24.01.2014 21:05:00
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Schwäbische Zeitung: Leitartikel zum ADAC - Abgehoben und abgestürzt
Ravensburg (ots) - Es ist zutiefst menschlich: Da trifft man in
seiner Funktion mal hier den Minister, mal dort einen Topmanager und
schon hat man das Gefühl, dazuzugehören. Statussymbole wie eine
Flugbereitschaft befördern das subjektive Empfinden, wirklich einer
der Großen zu sein. Nach einem Veranstaltungsende kann der Hinweis
des Assistenten "Der Hubschrauber steht bereit!" ehrfurchteinflößend
sein. Doch Obacht: Das ADAC-Präsidium ist weder vergleichbar mit dem
Bundeskabinett noch mit Vorständen von Weltkonzernen wie Daimler oder
Volkswagen. Sollten die Recherchen der Illustrierten Stern zutreffen,
dann hat der ADAC nach dem Skandal um gefälschte
Abstimmungsergebnisse ein weiteres Riesenproblem. Präsident Peter
Meyer will nichts vom Vorgehen seines Kommunikationschefs gewusst
haben, der eifrig Abstimmungen aufgehübscht hat. Jetzt sollte sich
Meyer zügig überlegen, wie er begründet, dass Helikopter, die für die
Rettung von Menschenleben eingesetzt werden sollen, für
Funktionärsreisen umgewidmet wurden. Die Kosten der
Hubschrauberflotte werden von den Krankenkassen, von
ADAC-Mitgliedern, von Spendern und mit staatlichen Zuschüssen
beglichen. Und die deutschen Autobahnen sind so schlecht nicht, dass
sie auch von ADAC-Präsidiums-Mitglieder genutzt werden könnten,
selbst wenn der Terminkalender ausgesprochen eng ist. Die fast 20
Millionen ADAC-Mitglieder haben einen Anspruch darauf, dass ihr
Verein seriös geführt wird. Der Automobilclub, der zur
Automobilnation Deutschland gehört wie das Spitzenknowhow ihrer
Autohersteller, steckt in einer veritablen Existenzkrise. Viele
Dinge, die beim ADAC täglich professionell und gut gemacht werden,
geraten in den Hintergrund. Schon prüft ein Gericht, ob der ADAC
überhaupt als Verein geführt werden darf. Der Rücktritt des
Kommunikationschefs wird sicher nicht der letzte gewesen sein.
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