03.01.2016 10:41:45
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Seehofer fordert Obergrenze von 200.000 Flüchtlingen pro Jahr
FRANKFURT (Dow Jones)--Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer hat eine konkrete Obergrenze von "maximal 200.000 Flüchtlingen" pro Jahr gefordert. "In Deutschland haben wir keine Probleme mit dem Zuzug von 100.000 bis höchstens 200.000 Asylbewerbern und Bürgerkriegsflüchtlingen pro Jahr. Diese Zahl ist verkraftbar, und da funktioniert auch die Integration. Alles was darüber hinaus geht, halte ich für zu viel", sagte Seehofer gegenüber der Bild am Sonntag. Zu diesen maximal 200.000 Flüchtlingen kommt nach Einschätzung des CSU-Vorsitzenden noch eine große Menge an Zuwanderern, die von der Freizügigkeit in der EU profitierten oder gezielt von Deutschland angeworben würden. Das seien insgesamt noch einmal etwa eine halbe Million Menschen.
Seehofer befürchtet, dass die Zahl der Flüchtlinge ohne Gegenmaßnahmen 2016 noch deutlich höher liegen werde als im vergangenen Jahr. Im Dezember seien im Tagesdurchschnitt 4.000 Flüchtlinge nach Bayern gekommen. Auf ein Jahr hochgerechnet wären dies rund 1,5 Millionen. Das seien mehr als im gesamten Jahr 2015 und wäre auf keinen Fall zu verkraften. Deshalb brauche Deutschland eine Wende in der Flüchtlingspolitik. "Wenn wir nicht schnell handeln, müsste Deutschland in zwei Jahren zweieinhalb Millionen Flüchtlinge aufnehmen", so Seehofer gegenüber der Zeitung. Dabei sei der Familiennachzug nicht mitgerechnet. Das wären selbst bei vorsichtigen Schätzungen noch mal über eine Million Menschen, wenn nur jeder zweite Flüchtling ein Familienmitglied nachzieht.
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl
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January 03, 2016 04:11 ET (09:11 GMT)
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