07.05.2018 23:13:42
|
Schwäbische Zeitung: Wohnraummangel birgt Sprengstoff - Leitartikel zu Wohnungsnot
Keine Frage, der Wohnraummangel birgt Sprengstoff. Auch, weil die Politik sich jahrelang aus dem sozialen Wohnungsbau zurückgezogen, Immobilien an private Investoren verkauft und sich so selbst des Einflusses beraubt hat. Das war ein Fehler, diese Erkenntnis hat sich mittlerweile durchgesetzt. Die Spitzen der gerade erst geschmiedeten Koalition nehmen die im Koalitionsvertrag getroffenen Vereinbarungen nun schnell auf die Tagesordnung, und das ist gut so.
Dabei ist jede Maßnahme für mehr bezahlbaren Wohnraum willkommen
wenn sie denn wirkt. Beim Baukindergeld ist die Koalition aber noch
eine Antwort auf die Frage schuldig, wie sie verhindern will, dass
das Geld letztlich bei den Bauunternehmen hängen bleibt, die die
Preise entsprechend erhöhen. Studien zufolge könnte das Baukindergeld
die Nachfrage nach Bauplätzen weiter in ländlichere und bislang
günstigere Regionen verlagern. In Regionen wie in Oberschwaben und
dem Allgäu wäre ein Haus auf dem Land für die jungen Familien, die
von dem Baukindergeld profitieren, wohl tatsächlich ein Schritt hin
zu einer soliden Altersvorsorge - und das ist ja auch ein Ziel dieser
Förderung. In weniger wohlsituierten Regionen, etwa in Teilen
Ostdeutschlands, wo Immobilienpreise langfristig allenfalls
stagnieren, geht diese Rechnung aber nicht in gleicher Weise auf.
OTS: Schwäbische Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/102275 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_102275.rss2
Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!