Höhere Abfindung |
04.09.2017 17:55:41
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STADA-Aktie legt zu: Paul Singer gewinnt Finanzinvestoren-Armdrücken bei STADA
Ein Händler sagte, zuletzt hätten noch einige Leerverkäufer ihre Positionen geschlossen, da ein Herausdrängen der Minderheitsaktionäre (Squeeze-Out) immer mehr Gestalt annehme. Viele dieser Marktteilnehmer hatten während des STADA-Verkaufsprozesses auf einen Misserfolg der Offerte von Bain und Cinven gesetzt und auf fallende Kurse spekuliert. Sie wurden aber auf dem falschen Fuß erwischt. Anders als von den Leerverkäufern erhofft, ging es für die STADA-Aktie in den vergangenen zwei Wochen aber immer weiter hoch - bis auf einen Rekord bei 83,65 Euro.
Dabei kommen Bain und Cinven ihrem Vorhaben, die alleinige Macht bei STADA zu übernehmen immer näher. In einem ersten Schritt hatte sich das angelsächsische Duo zwar nur rund 64 Prozent an dem Bad Vilbeler MDAX-Unternehmen gesichert, doch Börsianer gehen davon aus, dass viele Index-Fonds in der inzwischen abgelaufenen Nachfrist weitere Papiere angedient haben. Die Mitteilung zum endgültigen Ergebnis des Übernahmeangebots wird bald erwartet.
Zudem bahnt sich eine einvernehmliche Regelung mit dem Hedgefonds Elliott des US-Investors Paul Singer an, der nach jüngsten Angaben zuletzt Zugriff auf rund 15 Prozent an STADA hatte. Singer hatte eine Mindestabfindung von 74,40 Euro je Aktie für sein Einverständnis zum geplanten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag gefordert. Bei ihrer Übernahmeofferte für STADA hatten die neuen Eigner nur 66,25 Euro je Aktie geboten. Am Wochenende lenkten Bain und Cinven nun ein und stellten die entsprechende Zahlung in Aussicht.
Damit sei dem STADA-Aktienkurs nun ein Boden bei 74,40 Euro gesetzt, unter den das Papier nicht fallen dürfte, sagte der Händler. Er geht davon aus, dass sich die Aktie bei rund 79 bis 80 Euro einpendeln wird. Denn im Markt spielen derzeit noch weitere Fantasien eine Rolle: So werde zur Abfindung aus dem Beherrschungsvertrag noch die Garantiedividende hinzugerechnet - deren Höhe bislang nicht bekannt ist.
Sollte Singer also seine Papiere andienen, könnte es auch bis zum Squeeze Out nicht mehr lange dauern, glauben viele Börsianer. Denn rein rechnerisch kämen Bain und Cinven - sofern sie sich tatsächlich auch alle Papiere der Index-Fonds in der Nachfrist sichern konnten - den erforderlichen 95 Prozent der STADA-Anteile nahe. Am Markt mache deshalb bereits die Hoffnung auf das sogenannte Spruchverfahren die Runde, so der Börsianer.
In der Regel kann der Käufer eines Unternehmens die Minderheitsaktionäre zu einem von ihm selbst bestimmten Preis herausdrängen. Die Minderheitsaktionäre haben aber die Möglichkeit, vor Gericht eine Prüfung zu erwirken und gegebenenfalls einen höheren Preis herauszuschlagen. "Langfristig bleibt daher immer noch Fantasie in den Titeln", sagte der Händler. Kurzfristig sei aber die Luft etwas heraus./tav/mis/stb
FRANKFURT (dpa-AFX)
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