05.08.2014 21:10:59
|
Schwäbische Zeitung: Zur Einstellung des Ecclestone-Prozesses: Die Justiz hat sich Lob verdient
Das betrifft den banalen Teil dieses Strafverfahrens. Aller Voraussicht nach hätte Bernie Ecclestone so oder so mit einer Einstellung oder einem Freispruch, allenfalls jedoch mit einer Bewährungsstrafe, rechnen können. Die Beweislage war dünn, die Anklage wegen Bestechung stand auf tönernen Füßen. Für Ecclestone ging es primär um ein schnelles Verfahrensende: Nur so kann er als Zirkusdirektor der Formel 1 ohne Unterbrechung seine Millionen weiter scheffeln. Die Richter aber haben im Prinzip nicht anders gehandelt als in Tausenden anderer Verfahren. Dass Ecclestone ein wenig mehr an Geldauflage berappen muss als ein Durchschnittsangeklagter, liegt nur an seinen gut geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen. Der bayerischen Staatskasse - und nebenbei einer Hospizstiftung - werden die Millionen guttun.
Apropos trügerisches Rechtsempfinden: Eine große Mehrheit der Deutschen findet es gut, dass der deutsche Staat von Dieben Steuer-CDs ankauft und in der Folge Hunderte von Millionen an hinterzogenen Abgaben eintreiben kann. Rechtlich ist das aber weitaus fragwürdiger als dieses Ende des Strafverfahrens gegen den kleinen Briten mit seinen Milliarden. Der Staat als Hehler - das ist in der Rechtsordnung eigentlich nicht vorgesehen.
OTS: Schwäbische Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/pm/102275 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_102275.rss2
Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!