollar in den Kassen des Buffett-Konzerns. Schuld waren die Turbulenzen an den Finanzmärkten, die viele Buffett-Beteiligungen im Wert massiv gedrückt hatten.

Was Anleger allerdings deutlich mehr interessierte, als die - absehbaren - Tendenzen bei den Geschäftszahlen, war die Begleitrede der Börsenlegende Warren Buffett. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung nahm Buffett auch die aktuellen Entwicklungen am Finanzmarkt auf und erklärte zudem, wieso er die niedrigen Aktienkurse nicht zum Nachkaufen genutzt hat.

Buffett hortet weiter Geld

Denn die Holding verfügt weiter über massive liquide Mittel - statt die Talfahrt an den Börsen zum Nachkaufen zu nutzen, hat Berkshire Hathaway seinen Geldberg im Vergleich zum Vorquartal sogar um zehn Milliarden Euro gesteigert: Insgesamt belaufen sich die Barreserven der Gesellschaft nun auf 137 Milliarden US-Dollar.

Im Rahmen der ersten virtuellen Hauptversammlung von Berkshire Hathaway erklärte Buffett auch, warum das Geld im letzten Jahresviertel nicht investiert wurde: "Wir sehen nichts besonders Attraktives", so der Starinvestor. "Käme jemand zu mir ins Büro und würde mir ein passendes Investment für 30, 40 oder 50 Milliarden Dollar vorschlagen, wäre ich bereit. Wir könnten sofort handeln, wenn es uns gefällt. Aber wir haben nun einmal noch nichts gefunden, das uns wirklich gefällt." Eine Aussage, die man aus dem Mund von Buffett so oder so ähnlich bereits einige Male zuvor gehört hat, doch in der aktuellen Lage an den Börsen hat dieses Statement besondere Brisanz. Denn die Ausgangssituation hätte für Firmen wie Berkshire nicht besser sein können: Der Corona-bedingte Absturz der Börsen hat nicht nur den schnellsten Bärenmarkt aller Zeiten eingeläutet und den historisch langen Bullenmarkt beendet, auch Aktien, an denen Berkshire beteiligt ist, haben in der Krise teils massiv an Wert verloren. Quer durch alle Anlageklassen kam es zu Einbrüchen auf ein Kursniveau, das viele Titel lange Zeit nicht gesehen haben - ideal für Langfristinvestoren, um neue Beteiligungen einzugehen oder bestehende Beteiligungen auszubauen.

Kurserholungen nur eine Bärenmarktrally?

Genau das hat Buffett etwa im Rahmen der Finanzkrise getan - sein beherztes Zugreifen bei Banktiteln galt vielen Anlegern als Signal für den Wiedereinstieg in den Markt. 2020, im Rahmen der Corona-Krise, hat die Berkshire-Holding die Chance zum günstigen Einstieg aber nicht genutzt, was angesichts der zwischenzeitlichen teils deutlichen Erholungstendenzen an den Märkten tief blicken lässt. Denn offenbar geht die Berkshire-Führung nicht davon aus, dass die Börsen ihre Tiefststände bereits gesehen haben. Die Kurserholungen der vergangenen Wochen wären in diesem Fall nur eine Bärenmarktrally, ein Zwischenhoch vor einem Absturz, der die Kurse noch deutlich tiefer drücken könnte, als im Februar und März zu sehen war.

Hofft Warren Buffett also darauf, noch günstiger zuschlagen zu können? Die jüngsten Aussagen scheinen sich in diese Richtung deuten zu lassen. Denn selbst Amazon-Aktien, bei denen Berkshire erst im Mai vergangenen Jahres eingestiegen war, nachdem Buffett öffentlich zugegeben hatte, "ein Idiot" gewesen zu sein, weil er sich nicht früher an dem Handelsgiganten beteiligt hatte, waren lange Zeit nicht so günstig zu haben, wie Mitte März, auf dem Höhepunkt der Corona-bedingten Börsenkrise. Doch aufgestockt hat Buffett bei dem Bezos-Konzern nicht.
Und auch Apple, Buffetts erklärte Lieblingsaktie, war im März nach langer Zeit wieder günstiger zu haben - auch hier schlug der Starinvestor im März nicht zu.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Kristall Kennell / Shutterstock.com,Photo by Alex Wong/Getty Images

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