Schweizer Reisekonzern Kuoni will Veranstaltergeschäft abstoßen

ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Schweizer Reisespezialist Kuoni will aus dem Geschäft mit Pauschalreisen aussteigen. Das Veranstaltergeschäft sei mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, begründete die Konzernspitze am Mittwoch den radikalen Schritt. Künftig will sich das Unternehmen unter dem Namen Kuoni Group auf das Geschäft mit Hotelübernachtungen sowie Ausflügen und Veranstaltungen in Urlaubsgebieten konzentrieren. Dabei zielt es besonders auf die Wachstumsmärkte in Asien, dem Nahen Osten und Afrika. Daneben will Kuoni weiterhin Dienstleistungen wie die Bearbeitung von Visa-Anträgen anbieten. Die neuen Eigentümer der Reisesparte sollen bis Jahresende feststehen.

Zum Verkauf steht das Veranstaltergeschäft in der Schweiz, Großbritannien, den Benelux-Staaten, Skandinavien, Hongkong und China. Im abgelaufenen Jahr erzielte der Geschäftsbereich mit 3800 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,2 Milliarden Schweizer Franken (1,8 Milliarden Euro) und stellte damit rund 40 Prozent des Konzernumsatzes.

Unter dem Dach eines größeren Reisekonzerns oder Anbietern mit regionalen Stärken dürfte der Bereich bessere Geschäftschancen haben, argumentiert die Konzernspitze um Verwaltungsratschef Heinz Karrer und Unternehmenschef Peter Meier. Für die Kunden soll sich nichts ändern. Auch die Arbeitsplätze sollten unter den neuen Eigentümern möglichst erhalten bleiben, schreibt das Management.

Die künftigen drei Sparten umfassen den Reisevertrieb, Reisedienstleistungen und den Dienstleister VFS. Sie erzielen ihr Geschäft vor allem in den Wachstumsmärkten in Asien, dem Nahen Osten und Afrika. Im abgelaufenen Jahr ging der Umsatz der Kuoni-Gruppe nach vorläufigen Zahlen um knapp drei Prozent auf 5,5 Milliarden Franken zurück. Unter dem Strich rechnet die Konzernspitze mit einem Gewinn von 66 Millionen Franken. Darin sind bereits Kosten für den angestrebten Spartenverkauf enthalten. Die endgültigen Jahreszahlen will Kuoni weiterhin am 17. März veröffentlichen./stw/fri/stb