25.10.2015 18:25:45
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Slowenien warnt vor Zerfall Europas in Flüchtlingskrise
BRÜSSEL (AFP)--Beim Sondergipfel zur Flüchtlingskrise auf der Balkanroute hat Slowenien vor einem Auseinanderbrechen Europas gewarnt. Wenn es nicht schnelle und konkrete Lösungen vor Ort gebe, werde "die EU und Europa als Ganzes beginnen auseinanderzubrechen", sagte der slowenische Regierungschef Miro Cerar am Sonntag in Brüssel. Am wichtigsten sei dabei die Sicherung der Außengrenzen der EU.
In seinem Land mit zwei Millionen Einwohnern seien in den vergangenen zehn Tagen 60.000 Menschen eingetroffen - an einem einzigen Tag seien es sogar einmal 13.000 gewesen, sagte Cerar. "Das entspricht einer halben Million, die in Deutschland an einem Tag ankommen." Dies sei "absolut untragbar". Sein Land wolle die Grenzen kontrollieren und menschlich mit den Flüchtlingen umgehen. Es könne diese Situation aber nicht über Wochen durchstehen, wenn es in den kommenden Wochen keine Hilfe bekomme.
Slowenien war unter Druck geraten, nachdem Ungarn nach der Grenze zu Serbien auch seine Grenze zu Kroatien mit einem Stacheldrahtzaun geschlossen hatte. Ungarns Regierungschef Viktor Orban sagte in Brüssel, sein Land befinde sich nun "nicht mehr auf der Route" der Flüchtlinge. Er sei deshalb "nur Beobachter hier".
Orban forderte ein Ende "der Einladungspolitik", die Flüchtlinge nach Europa ziehe und dem Schengen-System zuwiderlaufe. Er habe zudem schon bei früheren Gipfeln vorgeschlagen, Griechenland bei der Grenzsicherung zu unterstützen, wenn das Land dazu nicht in der Lage sei, sagte Orban. "Aber niemand hat auf mich gehört."
Griechenland ist in der EU der Ausgangspunkt der Balkanroute. Bis Freitag kamen dort laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) binnen fünf Tagen mehr als 48.000 Flüchtlinge aus der Türkei an.
DJG/sha
(END) Dow Jones Newswires
October 25, 2015 12:55 ET (16:55 GMT)- - 12 55 PM EDT 10-25-15
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